168.Kapitel

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Chris:

Der Physiotherapeut hatte sich nach einigen Wochen Lauftrainingspause wieder bei mir gemeldet und meine Nervosität ging dann dementsprechend auch deutlich höher. Mein Ziel endlich wieder laufen zu können rückt dann wieder ein Stück näher. Ich kann dann endlich mit der furchtbaren Zeit nach dem Unfall abschließen und wieder halbwegs an mein altes Leben anknüpfen, auch wenn ich noch lange eine Gehhilfe brauche, ist es schon eine deutlich bessere Lebensqualität wie vorher. Er hatte mir eine Nachricht geschickt das ich ab dem nächsten Tag zum Training kommen soll. So fiel dann auch meine Nacht aus, denn mein Training soll nun deutlich voran gehen. Es ist schon ein komisches Gefühl das Gerät als Unterstützung angelegt zu bekommen und dann aus dem Rollstuhl aufzustehen. Andreas sollte die ersten paar male dabei sein, denn das beruhigte mich etwas, wenn er dabei ist. Das werden harte Wochen für mich werden, die ich wenig zu Hause sein werde und wo sich Melanie mehr um die Kinder kümmern muss, weil ich mit dem Trainig beschäftigt sein werde. Es passt jetzt alles und sitzt gut und so wird es bei mir auch Fortschritte geben. Es ist alles zeitlich gut abgestimmt, so das ich auch mal nach dem harten Trainingsplan entspannen kann. Muskelkater wird mir sicher nicht erspart bleiben und da verwöhnt mich später mein Schatz, so das der vergessen sein wird. Ich kann es kaum erwarten wieder was zu spüren, wenn sie mich verwöhnt. Wir genießen einfach die gemeinsamen Momente, wenn die Kinder im Bett sind. Es ist schön Fabian endlich zu Hause zu haben und zu sehen das ihm die frühe umgeplante Geburt nicht geschadet hatte. Er ist ruhiger als meine Mädels, wie die klein waren. Aber jetzt warten wir erst mal auf den zweiten kleinen Zwerg.

Wir hatten heute Nachmittag einen Kontrolltermin bei Melanies Frauenarzt. Eigentlich sind wir mit einem guten Gefühl losgefahren, doch das sollte sich gleich in Luft auflösen. Der Arzt hatte uns beim Ultraschall gesagt dass das Baby leider falsch rum im Bauch liegt, dass es aber noch möglich ist das es sich von selber drehen könnte. Mit dieser niederschmetternden Nachricht fuhren wir erst mal nach Hause. Melanie merkte mir an das ich geknickt war, weil es so eine normale Geburt schwieriger macht. Bis zur Geburt hat Melanie ja noch ein paar Wochen und unserer Hebamme hatten wir das auch gesagt, wie die aktuelle Lage ist. Sie war genauso beunruhigt, grade was die normale Geburt betrifft. Sie hat uns davon allerdings abgeraten, weil eine Steißgeburt gefährlich für das Kind werden kann und es auch für Melanie unter der Entbindung unangenehm werden kann. Ich weiß ja selber wie das ist, wenn jemand fremdes in den eigenen Körper eingreift und genaz deswegen haben wir uns in Ruhe unterhalten, was wir nun machen wollen.

Unsere Hebamme hat ja so einige Tricks wie sich das Baby von selber drehen kann und hatte so das eine oder andere auch ausprobiert, doch nichts hat so wirklich funktioniert. Jetzt war es Melanie die sehr geknickt war und deren Laune extrem in den Keller ging. Sie hatte sich das sicher auch anders gedacht. Wir konnten es jetzt nur so kommen lassen wie kommen würde. Immerhin hatten wir noch die stille Hoffnung das sich der kleine Zwerg doch noch drehen würde. Aber schon in den nächsten Tagen sollte es so kommen wir es kommen sollte.

Ich hatte heute einen anstrengenden Trainingstag hinter mir und habe mich auf meinen Schatz gefreut und wir wollten uns einen schönen Abend machen. Angefangen mit einem heißen Bad, fortgeführt mit einem romantischen Essen und Zweisamkeit für uns. Soweit so gut. Melanie war heute anders als die letzten Tage und das war auch Ariane aufgefallen und hatte mich angesprochen. Sie hat mich vorgewarnt das Melanie den Nestbautrieb hat und wir damit rechnen müssen dass das Baby bald kommen wird. Doch wie bald, damit würden wir nicht rechnen.

Sie sagte das sie heute schon den ganzen Tag Schmerzen hatte, was mich unsere Hebamme anrufen ließ. Sie kam dann auch zügig vorbei. Melanie dachte das sich das Baby vielleicht gedreht haben könnte. Sie untersuchte Melanie und riet uns in die Klinik zu fahren. Sie sagte uns aber schon, das alles wie beim letzten mal war und sich das Kind nicht gedreht hat. Zu späterer Stunde wurden ihre Schmerzen aber immer schlimmer. Zur Ruhe kamen wir heute Abend aber nicht wirklich. Wir riefen Mama an, die in Notfällen immer bei uns einspringen kann.

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