11.Kapitel

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Chris:

Während sich Andreas und Ariane nach dem Kaffee in sein Zimmer zurückzogen um ihre gemeinsame Zweisamkeit zu genießen ging ich auch auf mein Zimmer. Doch ich hatte nicht vor Trübsal zu blasen. Ich hatte auch die Reaktion von meiner Mutter gesehen und die war ähnlich wie die meines Bruders. Aber sie stimmte mir mit einem nicken zu als ich sagte das ich alt genug bin, selber zu entscheiden was ich tue. Ich sah in ihren Augen das sie sich trotz Andreas seiner schroffen Reaktion für mich freute das ich nach vielen Jahren Einsamkeit endlich auch meine große Liebe gefunden zu haben schien, auch wenn sie um einiges jünger ist als ich.

Aber es ist nicht immer das Alter das wichtigste, sondern was man gegenseitig für sich fühlt.

Auch ich ging in mein Zimmer, denn im Gegensatz zu meinem Bruder war ich alleine. Was er in seinem Zimmer mit Ariane tat konnte ich mir schon lebhaft vorstellen, wenn das ,,Bitte nicht stören" Schild außen an der Tür hing. Um ihn musste man sich ja auch keine Sorgen machen. Er ist 4 Jahre älter als ich und hatte in dem Sinne Narrenfreiheit. Ich muss für meine Liebe kämpfen und das fand ich in diesem Moment so voll unfair, was mich grade nur so tierisch auf die Palme brachte. Meine Wut musste grade einfach mal raus und so entschloss ich mich dazu die Sportschuhe anzuziehen und etwas laufen zu gehen. Dazu fehlte mir einfach in Bielefeld die Zeit. Das war der Grund warum ich immer wieder gerne nach Hause komme. Meine Familie und die ländliche Umgebung hier im Grünen. Einfach mal die Seele baumeln lassen in mitten der Natur.

Ich warf bevor ich ging noch einen skeptischen Blick in Richtung Andreas sein Zimmer und arbeitete mich langsam und leise an der Tür vorbei nach unten. Die Geräusche die ich hörte versuchte ich auszublenden und schüttelte nur den Kopf. Am liebsten hätte ich um meinen Bruder zu ärgern mal kurz angeklopft und hätte gesagt, ,,Ey nicht so laut da drin" Mein Kopfkino wollte ich jetzt aber doch ausblenden, was gar nicht so einfach war wenn ich an meinen Schatz dachte und ich mir vorstellte wie es wohl ist, wenn ich nächstes Wochenende mit Sandra zusammen hier bin.

Ich fühlte mich so befreit während ich die Treppe runter ging und mich zur Tür an Mama und Papa vorbei schleichen wollte, doch ein Gespräch zwischen meinen Eltern ließ mich stehen bleiben und lauschen.

Meine Mutter erzählte ihm von Sandra und mir und das sie nächstes Wochenende auch mit her kommt. Mein Vater hörte nur aufmerksam zu und sah meine Mutter dabei erwartungsvoll an.

Als sie sagte das sie mich schon lange nicht mehr so glücklich gesehen hat, strahlte ich auch unbewusst über mein ganzes Gesicht.

Mein Vater sagte nur:
So lange sie sich schützen und wir nicht zu früh Großeltern werden ist alles ok.
Marlene:
Hast Du mit Andreas da auch drüber gesprochen? Der ist mit Ariane oben in seinem Zimmer.
Werner:
Der ist schon geimpft. Mach Dir da keine Sorgen.

Ich musste mir schon das Lachen etwas verkneifen. Selbst unsere Eltern dachten manchmal noch wie in unserem Alter und waren dabei immer ehrlich zueinander und das erwarteten sie auch von uns.

Auch wenn meine Mutter zu wissen schien das Andreas da grade in seinem Zimmer mit Ariane schläft, vertraut sie ihm und das tut sie auch bei mir und Sandra.

Ich hatte genug gehört und ging beruhigt laufen. Ich wusste jetzt das mir meine Eltern hinsichtlich meiner Freundin vertrauen und das war mir grade wichtiger, wie das Einverständnis von meinem Bruder zu haben. Sie vertrauen auf meine Menschenkenntnis und meine Vernunft. Die Tatsache das mein Bruder von Papa geimpft wurde gab mir grade die Genugtuung, weil ich es nicht so locker mit Frauen sehe wie er.

Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen und lief los. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik. Nebenbei schrieb ich Sandra noch das ich gut angekommen bin und jetzt noch laufen gehe und das sich meine Eltern schon auf sie freuen. Wir verabredeten uns noch für später zum telefonieren und dann steckte ich mein Handy in die Tasche.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt