Mein Wagen stelle ich in einer freien Parklücke ab und steige aus. Die Mädels brauchen ziemlich lange, bis sie endlich auf dem Bürgersteig stehen und die Autotüren geschlossen haben. Meghan hält in ihrer Hand die halbvolle Flasche Wodka und ich gehe rüber zur Beifahrerseite und bücke mich um die zweite Flasche zu nehmen. „Wir können los", sage ich und schließe das Auto ab. Den Schlüssel, sowie mein Handy lasse ich in meiner Hosentasche verschwinden. „Dann mischen wir die Party mal auf!", triumphiert Catrice und greift nach meiner freien Hand. Ab jetzt schlüpfe ich komplett in die Rolle des aufmerksamen Freundes und übe schon einmal mein Lächeln echt aussehen zu lassen. Catrice und ich gehen händchenhaltend voraus und die zwei anderen folgen uns. Im Vorgarten angekommen erkenne ich schon mehrere bekannte Gesichter, dennoch auch viele, die ich noch nie gesehen habe. Die meisten hier sind mir schon einmal in der Schule, auf anderen Partys oder auch bei unseren Footballspielen begegnet. Vor der Eingangstür kann ich James erkennen, der sich mit einem blonden Mädchen unterhält.
„Ich gehe James hallo sagen." Ich lasse Catrices Hand langsam los und gehe auf ihn zu. Er sieht mich schon beim Laufen und lächelt mir zu. Seine schwarzen Haare sind an den Seiten kurz geschnitten und oben hängen sie ihm ein wenig in die Stirn. Mit seiner Brille sieht er allmählich aus wie ein Nerd, aber seine lässigen Klamotten und das hellblaue Hemd passen nicht ganz zu meinem Schaubild. „Liam!"
Grinsend begrüße ich ihnmit einer halben Umarmung und einem Handschlag. „Wie läuft es bisher? Ich habedir noch eine kleine Stärkung mitgebracht." Ich halte die Flasche in die Höhe und er jubelt kurz auf.
„Danke Man! Die werde ich auch brauchen. Es ist jetzt schon viel los und es ist noch nicht einmal zehn", erklärt er mir und nimmt die Flasche zu sich. Hauptsache Catrice und ihre Freundinnen klauen sie ihm nicht wie gierige Tiere aus den Händen. „Wie viele hast du den eingeladen?"
„Ach. Du weißt doch wie das ist. Mindestens die Hälfte hier war nicht eingeladen. Wenn hier jemand eine Hausparty veranstaltet spricht sich das so schnell herum und dann passiert sowas. Erinnere mich daran, dass ich nie wieder eine Party veranstalte!" Wir lachen beide.
„Ruf mich morgen ruhig an, dann helfe ich dir beim Sauber machen", biete ich an und schaue mich daraufhin um. Wenn ich in der nähe von Evelyn's Haus bin und dabei einem Freund helfen kann, mache ich das gerne. „Danke, bro. Und jetzt schnapp dir deine Freundin und genieß die Party." Wie auf Stichwort erscheint Catrice neben mir und legt mir eine Hand an die Schulter. „Schatz? Sollen wir langsam rein?" Dann schaut sie zu James und lächelt ihn freundlich an. „Hey, James." Sie umarmen sich kurz, bevor sie sich wieder an mich schmiegt.
„Ihr zwei süßen. Nur damit ihr bescheid wisst. Nach oben gehen ist verboten und wenn ihr es doch tut, dann bitte nicht im Schlafzimmer meiner Eltern." Catrice stößt augenblicklich ein lautes Lachen heraus und ich versuche es auch. Jetzt könnte ich doch einen Drink vertragen, also mache ich mich auf den Weg in die Küche. Ich habe nicht vor mich zu betrinken, doch ein Becher Martini geht klar. Bis wir wieder Heimfahren bin ich wieder vollkommen nüchtern und kann den Chauffeur spielen. Außerdem kann ich mit einem Drink die ganze scheiß Situation hier besser ertragen. Wie erwartet kommt mir meine Freundin direkt hinterher und hängt sich an mich, damit auch jeder andere sehen kann, wie glücklich wir beide zusammen sind.
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-Weil ich es dir nicht sagen konnte-
RomanceDen Glauben an die Liebe verloren zieht Evelyn Parker zurück nach Portland um auf's College zu gehen. Sie möchte einfach ihre Vergangenheit vergessen und nach vorne blicken. Dabei kommt ihr allerdings jemand in den Weg und zerstört ihre Vorsätze. Li...