140. Kapitel

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Chris:

Wir hatten alle eine unruhige Nacht vor uns, weil es Fabienne nach dem Unfall doch nicht so gut zu gehen scheint wie wir dachten. Sie wurde weinend wach und klagte über starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Melanie holte sie zu uns ins Bett, damit sie nicht alleine im Zimmer war. Sie kuschelte sich an mich, während Melanie Marian anrief, das er nach ihr sehen sollte. Er sagte uns ja das sie weiter beobachtet werden sollte, weil sie eventuell eine Gehirnerschütterung hat. So sah es im Moment auch aus. Doch das schien nicht das einzigste zu sein was ihr Unbehagen zu bereiten schien. Sie war total warm und schien Fieber zu haben.

Das machte es grade noch dringender das Marian nach ihr sehen musste. Nachdem Melli wieder bei mir war sagte ich ihr das sie meine Mutter anrufen soll, damit sie sich um Louisa kümmern soll, denn ich vermute das Marian sie in die Klinik bringen lässt und da müssen wir mit. Sie gefällt mir gar nicht, denn sie glüht zunehmend mehr, so das Melli ihr kalte Lappen auf die Stirn legte, um sie etwas runter zu kühlen. Fieber messen wollten wir jetzt nicht, denn sie war vor Erschöpfung wieder in meinen Armen eingeschlafen und grade jetzt fehlt ihre Mutter nur noch mehr, die sie tröstet und wieder in den Schlaf wiegen würde. Deshalb klammerte sie sich auch so an mich, um sich geborgen fühlen zu können.

Eine gute Viertelstunde später klingelte es das erste mal an der Tür. Es war Marian der als erstes ankam und Melli ihn direkt zu uns durchlotste. Er war nicht überrascht das wir anriefen, aber er machte sich genauso wie wir Sorgen darüber das sie Fieber hatte. Das ist für eine Gehirnerschütterung untypisch meinte er. Da sie einige offene Wunden hatte, sah er als erstes danach. Und tatsächlich hatte sich eine Wunde stärker entzündet und das erklärte auch das Fieber was immer mehr anstieg. Er sah mich an und ich wusste sofort Bescheid. In meinen Gedanken noch festhängend, klingelte es ein zweites mal. Dieses mal war es meine Mutter die nun eilig zu uns kam und wissen wollte was los ist. Marian erklärte uns alles und telefonierte dann mit der Kinderklinik. Er bestellte einen Krankenwagen der Fabienne jetzt gleich abholen wird, weil er die Medikamente die sie jetzt dringend braucht nicht dabei hatte. Er sagte uns das er mit fährt und alles regeln wird und wir dann nachkommen sollen. Fabienne kennt ihn gut und vertraut ihm und so sollte es kein Problem werden, meine Tochter in die Klinik zu kriegen. Außerdem war sie schon kaum noch ansprechbar, um mit uns zu diskutieren. Melanie packte für Fabienne schnell ein paar Sachen zusammen, während ich mich schnell anzog. Mama hielt sie so lange schützend im Arm und wechselte ihr die kühlenden Lappen auf ihrer Stirn.

Ich weiß noch wie sie mir als kleines Kind immer Wadenwickel gemacht hatte und mir dabei zärtlich über die Stirn strich, sowie sie es jetzt bei Fabienne macht. Sie sieht sie genauso liebevoll an, wie es Sandra immer gemacht hat, wenn sie die kleine in den Schlaf gesungen hat, als sie noch ein Baby war. Umd später hat sie dabei immer ihre langen Haare in der Hand gehabt und damit gespielt bis sie eingeschlafen war und Mama macht sich grade genau so Sorgen.

Irgendwie Komisch war das schon, das ich mich in Anwesenheit meiner Mutter in meiner jetzigen Situation anziehen musste, aber wir ziehen als Familie an einem Strang und meine Mutter hat mich durchaus mehr als einmal nackt gesehen. Sie war aber erstaunt wie gut ich mittlerweile mit dem Rolli zurecht komme. Auch das unser Schlafzimmer im zweiten Stock ist wunderte sie nicht, denn Andreas hatte beim Umbau an alles gedacht. Ihr Gesicht spiegelte mir aber trotzdem Sorgen um mich entgegen, auch wenn sie es vor mir verbergen wollte, denn sie beobachtete mich aus dem Augenwinkel ganz genau. Sie weiß das mir meine Unabhängigkeit wichtig ist und ich mich da durchbeiße wenn es sein muss, denn ich wollte ihr beweisen, daß mich auch der Unfall nicht unterkriegen lässt.

Ich war grade so fertig geworden, als ich Blaulicht bei uns vorm Haus vorfahren sah. Meine Mutter nahm sie auf den Arm und ging mit Marian schon mal runter um die Sanitäter rein zulassen. Sie rief trotz das sie schlief in ihrem Fieberwahn immer wieder nach ihrer Mama, was Marian noch mehr Druck mit allem machen ließ, denn so hohes Fieber kann bei Kindern gefährlich werden und kann in Fieberkrämpfen enden. Marian übernahm ab jetzt. Meine Mutter legte sich etwas im Gästezimmer hin, damit Louisa nicht allein ist und sie mitbekommt wenn sie wach ist. Aber Gott sei Dank hat sie einen festen Schlaf und hat von der ganzen Aufregung nichts mitbekommen und für sie wird morgen früh alles wie sonst auch sein. Nur das ihre Schwester im Krankenaus liegt und sie ihre Oma für die Krippe fertig machen und weg bringen wird. Keine Fünf Minuten später saßen auch wir beide im Auto und fuhren dem Krankenwagen hinterher. Fabienne wurde in der Notaufnahme sofort gründlich untersucht und auf ein Zimmer gebracht.

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