-Weil ich es dir nicht sagen konnte-

-four-

Liam's Sicht

Taylor lernte ich am gleichen Tag kennen, an dem wir herzogen. Wir waren damals erst neun Jahre, doch wir wurden sehr schnell beste Freunde. Sein Dad, Mr. Bruce ist für mich wie mein Dad. Er kennt meine Vergangenheit und behandelte mich immer wie Taylor auch.
Da sein Dad damals einer Freizeitgruppe das Football spielen beigebracht hat, schauten wir jeden Freitag zu dritt bei ihnen diesen Sport im Fernseher. Ziemlich schnell bekamen Taylor und ich Interesse an dem Sport und ab da brachte uns Mr. Bruce die gesamten Regeln des American Footballs bei. Noch nie hat mir etwas so Spaß gemacht, wie diese Sportart auszuleben. Meine Mum war anfangs nicht erfreut darüber. Es ist ja kein Geheimnis, dass Football sehr brutal sein kann. Man hat ziemlich viel Kontakt mit anderen Menschen und muss Härte zeigen. Vor allem da ich einer der Runningback Spieler der Mannschaft bin. Ich bin fast die komplette Zeit des Spieles auf dem Feld und muss gegen andere schwere Geschöpfe rennen.

Taylor und ich hatten einen langen Weg bis wir endlich in die Footballmannschaft der Schule gekommen sind. Das Auswahlspiel war ziemlich hart und zog sich über fünf Tage. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen, wie Taylor, sein Dad und ich danach die halbe Nacht im Wendy's verbracht haben um zu feiern. Seit legendären elf Monaten unterstützen wir unser Schulteam und ich möchte diese Chance nicht versäumen. Aus diesem Grund ist mir das Training mit Taylor so wichtig. Ich möchte das wir es schaffen und am Ball bleiben. Ich möchte nicht mehr der normale, kleine Junge sein, der seinen Vater früh verloren hat. Football soll mein Leben werden. In ein paar Jahren will ich Teil einer berühmten Footballgruppe sein und durch das Land ziehen, Menschen faszinieren und damit mein eigenes Geld verdienen. Diese Sportart soll mein Lebensziel sein.

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Evelyn's Sicht

Sturmklingeln.
Die Klingel an der Tür ertönt wieder und wieder und ich weiß ganz genau wer das ist. Mein Lächeln wird immer breiter. „Ich komme gleich!", schreie ich nach unten und trage noch schnell den schlichten Lippenstift zu Ende auf. Meine braunen Haare reichen mir glatt bis unter die Brust und meine blau, grünen Augen stechen dank der Mascara besonders hervor. Ich kann mich nicht mehr an den Tag erinnern, an dem ich mich zuletzt geschminkt habe. In London hatte ich nie einen Grund dazu mich schick zu machen, außer in den ersten Wochen. Ein paar Mal war ich sehr aufgewühlt und ging mit irgendwelchen Mädels, die ich aus dem Internet kennengelernt habe, feiern. Das waren schlimme Fehler und ich möchte diese Abende endlich vergessen, doch sie verfolgen mich weiterhin fast jede Nacht in meinen Träumen. Durch dieses Trauma fing ich in London an viel Sport zu machen und ich bin endlich in Form. Vor ein paar Monaten war ich noch ein wenig pummelig, nicht viel, aber verbesserungswürdig. Inzwischen habe ich einen schönen durchtrainierten Bauch, stramme Beine und einen gut geformten Hintern. Dennoch ist meine Körperform nur für mich. Ich habe mich nicht in Form gemacht um jemanden zu gefallen. Ich möchte zeigen, dass Mädchen super schön aussehen können und trotzdem kein Objekt für irgendwelche ekligen, überheblichen Männer sein müssen. Völlig in Gedanken versunken schlüpfe ich in meine schwarzen Sneaker und greife noch nach einem grauen Pullover. Wenn es später ziehen sollte habe ich noch vorsichtshalber etwas dabei.

Zum Schluss schnappe ich mir noch meine Tasche und renne dann fast die Treppen hinunter. Nach jedem schritt wird meine Vorfreude meine beste Freundin nach über einem Jahr wiederzusehen größer und größer. Mit einem großen Schwung ziehe ich die Eingangstür auf und falle Mabel ohne zu überlegen in die offenen Arme. „Ich habe dich so vermisst!", fasle ich unverständlich an ihre Schulter und drücke sie noch fester. „Ich bekomme gleich keine Luft mehr." Sie schnappt laut nach Luft und wir beide fangen an zu lachen. Nach weiteren Sekunden lösen wir uns wieder und schauen uns einige Momente einfach nur schweigend an.