Sandra:
Ich fuhr am Abend nach dem Gespräch mit Chris ohne noch viel zu sagen nach Hause. Er hatte es lieb gemeint und wollte etwas mehr über mich erfahren. Das ich, was meine Familie betrifft nicht gerne über meinen Vater sprechen wollte, konnte er nicht wissen. Ich wollte jetzt einfach erst mal raus aus der Situation und runterfahren. Es ging ihm vom Kreislauf wieder besser, so das ich mich ohne schlechtes Gewissen auf den Weg machte.
Meine Mutter merkte sofort das was nicht stimmte und passte mich schon beim reinkommen ab. Sie hatte mich hinter den Scheiben kommen sehen und hatte auch gehört das meine Autotür etwas fester ins Schloss fiel. Ich gab ihr beim reingehen einen Kuss auf die Wange und wollte eigentlich dann sofort in mein Zimmer, aber meine Mutter ließ mich nicht. Meine Mama ist sehr sensibel und gibt nicht eher Ruhe bis sie weiß was mit mir los ist.
Jasmin:
Hallo liebes. Bist ja schon zurück. Ist was passiert bei Deinem Freund?
Sandra:
Er heißt Christian, Mama. Es war ein schöner Abend bis er mich auf unsere Familie angesprochen hatte. Ich konnte ihm das noch nicht sagen das Papa uns damals wegen einer anderen Frau sitzen gelassen hatte und Du ihn mit ihr in eurem Schlafzimmer erwischt hattest. Ich war zwar noch nicht geboren aber das kann ich Papa nicht verzeihen das er Dich Schwanger verlassen hatte und sich bis heute nicht um uns schert. Das tut mir einfach immer noch zu weh. Als ich die Bilder von seiner Familie bei ihm hab stehen sehen hat es mir das Herz und den Hals zugeschnürt Mama. Er hat noch beide Elternteile und Geschwister. Man spürt die Herzlichkeit sogar auf den Bildern. Das vermisse ich Mama. Ich hab ihm gesagt ich erkläre ihm das ein anderes mal. Jetzt ging es grade nicht. Er hatte es akzeptiert und ich bin gefahren.
Jasmin:
Bring ihn doch mal auf einen Kaffee mit her. Ich würde ihn auch gern mal kennenlernen und wenn er Fragen zu unserer Familie hat, kann er die mir gerne stellen, dann musst Du das nicht machen. Ich glaub er ist ein sehr sympathischer junger Mann. Ihr seht gut zusammen aus.Mein Bericht darüber das Chris mich nach unserer Familie gefragt hatte, trieb ihr dann auch etwas die Tränen in die Augen, weil bei ihr in dem Moment die selben Erinnerungen hoch kamen wie mir bei Chris.
Das sie ihn jetzt auch noch zu uns einladen wollte bereitete mir in dem Augenblick etwas Bauchschmerzen. Ich freute mich zwar darüber, aber was ist wenn er ihr sagt das er Lehrer ist und sie merkt das er auch noch meine Klassenlehrer ist. Gesagt werden muss es sowieso, dann lieber jetzt gleich am Anfang mit offenen Karten spielen und ehrlich sein. Da kommt man bei meiner Mutter eher weiter. Ich denke das sieht er genauso wie ich. Ist nur die Frage wie sie darauf reagiert. Ich hoffe nur das sie mir die Beziehung zu ihm nicht verbieten will. Das würde mir weh tun, denn ich hab mich auch ziemlich in ihn verknallt. Aber ich glaube das meine Mutter das schon gemerkt. Sie ist schon sehr offen. Meine Mutter und mein Vater sind auch 6 Jahre auseinander gewesen. Von da her bin ich da guter Dinge.
Mit dieser Einladung und der doch positiven Einschätzung zu Chris ging ich erleichtert in mein Zimmer. Ich schrieb ihm dann noch das meine Mutter uns für morgen auf einen Kaffee eingeladen hat und wollte wissen ob er nach der Schule mit zu mir kommen will. Ich schrieb ihm auch noch mal das es mir leid tat das ich so plötzlich weg war und er seine Fragen gerne morgen bei uns stellen kann.
Ich bekam noch eine kurze Nachricht von ihm das er mit zu mit kommt.
Chris:
Bis morgen mein Schatz, Bussi...Ich malte mir in Gedanken schon aus wie das Treffen morgen ausgehen könnte. Aber nicht nur Chris sollte heute Nacht träumen, auch ich sollte mich heute Nacht in ihn rein versetzen können, denn ohne das ich es wusste war ich bereits ein Teil seines Lebens und das würde ich heute Nacht auch merken. Wie der morgige Tag ablaufen wird war ich mir jetzt noch so sicher. Jedenfalls er würde anders ablaufen als ich mir das vorgestellt hatte.
Ich hörte noch lange Musik mit meinen Kopfhörern um mich so langsam zum schlafen einzustimmen.
Doch jedes mal wenn ich an Chris dachte reagierte mein Körper und mir schlug das Herz zum Hals raus so das ich wieder hellwach war. Irgendwann war meine Müdigkeit aber doch so groß das mir die Augen zufielen.Ich träumte von Chris und mir. Es war erst so wunderschön. Als ob ein Traum für mich wahr werden würde. Ich sah uns, wie wir morgens zusammen in unserer gemeinsamen Wohnung am Frühstückstisch saßen und gemeinsam Kaffee und Brötchen verputzt hatten. Bis Chris einen Anruf bekam und er schnell weg musste. Es war Andreas am Telefon der irgendetwas wichtiges von ihm wollte was keinen Aufschub duldete. Er hatte Tränen in den Augen als er sich hektisch anzog und schon fast fluchtartig die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Ich hatte keine Chance mehr ihn zu fragen was ihn da grade so zu Tränen gerührt hatte, aber ich sah Trauer in in seinen sonst so strahlenden Augen. Ich hoffte nur das er sich beim Autofahren konzentrieren kann, so aufgelöst wie er weg fuhr. Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl das was passieren würde, aber ich hatte weder eine Ahnung was da vorgefallen sein könnte, noch wusste ich wo er hin wollte. Ich konnte also nur abwarten bis sich Chris melden würde oder bis er wieder zurück war.
Ich hatte das Gefühl das auch Chris schon so einiges erlebt haben musste, was er mir bisher nicht gesagt hatte. Das es aber ein Blick in meine Zukunft war sollte ich am nächsten Tag erfahren. Ich wurde nach dem Abgang von Chris wach und musste mich erst mal sammeln. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest das es schon in den Morgenstunden war und ich bald aufstehen muss und mich für die Schule fertig machen muss.
Das Chris heute Nacht ähnliche Träume hatte, werden wir später zusammen rauskriegen. Doch was hatte dieser Traum zu bedeuten? Ich weiß es nicht. Es sagt mir nur das Chris ein sehr einfühlsamer Mensch ist, der für die Menschen die er liebt alles stehen und liegen lässt. Das es dabei auch um seine Familie ging wussten wir zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Aber ich bin mir sicher das die Träume eine Bedeutung haben und die mit Chris und mir zusammenhängen und wir noch den tieferen Sinn dahinter rauskriegen werden. Anscheinend sind wir aber als Paar füreinander geschaffen und haben eine Zukunft miteinander, was mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte und mich dann noch mal zur Ruhe hat kommen lassen. Bis mich der Wecker unerbittlich mit ,,Steh auf" anschrie. Ich freue mich wirklich das meine Mama Chris heute kennenlernen wird und ich bin wirklich gespannt ob sie ihn auch so sehr mag wie ich und ob sie mit dem Altersunterschied ein Problem haben wird oder nicht. Mir ist wichtig das sie ihn als meinen Freund akzeptiert und das sie sieht das ich glücklich bin.
Doch was hält die Zukunft wirklich für die beiden bereit und was haben die unterschiedlichen Träume der beiden zu bedeuten?
Bleibt dran ihr werdet es erfahren.
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First Love
FanfictionDiese Geschichte beginnt noch vor dem bahnbrechenden Erfolg der Ehrlich Brothers. Jeder der beiden hat sein eigenes Studium mit Abschluss hinter sich und arbeiten in einer festen Anstellung in einem Gymnasium und in einem Internat. Allerdings hegen...