-forty-five-

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Liam

Endlich kann ich den Rasenmäher zurück in den alten Schuppen von Taylors Garten stellen. „Geschafft!", staunt Taylor hinter mir und streckt sich in alle Richtungen. „Tu nicht so als hättest du geholfen", raune ich ihm entgegen, wickele das Stromkabel um den Griff des Rasenmähers und verlasse den Schuppen. Dort drinnen gibt es kein Licht und die Sonne steht schon weit unten, außerdem müffelt es dadrinnen so ziemlich nach Öl. Wir haben Stunden gebraucht um den Garten auf Vordermann zu bringen, wie ich es Taylor mal versprochen hatte. Zwischendurch kam sein Dad raus und half ein wenig dabei. Zum Mittag hatte Taylors Mom uns Tacos gemacht, die wie immer wunderbar geschmeckt haben. Schon früher wurden wir von Mrs Bruce mit leckeren Tacos belohnt, wenn wir hart gearbeitet haben. Heute haben wir uns das auch wirklich verdient, während ich mich um den Rasen gekümmert habe hat Taylor das Unkraut gezupft und wir haben die Hecke geschnitten.

„Papperlapapp!" Zusammen gehen wir auf die Terrasse zu um etwas zu Trinken. „Ich habe genau so viel gearbeitet wie du." Ich lasse ihm in dem Glauben und stürze mich auf mein Glas Wasser. Taylor lässt sich in den Stuhl fallen, nimmt sich ebenfalls etwas zum Trinken und zückt sein Handy aus der Hosentasche.

„James hat gefragt ob wir vorbeikommen wollen. Er hat noch Bier von Donnerstag übrig." Fragend sieht er zu mirhoch, senkt danach jedoch seinen Blick wieder auf das Display. „Klar, aberzuerst gehen wir duschen. Wir stinken bis zum Himmel", merke ich an und riechean meinem eigenen Shirt. Meine graue Shorts ist grün vom Gras und mein Shirthat mengen von Schweißflecken. „Du auf alle Fälle." Belustigt hält er sich dieNase zu als würde ich wie ein Müllwagen müffeln.

„Du bist ja so lustig, Tay.Ich gehe zuerst duschen und klaue mir was aus deinem Schrank."

Mein Glas stelleich zurück auf den Tisch, gehe ins Haus und ins Badezimmer. Schon seit Jahrenfühle ich mich bei ihm wie in meinem eigenen Zuhause und habe kein Problem damit allein herumzulaufen. Oben angekommen öffne ich die Badezimmertür, schnappe mir aus der Kommode ein Gästehandtuch, welche mir vor Jahren Mrs Bruce gezeigt hatte und ziehe mir meine Klamotten vom Leib. Meine Haut ist vollkommen verschwitzt und ich kann es kaum erwarten mir die ganze harte Arbeit von heute abwaschen zu können. Gekonnt drehe ich das Wasser auf, steige unter die dusche und genieße wie mein Körper auf das heiße Wasser reagiert.

Wenn wir uns gleich auf den Weg zu James machen fahren wir an Evelyns Haus vorbei. Schlagartig wird das Wasser noch wärmer und prasselt auf mich ein wie ein Hitzeschlag. Seitdem ich sie nach Hause begleitet habe, bekam ich sie nicht mehr zu Gesicht und ehrlich gesagt vermisse ich sie. Heute habe ich immer wieder darauf gehofft, dass sie mit Mabel hier auftaucht und uns erneut mit Cupcakes überraschen. Taylor hatte mir allerdings erzählt sie seien zum Forest Park um zu wandern gefahren. Ich hatte schon geahnt, dass sie Sport treibt, da man das ihrem wunderschönen geformten Körper ansieht, jedoch dachte ich nicht, dass sie freiwillig wandern geht. Ich dachte da eher an Home Workouts oder einem Tanzkurs. Ob die beiden schon zurück gekommen sind? Es ist beinahe Stockdunkel und der Gedanke, die beiden Mädels sind irgendwo da draußen zwischen Bäumen und Tieren, macht mich ganz unruhig. Wenn ich aus der Dusche komme werde ich Taylor fragen ob sich Mabel schon bei ihm gemeldet hat. Sie hätten uns beide einfach mitnehmen sollen, damit sie nicht allein sind und wir im Notfall helfen können. Meine Sorge um andere bereitet mir so oft Kopfschmerzen und schlechte Stimmung, da ich nichts dagegen unternehmen kann.

Nach langen, angenehmen Minuten steige ich aus der Dusche, trockne mich ab, wickele mein bestes Stück mit dem Handtuch ein und schlendere in Taylors Zimmer, welches gegenüber vom Badezimmer ist. Er ist nicht hier drinnen, also sitzt er locker noch unten auf der Terrasse und ruht sich aus bevor wir uns zu James aufmachen. In seinem Kleiderschrank suche ich nach passenden Klamotten und ziehe schließlich eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt hervor. Bevor ich das Handtuch in den Wäschekorb schmeiße, schließe ich die Tür zu, damit auch keiner zu viel von mir sehen kann. Zum Schluss rubble ich an meinen Haaren herum, dass sie nicht ganz so nass sind.

„Das hat aber lange gedauert. Ich geh mich jetzt auch frisch machen." Wie ich es vermutet habe sitzt Taylor immer noch im Stuhl und starrt auf sein Handy. Ob er mit Mabel schreibt? Mir liegt die Frage auf der Zunge, doch bevor ich sie Fragen kann, steht er schon auf und verschwindet im Hausinneren.

-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt