54.Kapitel

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Andreas:

Ich wurde nach meiner Ankunft in der Klinik noch mal gründlich untersucht und wurde dann auf ein Zimmer gebracht. Ich war auf einmal ziemlich KO. und schlief dann ein, ob ich wollte oder nicht, ich konnte mich nicht mehr dagegen wehren. Ich hatte in der Notaufnahme bestimmt was zur Beruhigung gespritzt bekommen. So sollte ich noch mal Ruhe bekommen um den Schock zu verdauen, bevor ich erfahren sollte wie es wirklich um meinen Bruder steht.

Ich wusste gar nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich mit einer starken inneren Unruhe wieder aufwachte. Ich wusste sofort das da was nicht stimmte, denn mir fiel es schwer mich trotz der Medikamente zu beruhigen und so setzte ich mich im Bett auf und holte erst mal schwer Luft. Ich spürte wie mir das Herz raste und mich eine Welle der Angst durchströmte. Ich hatte das Gefühl mir springt gleich das Herz zum Hals raus. Aber wessen Angst spürte ich da grade? War es meine eigene Angst Chris zu verlieren und ihn vorher nicht mehr gesehen haben zu können? oder war es Chris seine Angst, diesen Unfall nicht zu überleben und seine Frau wegen einem Foto verloren zu haben ohne das alles geklärt war. Ich hatte schon immer Angst um ihn, wenn er da hoch kletterte, denn ich war in der Kabine sicher, aber er ging auf dem Dach das Risiko ein und ich war immer froh wenn die Nummer rum war und alles glatt gegangen war. Mama blieb auch jedes mal fast das Herz stehen, wenn sie zusehen musste wie Chris da oben rum turnte. Für ihn war es jedes mal ein Adrenalinkick den er genauso brauchte, wie das er ständig was zu futtern brauchte und er dabei einfach nicht zunahm. Was natürlich sein großer Vorteil war.

Dadurch das ich noch überwacht wurde, ging sofort ein Alarm los und es stand unmittelbar ein Arzt bei mir im Zimmer.
Als er dann neben mir stand, weil mein Blutdruck wohl alarmierend hoch war, war ich plötzlich wieder im hier und jetzt.
Ich hatte gleich etwas direkt in den Zugang gespritzt bekommen, dass er wieder in den Normalbereich gesenkt wurde. Ich fühlte mich wie erschlagen, als die Medikamente endlich wirkten und sich mein Herzrhythmus wieder normalisierte.

Mir blieb die Luft förmlich weg, als ich mich erschöpft wieder ins Bett zurück fallen ließ und akzeptierte das ich zu recht hier liege um wieder zu Kräften zu kommen. Die Kraft werde ich ganz sicher noch brauchen, wenn ich Chris sehen werde.

Auch meine Mutter hatte noch keine Ahnung davon das ihr Albtraum wahr geworden ist und Chris schwer vom Monstertruck gestürzt war. Über den Grund würde sie sich sicher noch ziemlich aufregen und dann noch mit Sandra ins Gespräch gehen, denn Chris wird es erst mal nicht können.

Sie hoffte nach jeder Show dass das Telefon nicht klingelte weil sich Chris verletzt hatte, denn meistens hatte er das Pech die größeren Verletzungen abzukriegen, im Gegensatz zu mir, mit meinen paar Kratzern die man mit einem Pflaster abdecken konnte. Chris kannte man schon in der Notaufnahme, so das man ihn bisher schon durchlotzte. Auch das es mich so ausgehebelt hatte wusste sie noch nicht und meine Frau war auch noch im ungewissen. Doch ich hatte Theresa gebeten sie anzurufen und sie her kommen zu lassen. Ariane wird es auch shocken mich hier im Bett liegen zu sehen, aber noch mehr wird es sie schocken was mit Chris passiert ist. Sie wird dann meine Mutter auffangen müssen weil ich momentan da gar keine Kraft zu habe. Das die beiden aber gleich bei mir aufschlagen werden und sie mehr wissen als ich, wird mich dann nicht wundern, wenn ich erfahre was schon alles durch die Medien gelaufen ist.

Noch in Gedanken und mit meinem Arzt im Gespräch wie es für mich weiter geht, kam jemand zur Tür rein den ich im ersten Moment nicht auf dem Schirm hatte. Mein Arzt verabschiedete sich für heute von mir, nachdem er mir strickte Bettruhe verordnet hatte und ließ meinen Besuch zu mir.

Es war Theresa, die sich bereits zu mir durchgefragt hatte und mir aus dem Tourbus schon Sachen mitgebracht hatte, denn ihr war sofort klar als mich der Notarzt einkassiert hatte, das ich wohl bleiben musste. Die Tour war wegen Chris seinem Sturz definitiv sofort bis auf unbestimmte Zeit unterbrochen, also konnte ich mich in Ruhe wieder sammeln und mich dann um meinen Bruder kümmern. Das Chris aber länger als gedacht ausfallen wird wusste zu dem Zeitpunkt noch niemand. Ich ahnte es aber schon, so wie er da von der Halle abtransportiert wurde und meine Befürchtungen sollten sich schon bald bewahrheiten. Ich fragte sie sofort ob sie meiner Mutter und meiner Frau Bescheid gegeben hatte, doch sie rückte nicht mit der Sprache raus außer das sie bereits auf dem Weg hierher sind. Irgendwie war mir das auch klar das man ihr keine Auskünfte geben würde, weil sie nicht mit ihm verwandt war. Informationen würde nur meine Mutter oder ich bekommen, doch ich war weit davon entfernt einen klaren Kopf zu haben.

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