-thirty-two-

4.2K 141 4
                                    

„Hey Liam." Mabel lächelt mich an und zieht Evelyn hinter sich hervor die mich weiterhin mustert. Nun fühle ich mich noch schrecklicher so nah an Catrice zu sein. In Evelyns Gesicht kann ich schmerz sehen. Oder vielleicht ist es auch mein schmerz. Denn ich sehne mich wirklich nach ihr und möchte sie berühren.Ihre vollen Lippen starren mich immerzu an und ich weiß nicht wie lange ich noch so tun kann als würde ich nichts von ihr wollen. Sie fasziniert mich und ich will so gerne mehr über sie erfahren.

„Was geht ab, Mabel?" Meine Antwort kommt viel zu spät, doch ich bin in Evelyns Ansehen vertieft. Sie kann Stunden einfach nur vor mir stehen und ich würde sie jede Sekunde davon anstarren und vergöttern. „Was? Dein Freund kennt dieses Mädchen?" Mein Blick geht zu Catrice Freundin, deren Namen ich nicht mehr auf dem Schirm habe. Was will sie den jetzt? Wir wissen alle wen sie meint. Sie meint nicht Mabel, sondern Evelyn und ich kann mir schon vorstellen was hier gleich passieren wird. Die beiden hätten  lieber auf der Tanzfläche bleiben und sich nicht zu uns gesellen sollen. In Evelyns Gesicht kann ich sehen, dass sie das gleiche denkt wie ich.

„Nein. Erkennt sie nicht. Ich glaube die beiden haben schon ein bisschen zu vielgetrunken." Catrice versucht ruhig zu bleiben und bewegt sich nervös auf meinem Schoß hin und her. Sie will kein Wort darüber verlieren wie sie mich im Wendy's neben Evelyn aufgefunden hatte.

„Was redest du denn da? Natürlich kennt er uns beide", mischt sich Mabel rein und ich schaue sie warnend an. Natürlich bin auf Mabels Seite, aber sie möchte sich wirklich nicht mit den anderen anlegen. Die Schlacht würden sie definitiv verlieren. Ich sehe zu wie Evelyn ihre Freundin leicht am Arm zurück zieht und am liebsten sofort die Flucht ergreifen möchte.

„Also ist dein Freund mit der da befreundet? Im Ernst?" Meghan deutet mithochgezogenen Augenbrauen auf Evelyn und stößt ein Lachen hervor. „Was redetihr da? Liam ist natürlich nicht mit diesem erbärmlichen Mädchen befreundet!Ich meine, wo hat sie ihre Klamotten her? Vom Spendenhaufen?"

Catrice lacht aufund klammert ihre Hände fester an meine. Ihre Mädels kichern auf und stimmen zu. Ich hingegen entreiße Catrices Hände von meinen und drücke sie leicht von meinem Schoß hinunter. Was sagt sie da? Ich kenne Catrice und weiß, dass sie das nur als so eine Art Schutzschild gegen sich selbst gesagt hat. Dennoch kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn sie so über Evelyn spricht. Entschuldigend sehe ich zu ihr hoch und sie schüttelt nur enttäuscht den Kopf. Ich kann ihrenSchmerz wirklich in meinem Herzen spüren. Vergeblich versuche ich den Kloß, der sich schon seit einer weile in meinem Hals befindet, hinunter zu schlucken und sehe sie flehend an. Sie muss verstehen, dass ich nichts dagegen unternehmen kann. Je länger sie mich so enttäuschend anschaut desto tiefer gleitet das Messer in meine Brust. Zum Schluss dreht sie sich zum Gehen um und marschiert durch die Menschenmenge und zur Tür heraus. „Das war echt das aller Letze",fängt Mabel an zu sagen und schaut dabei nur mich an. „Und sowas nennt sich Freund."

Mit diesen Worten lässt sie uns alleine und ich habe es verstanden: Ich habe es nun endgültig bei Evelyn versaut.

-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt