-fiveteen-

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Liam

„Und wo willst du schon wieder hin?" Erschrocken drehe ich mich herum und schaue meiner Mum dabei zu, wie sie von ihrem Auto zu mir läuft. „Musst du mich so erschrecken?" Ich stehe gerade mit meiner gepackten Sporttasche an meinem Wagen und wollte mich auf den Weg zu Taylor machen. Es ist inzwischen nach vier Uhr und ich sollte um drei bei ihm sein. Catrice hat mich allerdings vor einer Stunde angerufen und ich musste ihr helfen, ein Outfit für ein Essen mit ihrer Familie rauszusuchen. Tja, das hat sehr lange gedauert und deswegen liegen meine Nerven im Moment auch so ziemlich blank.

„Es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken", sagt meine Mum und streckt mir daraufhin ihre frisch lackierten Fingernägel vor mein Gesicht. „Wow, sehr schön", kommentiere ich ganz flach, da es mich wirklich recht wenig interessiert, wie ihre Nägel aussehen. Vermutlich war sie gerade bei ihren Freundinnen um einen Frauentag zu machen. Das ist sehr oft der Fall. Vor allem an Sonntagen.

„Wie war eigentlich dein Date?", frage ich sie und verkneife mir das Lachen. Ich will natürlich, dass meine Mum einen Mann kennenlernt, nur finde ich es lustig zu sagen, dass meine eigene Mutter auf Dates geht. Das will noch nicht so ganz in meinen Kopf. „Es war nett."

„Es wird aber kein zweites geben", füge ich lachend hinzu und verstaue meine Tasche im Kofferraum. „Abwarten. Und wo fährst du jetzt hin?"

„Zu Taylor. Wir wollen trainieren und danach vielleicht noch ins Fitnessstudio. Und du? Hast du heute ein neues Date?", stichele ich sie.

„Nein, sei doch nicht albern." Sie klopft mir gegen die Schulter und geht in die Richtung unseres Apartments. „Erst wieder am Mittwoch", ruft sie mir über die Schulter hinweg zu und ich pruste los.

Nach einer kurzen Fahrt komme ich an Taylor's Haus an und parke mein Auto direkt vor dem Gartenzaun. Von weiten kann ich ihn schon mit einem Glas Limo auf der Terrasse sitzen sehen. Vermutlich wartet er schon auf mich. „Hey, Tay!"

Mit schnellen Schritten überquere ich das Gras und komme nun bei ihm an. Er hat bereits einen weiteren Plastikstuhl bereit gestellt, damit auch ich platz nehmen kann. „Du bist ja sehr früh dran", zieht er mich auf und schüttelt mir auch ein Glas mit der Limo ein.

„Sorry, bro. Catrice hat angerufen und ich konnte mich nicht losbinden. Du weißt doch, wie sie manchmal sein kann."

„Okay, dann kann ich es verstehen", haut er lachend raus und steht dann auf. „Ich würde sagen, wir fangen direkt an zu Trainieren und danach mähen wir den Rasen. Das macht dein Verspäten wieder gut."

„Halt die Klappe, Tay. Du hast doch gerade nur einen guten Grund gesucht, damit ich gezwungen bin dir zu helfen." Wir beide fangen an zu lachen und beginnen mit dem Training.

„Willst du auch etwas trinken?" Taylor lässt den Ball fallen und läuft auf die Terrasse zu. Wir haben locker eine Stunde ohne Pause trainiert, doch jetzt sind wir echt fertig. „Schütte mich was ein. Ich komme gleich." Ich bücke mich nach unten, um den Football aufzuheben und wende mich dann der Terrasse zu. Ob es sich noch lohnt ins Fitnessstudio zu fahren? Ohne den Gedanken zu Ende denken zu können, ertönt hinter mir ein lautes Hupen und ich lasse den Football wieder fallen. Augenblicklich drehen Taylor und ich uns herum und erkennen Mabel's knall rotes Auto. Sie parkt gerade genau hinter meins und drückt zum Schluss noch einmal auf die Hupe.

„Hast du nicht gesagt sie streicht irgendeine Wand?" Taylor geht mit einem großen Lächeln auf den Zaun zu und eine kurze Zeit später steigt Mabel aus dem Auto heraus und sieht aus wie ein möchtegern Maler. Auf ihren Klamotten sind überall weiße Farbflecken und ihren Dutt hat sie unter einer weißen Kappe versteckt. Ich muss mir das Lachen verkneifen. „Was machst du den hier?", begrüßt er seine Freundin und sie fällt ihm in die Arme. Tja, Taylor. Du bist jetzt sicherlich auch voll mit Farbe.

-Weil ich es dir nicht sagen konnte-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt