Diese raue Stimme würde ich überall wieder erkennen und ich weiß ganz genau wer hinter mir steht und darauf wartet, dass ich mich zu ihm umdrehe, damit wir uns Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. „Bitte. Ich weiß ich habe es verbockt, aber bitte rede mit mir." Ich höre in seiner Stimme, dass er es ernst meint und wenn ich mich nicht komplett täusche hört er sich sogar flehend an und bereut was er getan hat. Wenn ich mich zu ihm umdrehe, ihm in die Augen schaue und seinen traurigen Gesichtsausruck sehe kann ich ihm nicht lange stand halten.Meine Mauern um mich herum werden zusammenbrechen und ich gebe mich ganz alleindem Gefühl hin, dass ich total verrückt nach ihm bin, obwohl ich ihn erst kennengelernt hab. Ich glaube nicht an die Liebe auf den ersten Blick, ich bin wirklich die letzte die an sowas glaubt und ich würde nicht sagen, dass ich in ihn verknallt bin. Jedoch zieht mich irgendetwas zu ihm hin, irgendwas wovon ich noch nichts weiß. Es kann an seiner Art liegen, die ich so bewundere oder wie gut ich mich mit ihm unterhalten kann. Vielleicht liegt es auch an seinem schönem, ehrlichen lächeln und der Tatsache, dass ich nicht genug von ihm bekommen kann. Er hat die Gabe einen ganzen Raum mit positiver Energie füllen zu können und in seiner Gegenwart fühle ich mich sicher und geborgen. Plötzlich nehme ich einen kräftigen Windstoß wahr, denn Liam steht nun nicht mehr hinter mir, sondern befindet sich genau vor mir, hat aber an genügend Abstand gedacht. Jedoch hängt mein Blick am Boden, denn ich möchte ihm ungern ins Gesicht schauen.
„Kannst du bitte etwas sagen? Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Es ist schwer zu erklären, wieso ich nichts gemacht habe. Glaub mir einfach, ich wollte dir nichts böses und ich bin nicht der gleichen Meinung wie Catrice und die anderen." Seine Stimme ist ruhig und entspannt. Er redet behutsam und langsam, als ob er Angst hätte er könnte mich mit seinen Worten verletzen. Dabei verletzt er mich eher, wenn er nichts sagt und alles über sich ergehen lässt. Seine Anwesenheit zu spüren macht mich noch irgendwann verrückt und ich wippe unauffällig mit meinem rechten Bein hin und her. Wenn ich so recht überlege bin ich gar nicht sauer auf ihn, ich weiß gerade nicht mal mehr wieso ich vorhin verletzt war. Ich sagte doch, er macht mich wahnsinnig.
„Ich will dich nicht verlieren." Mein Herz pocht ungleichmäßig in meiner Brust und meine Fingerspitzen bohren sich in meine Handfläche.
„Ich meine als Freund. Können wir das nicht einfach vergessen?" Er streckt seinem Arm raus und berührt mich an meiner freien Hand. Eine wohlige wärme breitet sich an dem Ort aus und so schnell er sie an meine nackte Haut geführt hat, zieht er seinen Arm wieder zurück. Mein Blick wandert langsam nach oben zu seinem Gesicht und als seine Augen auf meine treffen lässt mein Puls einen schlag aus und ich schnappe unwillkürlich nach mehr Luft, die ich nicht bekomme, obwohl wir uns an der frischen Luft bewegen. Es ist als würde er meine ganze Lebensenergie in sich aufnehmen und mich verschlingen.
„Es ist alles okay. Ich habe vorhin überreagiert." Nachdem ich diese Worte raus gebracht habe gehen seine Mundwinkel ein wenig nach oben und ein Lächeln erfüllt die Luft. „Du hast nicht überreagiert. Es wird nicht mehr vorkommen, versprochen." Hastig nicke ich und hoffe inständig, dass er meine röte im Gesicht nicht mitbekommt.
„Willst du wieder rein? Wir können Mabel und Taylor suchen gehen", schlägt er vor als keiner von uns etwas sagte. „Eigentlich würde ich lieber nach Hause gehen. Partys sind nicht wirklich mein Ding."
„Dein Outfit sagt etwas anderes." Wir beide lachen kurz und ich blicke an mir selbst herab. „Tja. So schnell kann man sich täuschen." Auch er schaut mir nicht mehr in die Augen, sondern erkundigt meinen Körper. Die Hitze schüttet wieder auf mich ein und es fühlt sich so an als würde er mich mit seinen blicken an meinem Körper richtig anfassen können. Der Kloß in meinem Hals möchte einfach nicht verschwinden.
„Kann ich dich wenigstensnach Hause begleiten? Es ist schon dunkel und dein Dad würde mich umbringen,wenn ich dich allein durch die Straßen laufen lasse", gibt er etwas außer Atem von sich, nachdem er wieder meinen blick aufgefangenhat. „Musst du dich hier nicht um andere Sachen kümmern?" Mein Kopf sagt mir, dass ich ihn schleunigst los werden soll, doch mein Herz kämpft dafür so langees geht in seiner Nähe zu sein. „Es wird ja nicht lange dauern." Ohne darauf zuwarten, dass ich ihn zum Bleiben überreden kann, läuft er schon mal los, während ich ihm nachdenklich hinterherschaue.
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-Weil ich es dir nicht sagen konnte-
RomanceDen Glauben an die Liebe verloren zieht Evelyn Parker zurück nach Portland um auf's College zu gehen. Sie möchte einfach ihre Vergangenheit vergessen und nach vorne blicken. Dabei kommt ihr allerdings jemand in den Weg und zerstört ihre Vorsätze. Li...