First Love

151.Kapitel

Chris:

Ich fragte mich, warum ich wach war, nachdem ich so fertig gewessen bin und ich fragte mich auch, warum meine kleine einfach nicht aufwachen wollte. Am liebsten wäre ich bei ihr und würde an ihr rütteln und meiner kleinen sagen, dass sie kämpfen soll ?!. So wie sie es mir immer sagt und jetzt sollte das auch für sie wichtig sein. Nur zu gerne würde ich jetzt bei ihr sitzen und ihre kleine zarte Hand halten. Aber es ging nicht. Mein ganzer Oberkörper tat weh und bewegen konnte ich mich auch nicht, denn ich lag auf der Seite und konnte sie nicht mal sehen, weil sie auf der falschen Seite lag. Andreas sah mich an, als würde er mir sagen wollen, daß er verstehen kann, was in mir vorginge.

Er las meine Gedanken grade wie aus einem Buch mit übergroßen Buchstaben, so deutlich schien ich meine Blicke zu meinem Kind zu schicken.

Ich konnte einfach nur zusehen und Andreas beobachten, was er auf seinem Laptop tippte. Anhand seiner Tippfolge konnte ich mir schon erahnen was er am schreiben, und das er vor Wut regelrecht am überkochen war. Ich wusste ja das er eine Gegendarstellung zum Artikel schreiben wollte, aber so hastig wie er schrieb, war er richtig in Rage und total sauer. So sauer hatte ich ihn in all den Jahren, die wir zusammen am arbeiten waren, noch nie erlebt und ich möchte nicht in denen ihrer Haut stecken, wenn mein Bruder denen schriftlich den Kopf abreißen wird.

Das wird nicht nur ihm sondern auch für mich eine Genugtuung sein. Die Medien hatten eine Lawine ins Rollen gebracht, die nun schwer zu stoppen war. Die Lawine heißt Andreas und ist bei den Magazinen gefürchtet, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt, besonders dann nicht, wenn er Reporter mit ins Gebet nimmt. Sie haben unser ganzes Privatleben auf den Kopf gestellt und gleich mit zerstört. Damit hätten wir nie gerechnet, wie brutal die Reporter, ohne Rücksicht auf Verluste, schreiben können. Aber damit ist jetzt Schluss. Unser größtes Glück ist das unsere Partnerschaften so fest verankert und mit Vertrauen gestärkt sind und wir daran festhalten und uns niemand auseinander bringen kann.

Wir hatten damals nicht umsonst den Namen gewählt den wir heute tragen. Nur dieses mal sind sie definitiv zu weit gegangen und sowie ich wieder fit bin, werde auch ich etwas dazu tun. Der ganze Terror muss endlich aufhören und der Kindergarten wird mich dann auch von einer anderen Seite kennen lernen, was sie nicht vermuten werden. Sie haben zwar zwischendurch bei Melli nachgefragt wie es mir geht, aber sie hat sich da raus gehalten, denn sie weiß genau das ich da noch etwas dazu sagen werde, wenn es soweit ist. Das wird sie sicher wurmen, nichts zu wissen und dabei beim Kind auch noch neutral zu bleiben.

Ich muss den Familiensegen wieder herstellen und endlich dafür sorgen, das Melanie und Fabienne miteinander zurecht kommen werden, sonst wird es nie in meiner Familie Ruhe geben. Zumal wir auch gar nicht mehr aktiv sind. Entweder unsere Fans stehen hinter uns, oder wenden sich von uns ab. Ich weiß, dass das ein harter Schlag für sie werden wird, dass ich im Rollstuhl sitze, aber das war ja anhand meiner schweren Verletzungen, die ich hatte vorraus zu sehen das es so kommen könnte, nur wollten es viele nicht wirklich wahr haben und ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber irgendwann ist man an einem Punkt, wo man sich einfach damit abfindet, es akzeptiert und versucht das Beste daraus zu machen.

Andreas war so tief in Gedanken, daß er es gar nicht mitbekam das ich ihn beobachtete. Ich hatte das Gefühl, das Andreas meine Gedanken erfasste und er sie niederschreiben wollte, denn er schrieb mir grade aus tiefster Seele. Ich hatte mir vorgenommen, später auch mal Andreas ein paar Worte zu schreiben, denn bisher hatte ich ihm noch nicht dafür danken können, dass er immer für mich da war und er es auch noch nach wie vor ist. Wenn meine Familie nicht so hinter mir stehen würde, wäre ich schon längst verloren und dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Der passende Moment wird schon noch kommen.

Fabienne war noch immer unruhig am schlafen und bewegte ihren Kopf unregelmäßig hin und her. Noch dazu war sie mächtig am schwitzen, ohne das es jemand mitbekam. Jetzt sah ich es das erste mal, wie es mir geht, wenn ich in solchen Träumen gefangen war. Die Zeit vergeht darin langsamer, was auch erklärte warum sie noch schlief. Sie bekommt jetzt ein anderes Atibiotikum, was gut zu wirken scheint. Jetzt kann es für sie nur besser werden.