Liam
Endlich bin ich Zuhause.
Nachdem ich Catrice mühsam nach Hause gefahren habe bin ich direkt zu mir gefahren. Sie wollte mich noch unbedingt dazu überreden mit ihr rein zu gehen, doch ich konnte mich Gott sei Dank herausreden. Ich meinte zu ihr, dass meine Mum mir nicht erlaubt hat, solange draußen zu bleiben, obwohl ich schon neunzehn bin. Egal, der Trick funktioniert bei ihr immer wieder.
Müde lege ich mich in mein Bett und verschränke meine Arme hinter meinen Kopf. Meine Gedanken schweifen zu dem Mädchen aus dem Wendy's ab. Ich erinnere mich nur zu gut an ihr süßes lächeln und ihren Gammler Look. Schon von weiten habe ich etwas Außergewöhnliches an ihr erkannt. Ich weiß nicht woran es liegt, aber seit unserer Begegnung geht sie mir nicht aus dem Kopf. Immer wieder tauchen ihre schönen Augen vor mir auf und sie hat die gleichen Essgewohnheiten wie ich. Dann tauchen ihre vollen Lippen in meinen Erinnerungen auf und ich beiße mir kurz auf die Unterlippe. Von ihren perfekten, vollen Lippen konnte ich meinen Blick lange nicht abwenden.
Es hat mir wirklich Spaß gemacht mich mit ihr zu unterhalten und es war auch keine gezwungene Unterhaltung. Es war ein ehrliches, tiefgründiges Gespräch. So gerne würde ich die Zeit zurück drehen und sie mit weiteren Fragen über London löchern. Hätte Catrice nicht den Moment zerstört, würden wir vielleicht jetzt immer noch am Tisch sitzen und uns unterhalten. Dann könnte ich sie beobachten, wie sie sich überall umschaut, anstatt mich anzusehen. Zugegebenermaßen haben wir beide es nicht sehr lange ausgehalten uns intensiv in die Augen zu schauen und ich weiß nicht woran es lag. Womöglich würde ich mich sonst in ihren Augen fallen lassen...
Was denke ich hier eigentlich? Schwärme ich hier gerade wirklich um ein Mädchen, welches ich vor gefühlt fünf Minuten erst kennengelernt habe? Außerdem habe ich eine feste Freundin und kann es mir nicht erlauben so etwas zu denken.
Doch es geht mir nicht aus dem Kopf, wie Evelyn sich schüchtern neben mich gesetzt hat und so weit wie möglich weg gerutscht ist. Hatte sie am Anfang vielleicht Angst vor mir? War ich unfreundlich? Nein, ich habe sie nett begrüßt. Aber ich habe mich nicht vorgestellt! Egal, sie war bestimmt auch aufgeregt, so wie ich. Normalerweise bin ich nie aufgeregt, wenn ich neue Leute kennenlerne, aber bei ihr war es etwas anderes. Ich hatte andauernd Angst etwas Falsches zu machen oder zu sagen. Und sie wird wirklich auch auf meine Schule gehen und ich werde sie dann öfters sehen können. Ob das so gut ist, weiß ich noch nicht. Sie hat mir den verdammten Kopf verdreht mit nur einem kurzen Treffen. Wahrscheinlich isst sie gerade mein Essen auf und ist freudig darüber, dass ich mein Ketchup und meine Mayo genau wie sie zusammenrühre.
Ohne mich selbst stoppen zu können öffne ich Instagram auf meinem Instagram und suche Evelyn's Account. Wie heißt sie mit Nachnamen? Hat sie den erwähnt? Nein, daran würde ich mich erinnern.
Weil ich sie so nicht finden kann gehe ich auf Mabel's Seite und scrolle ihre Freundesliste runter. Sie sind beste Freunde, also müssen die sich gegenseitig folgen. Ich bemerke erst gar nicht, wie ich beim Suchen die Luft angehalten habe, bis ich endlich ihren Namen auf meinem Smartphone aufleuchten sehe. Evelyn Parker.
Ihr Name hallt pausenlos in meinem Kopf herum und öffne ihren Instagram Account. Gut, sie ist nicht privat, also kann ich ihre Bilder sehen. Dennoch habe ich mich zu früh gefreut. Auf keinen der Bilder ist sie zu erkennen. Es sind Bilder von Gebäuden, Sehenswürdigkeiten oder Kaffeebecher. Unter jedem Bild hat sie einen passenden Spruch gepostet und ich fange an zu lächeln. Sie hat echt ein Auge für Details. Sie hat sogar ein wunderschönes Bild von dem Big Ben gepostet. Sofort muss ich an unser Gespräch darüber denken. Auf ihrem Profilbild kann man Evelyn zur Hälfte erkennen. Wie ein kranker Stalker mache ich einen Sreenshot von ihrer Seite, um näher an das Foto ran zoomen zu können. Sie trägt die Haare offen und macht wie es aussieht ein Spiegelselfie. Ihre schönen blau, grünen Augen funkeln mich durch das Handy aus an und ich weiß nicht, wie viele Minuten ich mir dieses unscharfe Bild ansehe. Irgendwann schlafe ich in Gedanken an sie ein.
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-Weil ich es dir nicht sagen konnte-
RomanceDen Glauben an die Liebe verloren zieht Evelyn Parker zurück nach Portland um auf's College zu gehen. Sie möchte einfach ihre Vergangenheit vergessen und nach vorne blicken. Dabei kommt ihr allerdings jemand in den Weg und zerstört ihre Vorsätze. Li...