170.Kapitel

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Chris:

Ich hatte heute Nacht kaum Schlaf bekommen, denn immer wieder hatte ich diese grausame Geburt von gestern vor Augen. Ich möchte das auch nicht noch mal mitmachen müssen, so wie sich Melanie quälen musste. Wir werden uns den Rat des Arztes auf jeden Fall zu Herzen nehmen und dafür sorgen das sich ihr Körper erholen kann. Andreas merkte mir auch an das ich schlecht geschlafen hatte und das ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war und er ahnte genau wo.

Ich brauchte heute morgen mehr Hilfe wie sonst, denn mir tat gefühlt alles weh und so quälte ich mich auch aus dem Bett und machte mich fertig für den Tag, aber war das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen das mir heute morgen alles schmerzte. Nach frühstücken war mir aber eigentlich grade nicht zu Mute, denn ich überlegte wie es Melli heute gehen könnte wenn ich in die Klinik fahre, um sie zu besuchen. Mama hatte sich heute morgen um die Kinder gekümmert, so das ich für mich alles in Ruhe machen konnte und Ariane hatte sich schon komplett um Fabian gekümmert, so das ich ihn nur mit zu Melanie nehmen brauchte. Sie hatte mich sogar schon angerufen und hatte mir mitgeteilt das sie später auch nachkommen will um den Familienzuwachs zu sehen.

Ich freute mich einerseits das meine Mutter sich so freute, aber mir ging noch etwas anderes im Kopf rum was sie mir später vielleicht sagen könnte und davor hatte ich doch etwas Bammel. Sogar mein Bruder hat nach drei Kindern die Bremse gezogen und ich vermute das Mama mir das auch raten wird. Meine Gedanken spukten mir immer noch im Kopf rum und Hunger hatte ich auch keinen. Andreas hatte aber Frühstück gemacht und so konnte ich mich nicht wirklich verwehren.

Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mir Sorgen um meinen Schatz machte, denn Fabian war hier und schaute mich an und merkte mir auch an, dass ich mich heute morgen nicht wirklich wohl fühle. Immerhin war er unser erstes kleines Wunder und er ist gesund, was gibt es schöneres?
Andreas begleitete mich auch heute wieder, weil sich jemand um Fabian kümmern muss wenn ich zu Melanie wollte. Er hatte sich vorgenommen mit dem kleinen spazieren zu gehen und mir so die notwendige Zeit zu verschaffen um erfahren zu können wie es den beiden geht.

Doch als ich ankam war sie nicht in ihrem Zimmer von gestern. Das Zimmer war komplett leer, was mich sofort in Alarm versetzte und mich sofort nachfragen ließ. Man sagte mir das sie jetzt in der Frauenabteilung ist und wo ich sie finden kann. Das gab ich auch Andreas und meiner Mutter weiter, damit sie dann auch zu uns finden können. Ich fuhr mit gemischten Gefühlen zu meiner Frau. Ich wusste nicht wo sie ist und wie es ihr geht. Ich kam an, klopfte und wurde rein gebeten. Ich hörte schon die erschöpfte Stimme von Melanie, aber sie schien wach zu sein. Es war ein wirklich komisches Gefühl auf sie zu zu zufahren und sie zu begrüßen. Ich konnte heute nicht kurz mit Hilfe aufstehen, so wie die letzten Tage und das merkte mir Melanie auch an, das mich der Trainingsrückschritt sehr beschäftigte.

Für mich war grade wichtig wie es ihr geht. Das Babybettchen hatte sie noch nicht bei sich stehen, denn sie wurde eben erst verlegt, so wie sie es mir grade gesagt hatte. Sie fragte mich ob ich ihn schon gesehen habe und ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn ich schwieg und schaute sie sehr betroffen und trübe an.

Sie nahm zärtlich meine Hand und versuchte mich zu beruhigen.

Melanie:
Wir wussten beide das es ein Rusiko werden kann und das es schwierig werden könnte. Ich mache dir keine Vorwürfe und ich bin sehr froh das du mich nicht alleine gelassen hast und bei mir geblieben bist. Ich liebe dich von ganzem Herzen und ich weiß das du dir Gedanken gemacht hast was du jetzt sagen sollst. Die Schwester hat mir schon gesagt das du bereits da warst und das du dich gut angestellt hast. Hör auf damit zu grübeln. Es ist auch dein Sohn. Auch wenn du mir den ersten Moment gegönnt hättest. Es ist so wie es ist und ich bin dir nicht böse. Er wird gleich gebracht und dann kann ich ihn auch endlich sehen.
Chris:
Das beruhigt mich wirklich, denn das frisst mich auf wenn ich dich so leiden sehen muss. Er ist sehr niedlich. Er hat viel von dir. Wie ist die OP gelaufen?
Melanie:
Sie konnten die Blutungen von innen stoppen, aber ich hab noch starke Schmerzen und muss täglich zur Kontrolle. Für heute hab ich diese unangenehme Untersuchung schon hinter mir. Laut Ultraschall sieht alles gut aus und der Schlauch von der OP kann bald raus. Sie raten mir erst mal eine längere Pause zu machen. Die Wunde muss erst mal heilen. Ich kann noch Kinder bekommen, das ist eine gute Nachricht.
Chris:
Das ist doch gut, aber wir sollten uns jetzt wirklich erst mal auf uns konzentrieren und auf die Kinder. Mama und Andreas kommen auch noch, aber wie wollen wir den kleinen mit Vornamen nennen?
Melanie:
Ich hätte gerne Alexander-Martin, wenn du damit einverstanden bist, mit Alexander als Rufnamen. Der war ja auch ein Favorit von dir.
Chris:
Der ist perfekt. Ich liebe dich mein Schatz.

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