-thirty-

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Liam's Sicht

Wie ein verlorener Welpe starre ich Evelyn hinterher bis ich sie in der Menschenmenge nicht mehr erkennen kann. Als ich vorhin zu James gegangen bin und sie sich auf der Treppe umgedreht hat... wie sich unsere Blicke trafen und ich mich auf der Stelle in ihren Augen fallen lassen könnte. Diesen kurzen Moment zwischen uns werde ich wohl nie vergessen können. Es schien als würde die Zeit für uns stehen bleiben und es gäbe nur sie und mich.

Dieser wundervolle Moment ging meiner Meinung nach viel zu eilig rum. Von hinten habe ich sie erst nicht erkannt, weil ich dachte es wäre einfach eine Nachbarin oder so. Ihre Klamotten passen nicht hier rein und als ich verstanden habe, dass es Evelyn ist änderte ich meine Meinung. Die Outfits der anderen Mädchen passen hier nicht rein und sie ist perfekt angezogen. Man braucht sich für so eine billige, normale Hausparty nicht herausputzen.

Mein Kopf senkt sich und ich schaue in den Becher von ihr. Süß, wie sie meinen haben wollte um den nicht trinken zu müssen. Eigentlich habe auch ich nicht wahnsinge Lust auf Alkohol, aber ich möchte den Becher nicht wegwerfen oder ausschütten. Sie hielt ihn in den Händen und aus diesem Grund werde ich diesen einfachen Plastikbecher den ganzen heutigen Abend mit mir rumtragen. Ich lasse ihn nicht aus den Augen.

Da ich gerade ziemlich allein hier rumstehe, schaue ich mich um. Ich möchte ungern rein gehen, wenn Catrice mit ihren Mädels dort ist. Am ende zieht sie mich dann zu sich und will tanzen. Darauf kann ich wirklich verzichten. „Hier bist du ja." Ich drehe mich herum und erblicke Taylor mit einem Drink in der Hand. „Wo ist Catrice?", fragt er mich Augenbrauenzuckend und ich nehme nun doch einen schluck aus dem Becher. „Ist mir relativ egal", stöhne ich genervt. James hat echt übertrieben. Dort ist mehr Wodka drinnen als Orangensaft. An seine Hintergedanken möchte ich nicht denken. Ich kenne James von der Schule und er war auch einige Zeit lang im Footballteam. Da er sich aber mehr auf seine guten Noten konzentrieren muss, wegen seinen Eltern, ist er wieder rausgegangen. Dafür kommt er aber zu jedem Spiel und feuert uns an. Er ist sehr nett und hilfsbereit. Das er sich so für Evelyn interessiert und sie vielleicht abfüllen wollte geht mir allerdings mächtig auf den Sack. Und dann leben sie auch noch so nah an einander... erneut nehme ich einen Zug aus von dem Drink.

„Wo hast du deine Freundin gelassen?" Taylor zieht sich eine Kippe aus der Hosentasche und klemmt sie zwischen die Lippen. Er raucht selten, meistens nur auf Partys. Davon habe ich nie etwas gehalten und das weiß er auch. Ich bin ihm deshalb schon oft auf die nerven gegangen und er hat mir immer wieder versichert, dass er nicht süchtig wird. Ob Mabel das weiß? „Sie tanzt mit Evelyn."

Wenn jemand ihren Namen ausspricht habe ich immer das große Verlangen sie suchen zu gehen. „Ach so. Hast du Mabel schon erzählt, dass du Kippen rauchst?" Jetzt ziehe ich die Augenbrauen nach oben und schaue ihn provokant an. Denn ich bin mir ziemlich sicher das dies nicht der Fall ist. „Nein und ich weiß, dass du ihr nichts sagen wirst mein bester Freund." Augenrollend sehe ich ihm zu wie er die Zigarette anzündet und mir den Rauch extra ins Gesicht pustet. Genervt wedele ich mit meiner Hand den Rauch soweit es geht weg. Ich habe in meinem Leben nur einmal geraucht. Wegen Taylor, wer hätte das gedacht. Es war so eklig für mich, dass ich mir geschworen habe, es nie wieder zu tun. Allein schon für meine Mom. Mein Dad hat jeden Tag fast eine Schachtel verbraucht und es hat sie fertig gemacht. Ich möchte ihr nicht das gleiche antun und sie nicht unnötig wieder leiden lassen.

„Schon gut. Ich werde es ihr nicht sagen, aber du solltest es ihr sagen. Wenn sie es irgendwie anders herausfindet kannst du dich auf eine Abreibung gefasst machen."

„Liam! Baby!" Bei dieserschrillen Stimme kneife ich die Augen zusammen und hoffe inständig sie wirdnicht näher kommen. „Hier steckst du! Komm mit uns rein, feiern." Catrice kommtzu mir angelaufen und fällt mir in die Arme. Aus ihrem Mund kann ich den Geruchvon Bacardi rausschmecken und ich ziehe meine Nase Kraus. Ich kann nichteinschätzen, ob sie schon betrunken ist oder einfach übertreibt. Wie sie sichjedoch in meine Arme fallen gelassen hat deute ich beidem zu. „Viel Spaß euch."Taylor versucht nicht zu lachen, doch ich kann seinen amüsantenGesichtsausdruck deutlich erkennen. Kann ich ihm nicht verübeln. „Danke," lalltCatrice und zieht mich sehr stürmisch ins Haus. Beim Laufen nimmt sie keineRücksicht auf die anderen Leute und ich kann nicht sagen, wie oft ich mich fürsie entschuldigt habe. Im großen, überfüllten Wohnzimmer steuert sie auf die Couch zu, auf der auch ihre Freundinnen bereits sitzen. Hier ist ziemlich viel los und die meisten tanzen in der Mitte des Raumes. Dank der lauten Musik kann ich die meisten Worte von Catrice nicht richtig wahrnehmen und das erleichtert die Lage ein wenig.

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Ich versuche jetzt wieder regelmäßig Kapitel zu posten. Ich würde gerne wissen wer alles die Story liest, kommentiert mal ihr süßen!:)



-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt