142.Kapitel

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Melanie:

Das meine Mutter ein Problem hatte war mir sofort bewusst als ich sie sah. Vor allem das ich alle ihre Reserven grade vernichtet hatte, traf sie wie ein Schlag und ließ sie in meinen Armen zusammenbrechen. Innerlich wussten wir beide jedoch das es richtig ist und es für uns beide jetzt eigentlich kein zurück mehr geben kann und es auch nicht geben sollte. Dadurch das sie noch nicht so lange am trinken war, sollte ein kalter Entzug möglich sein. Damit hatte ich mir ein Mamutvorhaben zum Ziel gesetzt, um meiner Mutter einen klaren Kopf zu verschaffen. In meinem Herzen fragte ich mich aber immer wieder, ob es das richtige ist was ich hier vorhabe. Je weniger die Presse mitbekommt um so besser ist es für die ganze Familie. Denn was hinter verschlossenen Türen passiert, ist selbst für die Medien nur schwer rauszubekommen. Das dachte ich jedenfalls.

Das wird mich von den Problemen mit Chris und Fabienne ablenken und ich kann meine Familie retten, die grade genauso in Scherben zu liegen scheint wie meine Beziehung mit Chris. Ich hätte nie gedacht das es so schwer werden könnte alles unter einen Hut zu bekommen. Ich hatte nie vorgehabt mich in einen Star wie ihn zu verlieben und nun war es doch so gekommen, denn gegen meine Gefühle kann ich mich nicht wehren. Ich hab mich schon in der Show erschrocken als er gestürzt war und als ich ihn an den ganzen Instrumenten hängen sah war mir mein Herz erst richtig in die Hose gerutscht. Ich musste mich richtig überwinden ihn zu behandeln, denn zu dem Zeitpunkt wusste er es nicht das ich Fan von den beiden war. Das habe ich ihm erst später anvertraut. Ich werde für Chris damit leben, das die Presse uns dauernd an den Hacken klebt und ich hoffe das Fabienne mich doch irgendwann noch akzeptieren wird. Das wäre mein größter Wunsch, aber ob er in Erfüllung geht weiß ich nicht.

Die anfängliche Nervosität meiner Mutter mir gegenüber wurde zunehmend ausgeprägter. Sie lief immer wieder durch das Wohnzimmer und machte mich gleich noch mit unruhig. Ob das wohl schon die ersten Entzugserscheinungen waren und sie da doch tiefer drin steckt als sie mir grade weiß machen wollte?

Mich durchzog irgendwie ein eisiger Schauer der Angst um meine Mutter und ich fragte mich ob ich das hier wirklich tun sollte.

Mein Herz sagte mir eigentlich ja, also sammelte ich mich wieder etwas und nutzte die Zeit um meinem Schatz eine Nachricht zu hinterlassen, um ihm zu erklären was hier grade los ist und was ich vor habe. Den Rest wollte ich ihm dann aber später in Ruhe erklären, also bekam er nur eine Kurzfassung.

Das ich mir hier aber die nächsten zwei Tage um die Ohren schlagen werde, konnten weder meine Mutter noch Chris ahnen. Aber für Chris und Fabienne tue ich das, weil ich möchte das meine zukünftige Familie ein stabiles Umfeld haben wird. Doch leider hatten nicht nur die Medien davon Wind bekommen, sondern auch das Jugendamt und das sollte dazu führen, das Fabienne und Louisa erst mal bei Andreas bleiben sollen, wenn sie aus der Klinik nach Hause darf.

Chris wird bei Fabienne die Ohren steif halten und ich bei meiner Mutter. Doch ohne zu wissen was auf uns zukommen wird, sollten sich schon bald bei uns allen die Fronten verhärten und noch einiges zu Tage fördern, ohne das wir es wollen und das es uns lieb sein wird.

Ich sah ihr noch an, wie sie den Flaschen hinterher sah, als ich sie leerte und sie den letzten flüchtigen Geruch des Alkohols noch wahrnahm und in sich aufsaugte. Ich hatte eigentlich mit mehr Gegenwehr gerechnet, doch nichts kam. Als ob sie schon fast froh darüber war, dass ich das tat, denn aus eigener Kraft hätte sie das womöglich nicht schaffen können. Sie holte tief Luft und setzte sich mit Tränen in den Augen und sichtlich ruhiger zu mir mit auf die Couch. Ich nahm sie in den Arm und ließ meine Mutter erst mal gewähren. Das brauchte sie jetzt auch grade um ihren ganzen Frust mal los zu werden. Ohne das ich es wusste hatte sich auch bei ihr seit der Verhandlung wegen meines Vaters mehr Wut angestaut als ich es mir gedacht hätte. Sie hatte seitdem mit keinem weiter gesprochen, geschweige denn mit mir, obwohl sie weiß das ich immer für sie da sein werde. Stattdessen hatte sie sich in den Alkohol geflüchtet, um ihren Schmerz zu ertränken und ihre Seele zu betäuben. Das es ihr so schlecht ging hatte ich nicht erwartet. Doch den wahren Grund sollte ich gleich erfahren. Ich tue alles um ihr zu helfen, aber sie muss es auch wollen.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt