"Also, dieser Bericht in der Bunte kam echt super an; die waren sehr begeistert. Und wenn du das wirklich als Langzeitprojekt machen möchtest, wären sie sehr an einer Zusammenarbeit interessiert." sagte sein Agent am Telefon nachdem eine Woche vergangen war. Elyas antwortete schnell: „Es macht mir auch sehr viel Spass; die Kleinen freuen sich jedes Mal total. Ich dachte, vielleicht könnte man ja noch irgendwie mehr machen. Also, so Spielzeugläden kontaktieren und fragen, ob die was spenden wollen." Sein Agent reagierte mal wieder verwundert: „Naja, das ist eine tolle Idee. Ich werde mal sehen, ob die Bunte da auch Interesse hat... Elyas, ich bin echt erstaunt, ich hätte nie gedacht, dass du so sehr hinter solch einem Projekt stehen würdest. Du wirst ja langsam richtig erwachsen!" Aber natürlich hatte Elyas Hintergedanken. Er war sich sicher, dass er es schaffen würde, Lena von sich selbst zu überzeugen. Auch sie würde erstaunt sein! Er war inzwischen schon richtig besessen davon, ihr zu zeigen, was für ein toller Mann er sein konnte. Nur manchmal war er sich selbst nicht mehr so sicher, wer er wirklich war.
Nur 2 Wochen später stand Elyas wieder einmal mit ein paar Reportern vor dem Krankenhaus und dieses Mal trafen sie sich mit mehreren Geschäftsführern von Spielzeugläden, die feierlich gespendete Kuscheltiere, Spielzeugautos, Legosteine und Puppen überreichen würden. Elyas Outfit war dieses Mal sogar noch legerer und er trug eine Kapuzenjacke, eine einfache Jeans und Nike-Turnschuhe. Dieses Mal war Lena gesund und munter und begrüsste Elyas mit einem Händedruck und Lächeln im Gesicht. Nachdem alle Spielzeuge verteilt wurden und genügend Fotos von grinsenden und dankbaren Kindern geschossen wurden, verschwanden die Herrschaften auch wieder und Elyas blieb noch einen Moment auf dem Sofa sitzen und betrachtete die kleinen Mädchen und Jungen, wie sie glücklich mit ihren neuen Errungenschaften spielten. Auch das ein oder andere Elternpaar stellte sich in den Eingang des Spielzimmers und hatte sogar Tränen in den Augen vor Freude. Als Lena Kekse ins Zimmer brachte, fragte Elyas: „Lena, fehlt hier nicht ein Mädchen? Ich weiss ihren Namen nicht, aber sie war einer der Kleinsten und vor 2 Wochen trug sie alles in rosa, rosa Leggins, Mütze und T-Shirt. Ich sehe sie nicht mehr. Ist wie wieder zu Hause?" Er konnte sich so genau an sie erinnern, da sie sogar geweint hatte, als Elyas mal ein anderes Kind an die Hand nehmen wollte. Um sie zu beruhigen, nahm er das kleine blasse Mädchen auf den Arm und sie umschlung seinen Hals mit ihren zierlichen Armen. Lena schien beeindruckt, dass Elyas sich überhaupt an die kleine Susi erinnern konnte, denn sie hatte ihn für sehr oberflächlich gehalten. Aber dann verzog sich ihr Gesicht zu einer traurigen Grimasse und schüttelte den Kopf: „Nein, sie ist nicht zu Hause. Zuerst dachten wir, dass die Bestrahlung hilft, aber dann verschlechterte sich ihr Zustand und wir haben nach einen Knochenmarkspender gesucht. Leider hat niemand in ihrer Familie gepasst und dann war es zu spät. Sie ist vor 3 Tagen von uns gegangen." Sofort schossen Tränen in Elyas Augen und er wusste noch nicht einmal warum. Er kannte sie doch praktisch gar nicht; sie war doch nicht seine Tochter. Aber sein Herz schien sich zu einem Knoten zu formen und er musste tief einatmen um den Schmerz zu kontrollieren. Er wollte etwas sagen, aber fand keine Worte und noch immer standen Eltern in der Tür. Dann zwang er sich zu einem „Wie traurig, dass so etwas passieren muss. Sie war noch so jung!" Aber diese Worte beschrieben nicht mal im Geringsten, was er fühlte. Aber kann Lenas schnippige Antwort: „Du kannst dich ja als Knochenmarkspender registrieren lassen. Ich wette, daran hast du noch nie gedacht!" Elyas guckte sie böse an und er schien vor Wut zu explodieren. Wieder einmal stellte sie ihn bloss! Wie kann man nur so gemein sein? Ihm wurde heiss und guckte sich um: die Kinder spielten mit ihren Spielzeugen und hatten kein Wort von dem Gesagten gehört, aber die Eltern guckten ihn an und warteten gespannt auf eine Antwort von diesem allzu bekannten und beliebten Superstar. Er war so unter Druck, dass er aufsprang, sie mit wütend funkelnden Augen fixierte und sagte: „Tolle Idee!" Dann lief er schnellen Schrittes aus dem Raum und zu seinem Auto. Er fuhr so schnell vom Parkplatz, dass er fast mit einem Krankenwagen zusammen stiess und laut vor sich hin fluchte.
Abends bestellte er Alicia zu sich um auf andere Gedanken zu kommen. Aber während sie vor dem TV sassen und ihr Sushi assen und den Weisswein tranken, schwieg Elyas und dachte nur an Eines: „Hat sie Recht? Sollten wir alle mal daran denken, uns als Spender registrieren zu lassen?" Noch nie hatte er Blut gespendet; er hatte es einfach nie für wichtig gehalten. Immer hatte er gedacht, dass es doch genug andere gab, die das machten und dass er sowieso keine Zeit für so etwas hatte. Aber in der Tat gab es Wochen, wo er sich die Tage mit fernsehen, joggen, mit Kumpels rumlungern und saufen vertrieb. Da hätte man doch auch mal Blut spenden unterbringen können, oder? „Wow, du bist heute ja gesprächig!" riss Alicia ihn aus den Gedanken. Er schüttelte schnell den Kopf und meinte: „Ja, ich musste an die kranken Kinder denken, sorry!" Alicia küsste ihn gierig und meinte dann: „Aber hier sind gerade keine kranken Kinder, Gott sei Dank!" Irgendwie erschien ihm diese Antwort als unpassend, aber als sie den Reissverschluss seiner Hose öffnete und anfing, sein Glied hart anzufassen und mit ihrem Mund zu verwöhnen, lehnte er sich leicht stöhnend zurück und ignorierte sein schlechtes Gewissen.