-twenty-nine-

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Als er seinen Kopf hebt und meinen blick einfängt, bleibt er ruckartig stehen und scheint genau so verwundert zu sein wie ich. Ob er mich von hinten erkannt hat? Ich denke nicht. Und können wir mal darüber reden wie gut ihm Figurbetonte, weiße T-Shirts stehen? Unglaublich wie gut er darin aussieht. Sein Aftershave kann ich bis hier hin riechen und ich glaube nicht, dass ich diesen Geruch so schnell vergessen werde. Sein Geruch bleibt womöglich bis an mein Lebensende in meinem Gedächtnis und ich werde immer darauf warten ihn in meiner Nase zu spüren. „Hey", entfährt es ihn dann endlich und er hört sich an als wäre er einen Marathon gelaufen. Er begutachtet mich von unten bis oben und wenn ich mich nicht recht täusche, hat er es ein wenig zu lange getan. „Hey."

„Ihr kennt euch bereits?"Ich nehme James neben mir nur noch stumpf war, weil ich viel zu sehr damitbeschäftigt bin, Liam's Gegenwart zu genießen. Auf meinen Lippen bildet sichein echtes Lächeln, weil es mich irgendwie glücklich macht ihn wiederzusehen. Dasalles ist doch voll verrückt. Ich kenne ihn kaum und trotzdem fühlt es sich soan als wären wir schon ein Leben lang Freunde. Auch auf seinem Gesicht kann ich ein leichtes Schmunzeln erkennen. Vielleicht freut es ihn auch mich zu sehen. „Ja. Wir haben uns bereits kennengelernt." Liam ist der erste, der unseren Blickkontakt unterbricht und zu James schaut. Da sich unsere Augen nicht mehr begegnen drehe auch ich mich um zu ihm und er sieht uns irgendwie prüfend an. „Also? Haltest du hier kurz die Stellung? Es dauert bestimmt nicht lange." Liam nickt perplex und dann greift James langsam nach meinem Handgelenk und zieht mich ins Haus. Schnell drehe ich meinen Kopf zu Liam herum, bevor er außer Sichtweite ist. Er schaut mir genauso hinterher, wie ich ihm.

„Wo haben du und Liam sich kennengelernt? Komisch, er hat dich nie erwähnt." Ich kann James nur sehr schwer verstehen, weil die Musik so laut in meinen Ohren dröhnt und jede Sekunde drängelt sich jemand an uns vorbei. „Taylor und meine beste Freundin sind zusammen."

Wir kommen in einer sehr großen Küche an und ich habe noch nie so viele verschiedene Getränke an einem Platz gesehen. Die ganze Küchentheke ist befüllt mit allen möglichen Getränken. Von Cola bis hin starkem Whiskey. Hier in dem Raum befinden sich nicht so viele Leute und auch die Musik gelangt nicht ganz hier her. Wenn ich heute einen ruhigen Platz suche komme ich hier hin zurück.

„Ach so. Ja, stimmt." Er schnappt sich zwei rote Plastikbecher und schaut mich dann fragend an. „Was möchtest du trinken?"

„Überrasch mich." Eine bessere Antwort fällt mir gerade nicht ein. Vor allem, weil ich keine Ahnung habe von den ganzen alkoholischen Getränken. Ich möchte eigentlich gar nichts trinken, aber wenn ich mich schon nicht für seine Party hübsch gemacht habe kann ich wenigstens ein wenig besser rüberkommen, wenn ich seinen Drink annehme.
„Gib mir eine Sekunde." Zuerst füllt er einen Schuss Wodka in den Becher und danach Orangensaft. So genau konnte ich nicht erkennen, wie viel Wodka er rein gemacht hat, aber ich weiß jetzt schon, dass es zu viel war. „Danke." Lächelnd nehme ich den Becher entgegen und er zwinkert mir zu. „Ich sollte Liam wieder ablösen. Kommst du mit?" Ich nicke und rieche beim Laufen an dem Drink. Oh ja. Da ist eindeutig zu viel Wodka für meine Verhältnisse drinnen.

Ohne ihn zu probieren gehe ich James hinterher und versuche nicht auf die zu laute Musik zu achten, die eindeutig nicht zum Tanzen da ist. Ich meine, wer tanzt schon gerne zu Technomusik? Ich kenne niemanden.

„Wir sind wieder da. Danke,bro." Erst als James ein wenig zur Seite geht kann ich Liam entdecken. Er stehtgenau an der Stelle wie vorhin und hat sich bis eben mit einem blonden Jungen unterhalten,der jetzt seinen Weg ins Haus fortsetzt. „Kein Ding." Sein blick gleitetaugenblicklich zu mir und ich atme tief ein. Ich würde alles dafür geben mitihm allein sein zu können. Dann denke ich an seine Freundin, die hier irgendwosein muss. Ich kann mir echt keinen Ärger mit ihr erlauben, auch wenn wir unsnur normal unterhalten würden. „James! Was geht ab?" Ein anderer kleinerer Typhält vor James und zieht ihn zu sich rüber. Nun sind Liam und ich die einzigen,die auf der Treppe vor der Haustür stehen und er macht einen kleinen Schrittauf mich zu. Meine Augen schweifen zu seinen Händen, in denen er, wie auch ich,einen roten Plastikbecher hält. „Was ist da drinnen?" Neugierig vergleiche ichunsere beiden Becher und sehe mich hin und wieder nach James um. Ich will kein Wodka trinken und Liam erträgt sowieso viel mehr als ich. Jedenfalls hat Taylor gemeint, dass er sich keine Party entgehen lässt.

„Nur Cola. Wieso?"

„Können wir tauschen? James hat mir einen zu starken Drink gemacht und ich möchte ihn ungern trinken. Oder schüttest du ihn einfach ins Gras? Ich traue mich nicht." Ich rede viel zu schnell und sehe in Liams verwirrtes Gesicht. „Gib schon her." Schmunzelnd greift er nach meinem Becher und gibt mir stattdessen seinen. Ich wiederum achte darauf, dass James uns beide nicht beobachtet. Er soll nicht direkt denken ich sei unhöflich oder undankbar. Vermutlich mache ich mir unnötige Gedanken und ihn interessiert es nicht einmal. „Es ist schön dich wiederzusehen", gibt er leise zu und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich kann mein Grinsen kaum verstecken und schaue ihn einfach nur an. „Mich freut es auch." Wenn er mich weiter so anlächelt kann ich nicht mehr lange stehen bleiben und kippe um.

„Evelyn hier steckst du! Komm, lass uns tanzen gehen." Mabel erscheint plötzlich bei uns und zieht mich am Handgelenk ins Haus. Etwas eingeschnappt drehe ich mich noch kurz Liam zu und auch er scheint nicht so erfreut zu sein, dass Mabel unser Gespräch gestört hat.

-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt