59.Kapitel

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Andreas:

Ich durfte leider nicht mehr so lange bei Chris bleiben, weil er nach der OP Ruhe haben sollte. Dr.Fuchs kontrollierte selber nochmal alle seine Werte und schaute sich die OP- Wunde nochmal an. Er hatte ein großes Pflaster auf der Brust umringt von blauen Flecken. Dr.Fuchs bemerkte meine skeptischen Blicke und auch die meiner Mutter. Er sah uns an, das wir nur auf eine Erklärung warteten. Er legte den Wundwasserschlauch so das er das Korsett wieder schließen konnte und bat uns dann mit vor die Tür. Ich streichelte ihm noch mal zärtlich über die Hand und folgte dann meiner Mutter und Dr.Fuchs.

Er erklärte uns das Chris schwere Blutungen in der Lunge hatte, die durch die schwere Fahne mit der er gefallen war verursacht worden war. Er sagte uns das man die Stange bis zum eintreffen der Rettungskräfte hätte liegen lassen sollen. Das war der Fehler. So hatte sich das Blut in der Lunge gesammelt und hatte auf das Herz gedrückt. Dabei war dann Eile geboten den Bluterguss zu entfernen. Der Arzt beruhigte uns dann das die OP gut gelaufen war und das wir ihm jetzt Ruhe gönnen sollten. Doch diese OP sollte für Chris nicht ganz ohne Folgen ausgegangen sein, was sich sich erst später noch zeigen wird.

Während er das sagte schaute er mich an und meinte das ich auch wieder auf mein Zimmer gebracht werden sollte, weil ich auch ziemlich geschafft wirkte. Meine Mutter brachte mich dann als Begleitung zurück. Das blieb natürlich im Schwesternzimmer nicht unbemerkt und so hing ich schneller wieder am Schlauch als ich gucken konnte. Ich wusste nur nicht das Dr.Fuchs mit dem Stationsarzt bereits telefoniert hatte und ich dann die aufbereitete Infusion angehängt bekam. Die Schwester informierte mich dann aber darüber, das ich auch zur Ruhe kommen sollte und schickte deswegen für heute meine Mutter nach Hause. Nur wenig später merkte ich auch warum. Dr. Fuchs hatte mir noch etwas zum schlafen mit verordnet und so fiel ich doch anfangs in einen ruhigen Schlaf. Ich wusste das Chris erst mal alles überstanden hatte und es ihm für seine Situation grade gut ging und er unter Beobachtung war. Doch schon in der Nacht sollte ich in meinem Traum ein Gespräch der anderen Art führen und ich werde mir am nächsten Morgen nicht sicher sein was ich tun soll.

Ich träumte am Anfang von meiner Frau, die mich liebevoll küsste und mich nach ihrer besonderen Art verwöhnte. Es war grade zu schön um wahr zu sein, denn seit unser drittes Kind auf der Welt ist und wir in letzter Zeit sehr oft unterwegs waren, herrschte Flaute bei uns im Bett und das fehlt mir, denn auch nach drei Kindern sieht meine Frau genauso sexy aus wie davor und macht mich auch genauso wie vorher heiß was meistens in sehr intensivem Bettsport ausartete. Unfassbar wie sie das hingekriegt hat. Böse Zungen würden jetzt sagen die Kinder halten sie fit, aber ich liebe sie so wie sie ist.

Doch dann klingelte das Telefon und ich lief zum Apparat um das Gespräch anzunehmen. Etwas war eigenartig. Ich spürte einen eisigen Hauch um mich rum, obwohl es nicht kalt war. Ich schaute mich um und war plötzlich am Grab unseres Vaters. Wie konnte das nur sein? Ich war doch zu Hause? Oder etwa doch nicht. Ich schaute mich um und sah meinem Bruder neben mir sehen. Ich blieb stehen und atmete schwer, denn meistens war es Papa der mich zu Chris führte. Aber diesmal war es Chris der mich zu sich gerufen hatte und das hatte nichts gutes zu bedeuten. Dessen war ich mir grade zu hundert Prozent sicher.
Er schaute mich an und ich wusste sofort das es bei meinem Bruder grade um Leben und Tod gehen würde, denn nur dann sind solche Treffen möglich. Chris kam auf mich zu und berührte mich an der Schulter.

Wieder änderte sich das Bild. Wir waren bei Sandra in Bielefeld in ihrem Zimmer. Wir waren nicht wirklich da, da war ich mir sicher, aber er zeigte mir wie sie die Scheidungsunterlagen unterschrieben hatte und sie unter Tränen in einen großen Umschlag steckte. Ich sah die Adresse die sie drauf schrieb und schluckte jetzt richtig. Sie schrieb ,,zu Händen Christian Reinelt" auf den Umschlag. So war uns klar das sie ihre Drohung die Scheidung einzureichen wirklich wahr machen wird. Mir war auch klar das Chris diesen Umschlag die nächsten Tage auf dem Schreibtisch liegen haben wird. Er hatte Tränen in den Augen als er sah wie Sandra das Hochzeitsfoto aus der Kirche auf ihrem Schreibtisch umklappte. Chris sah mich wieder an und führte mich weiter zum nächsten Ort. Seine Tränen liefen mit jedem Ort den wir weiter betraten mehr die Wangen runter.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt