Nach vorn schauen

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„Okay", sagte Smudo nach kurzer Zeit nur und nickte.
Das überraschte mich dann doch.
„Ach. Jetzt auf einmal? Plötzlicher Sinneswandel? Oder..."
„Michi", unterbrach er mich ruhig, „es... tut mir leid. Ich kenne dich, ich kenne Uli. Und ich kenne eure ganze Vorgeschichte und alles. Ich muss lernen, dir da zu vertrauen, auch wenn es mir nicht unbedingt leicht fällt, aber ohne Vertrauen hat eine Beziehung keinen Sinn. Und hey, es zeigt sich, dass es sich lohnt, zu vertrauen. Du hättest mir das ja auch gar nicht erst erzählen brauchen – hast du aber." Er lächelte mild, dann atmete er hörbar aus. „Dir bedeutet das etwas, dass du mit ihr im Moment irgendwie wieder halbwegs normal klarkommst. Ist doch so, oder?"
Langsam nickte ich.
„Ja, das ist mir wichtig."
„Was wärst du auch für ein Mensch, wenn es nicht so wäre...", murmelte Smudo. Dann hob er seine Stimme wieder. „Und wenn das heißt, dass wir wegen Uli auf die perfekte Wohnung verzichten, dann ist es wohl nicht die perfekte Wohnung. Und wir finden eine andere."
„Wow, das... Meinst du das jetzt ernst?"
Smudo nickte sanft mit seinem Kopf.
„Du hast es doch eigentlich selbst gesagt: Du hast überlegt, was für uns das beste ist und was nicht. Du hast eine Wohnung abgelehnt, wegen der es nur noch mehr Streit gegeben hätte, zwischen dir und mir und zwischen dir und Uli. Gut – dass ausgerechnet deine Ex-Frau der Grund dafür ist, dass wir die Wohnung nicht nehmen, gefällt mir nicht. Aber egal. Es geht darum, wie wir jetzt weitermachen. Noch mehr Wohnungsbesichtigungen oder wollen wir lieber nochmal über die mit dem großen Balkon reden, von der du so begeistert warst?"
Er lächelte, all mein Ärger war vergessen. Smudo konnte so ein guter Mensch sein. Er hatte seine Eifersucht heruntergeschluckt und meine Entscheidung akzeptiert, weil ich sie in unser beider Interesse getroffen hatte und irgendwie bewunderte ich ihn dafür. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich nicht so leicht nachgegeben. Es dauerte bei mir manchmal etwas länger, bis ich mich von etwas überzeugen ließ.
„Gleich, aber warte mal kurz...", sagte ich. Meine Hand suchte Smudos und mein Daumen streichelte über seinen Handrücken. „Mir bedeutet das auch viel, wenn das für dich okay ist, wie ich mit Uli umgehe." Smudo drehte seine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. „Ich liebe dich, Smu. Ich will mich eigentlich auch gar nicht mit dir streiten, aber das lässt sich nun mal nicht immer vermeiden. Tut mir leid, dass ich manchmal so... stur bin."
„Weißt du... manchmal könnte ich dich deswegen auf den Mond schießen", sagte er, während er mit meinen Fingern in seiner Hand spielte. „Aber eigentlich liebe ich das auch mit an dir."
Ein Kuss landete auf meinen Lippen, was mich zum Lächeln brachte. Smudo küsste mich weiter und drückte mich dabei langsam nach hinten, bis ich auf meinem Rücken und er auf mir lag. Mit meinen Fingern fuhr ich seinen Rücken entlang und genoss es, wie nah er mir war. Seine Küsse gingen tiefer, er bedeckte meinen ganzen Oberkörper mit ihnen.
„Also... ich wollte mir nur alle Wohnungen anschauen, bis ich dir bei irgendeiner zustimme. Und wenn wir das jetzt mit der von heute abschließen... Wie fandest du die mit dem großen Balkon? Die bisschen weiter südlich war", wollte er wissen.
Dass er dabei seine Küsse pausierte, war der einzige Grund, dass ich mich überhaupt auf ihn konzentrieren konnte, denn obwohl ich vorhin erst gekommen war, machte mich Smudo schon wieder total geil, wie er meinen Schwanz mit seinen Lippen immer näher kam, aber ihn nicht berührte.
„Michi?", hauchte er auf meine Haut, als ich nicht antwortete. Sein Atem war angenehm warm.
„Mmh die war toll", sagte ich.
Ich hatte wirklich Konzentrationsprobleme, da Smudo nun seine Zunge einsetzte und mit ihr an meinem besten Stück leckte.
„Fand ich nämlich auch. Nehmen wir die?"
„Nimm mich."
Mir war die Wohnung gerade scheißegal, ich wollte Smudo.
„Hatte ich eh vor..." Seine Stimme war rau. „Dreh dich um."
„Kannst du schon wieder?", fragte ich.
„Wenn du dich mir so anbietest wie jetzt, kann ich immer", raunte er mir in mein Ohr.
Seine Hände drängten mich dazu, mich endlich umzudrehen und ich gab ihnen nur zu gern nach. Dann setzte er seine Küsse von gerade eben auf meinem Rücken bis zu meinem Po fort.

Ich habe mich noch nie so sehr gewollt gefühlt wie von Smudo. Das ist einfach... Ohhh fuck! Mit dieser Zunge bringt er mich irgendwann noch um meinen Verstand.

Das Leben - Angenehm und irre kompliziertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt