-twenty-one-

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Umnicht mehr an ihn denken zu müssen beschleunige ich meinen Gang und das Atmenfällt mir augenblicklich schwerer. Wenn ich Zuhause bin gehe ich duschen undkoche meinem Dad und mir etwas zu Essen. Seit Sonntag haben wir noch keinerichtige Gelegenheit bekommen um zu reden. Vielleicht kann er mir mehr über Liam und sein Leben erzählen. Er weiß anscheinend mehr bescheid als ich es tue. Und das ist irgendwie schon merkwürdig.

Erschöpft komme ich nach einer guten Stunde wieder Zuhause an und steige unter das heiße Wasser. Ich bleibe lange in der Dusche stehen und genieße das prickelnde Wasser an meinem Körper langlaufen und beobachte die Wassertropfen, die an der Wand zusammenlaufen und in eins verschmelzen. Zum Abend hin ziehe ich mir eine lockere Jogginghose und einen Pullover an. Es ist bereits nach sieben Uhr und Dad wird in weniger als einer Stunde vor der Tür stehen. Also entscheide ich mich für ein schnelles Gericht. Spagetti Bolognese. Dad und ich lieben das und es geht schnell. Mit Musik und guter Laune bereite ich das Essen vor und richte den Tisch schön her.

Um punkt fünf nach acht höre ich, wie sich der Schlüssel im Schloss dreht und mein Dad tritt ein. „Was riecht hier so gut?" Wenig später erscheint er in der Küche und zieht seine Kappe ab, auf der Sherif draufsteht. Früher fand ich sie so peinlich, doch jetzt sieht sie sehr niedlich an ihm aus. „Ich habe uns etwas gekocht und hoffe du hast Hunger", berichte ich und stelle den Topf mit den Nudeln auf die Tischplatte. „Und wie ich Hunger habe! Ich gehe mich noch schnell umziehen." Bevor er sich in sein Zimmer zurückzieht, kommt er auf mich zu und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. Ich koche nicht oft für meinen Dad, da wir beide einen eigenen Tagesplan haben. Es kam nicht oft vor, dass wir zur selben Zeit zuhause sind und essen. Sonst kümmert sich jeder selbst um die Nahrungszufuhr.

Zum Schluss stelle ich noch die Sauce auf den Tisch und dann kommt auch schon mein Dad zurück und nimmt platz. „Was verschafft mir die Ehre, dass meine liebe Tochter für mich kocht?"

„Ich hatte Zeit und dachte, du arbeitest so viel und hast dir mal eine Auszeit verdient", sage ich und nehme dann auch platz. „Hört sich super an." Er bedient sich und legt sich eine große Portion auf seinen Teller und danach tue ich ihm das gleich. Nur, dass ich mir recht wenig auflege, da ich ungern abends so viele Kohlenhydrate zu mir nehme. „Wie war die Arbeit heute? Irgendetwas aufregendes?" Ich schaue zu meinem Dad hoch, der sich gerade eine volle Gabel in den Mund geschaufelt hat. „Nein. Heute war es recht still", sagt er dann.

„Okay. Ich gehe morgen zusammen mit Mabel auf eine Party und ich hoffe sehr, du hast nicht vor dort nach Ordnung zu sehen." Er fängt an zu lachen, doch ich meine es ernst. Wenn er dort auftaucht und das Haus auf Drogen durchsucht, bin ich sauer. „Habe ich nicht vor. Vorausgesetzt die Nachbarn beschweren sich nicht, dann bin ich gezwungen euch einen besuch abzustatten." Schnell schüttle ich mit dem Kopf und er lacht weiter. Manchmal soll mein Dad einfach nur eins sein. Mein Dad. Und nicht ein Cop, der jede Situation untersuchen will.

„Wird Liam Adams auch aufdie Party gehen? Also geht ihr zusammen hin?", fragt er nach einer weile undmir bleibt das Blut in den Adern stehen. „Ich weiß nicht, ob er kommt. Wieso?"Eigentlich wollte ich meinen Dad irgendwie auf das Thema ansprechen und soherausfinden, was er weiß. Das er esselbst anspricht und sich noch an das Treffen zwischen den beiden erinnernkann, überrascht mich.

-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt