141.Kapitel

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Melanie:

Chris war ganz schön getroffen davon dass das Jugendamt heute hier war. Andreas hatte natürlich versucht Chris ruhig zu halten, weil er ihn doch am besten kennt und er weiß wie er in Stresssituationen reagiert, aber ich konnte genauso wie sein Bruder merken dass es in ihm brodelt und er eigentlich noch viel mehr hätte sagen wollen. Aber wir wissen beide das es nicht gut ist sich dem Mitarbeiter zu patzig zu geben, denn ich sah ganz deutlich wie Chris den Herrn bei uns ansah und wie er sich Notizen gemacht hatte.

Chris war so in Rage, dass er davon bewusst nichts mitbekommen hatte, was sonst noch um ihn rum passiert war. Ich kann es mir wirklich vorstellen wie es grade in ihm aussieht und das er enttäuscht ist und auch das er sich am liebsten grade in Luft auflösen würde, aber er kann die Zeit leider nicht zurückdrehen. Er kann es nicht ändern das Sandra Tod ist und er konnte auch den Unfall nicht verhindern. Er muss damit leben, so wie wir alle und er muss damit klar kommen, wie es jetzt grade ist.

Das seine Tochter gesagt hatte sie würde mich lieber Tod sehen als Sandra hatte auch mich sehr getroffen, vor allem das so eine Äußerung von einem Kind gekommen ist, beunruhigte nicht nur mich, sondern auch die Beamten im Jugendamt. Damit hätte ich nie gerechnet das sie mich doch so wehement ablehnt. Ich kann es nicht ändern, sondern kann nur mein bestes geben, um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen das ich es wirklich ehrlich mit ihr meine. Allerdings sollte diese Chance schneller kommen als uns lieb ist. Das Fabienne aber nun ein Stein ins Rollen gebracht hat, konnte sie für ihr junges Alter nicht wissen. Aber Chris und ich und auch Andreas wissen es ganz genau, denn wir können die Folgen absehen.

Aber das die Kita da noch mit drin steckt und ihm auch noch einen Pflock ins Herz sticht tat ihm am meisten weh. Er muss jetzt plötzlich unerbittlich für seine Familie kämpfen und sich den Eltern in der Kita so zeigen wie er jetzt nach dem schweren Unfall ist, auch wenn er noch nicht so weit ist. Er will die Eltern und die Erzieher dort wach rütteln und ihnen klar machen das er für seine Familie da sein wird, auch wenn er jetzt ein großes Handycap hat. Ich werde genau aus diesem Grund mit ihm gehen und seine Stimme sein und ihn unterstützen. Wir verstehen uns auch ohne Worte, so das ich ganz gut sagen kann was gesagt werden muss. Alles andere wird Chris mit seinem PC dann deutlich machen. Es tut schon weh das Fabienne so negativ über mich denkt, obwohl sie sich gar nicht die Mühe macht mich richtig kennen lernen zu wollen. Nichts desto trotz ist sie schon sehr selbstbewusst für ihr junges Alter und das hat sie definitiv von ihrer Mama.

Klar, ich kann es ihr nicht mal verübeln das sie so wütend auf mich ist, weil sie denkt das ich ihre Mutter ersetzen will. Das will ich aber gar nicht. Sie soll schon wissen wer ihre Mutter war. Sie muss aber auch verstehen das ihre Mutter auch Fehler gemacht hat, auch wenn sie es nicht wahr haben möchte. Das muss Chris ihr aber liebevoll erklären, auch wenn es ihm schwer fallen wird und er Angst hat sie zu verletzen. Ich habe aber eher Angst davor das Chris sich wieder in neuer Trauer um Sie verliert. Ich weiß nach einigen Gesprächen mit Chris wirklich alles über die beiden und akzeptiere das auch so wie es ist. Anderenfalls werden wir nie Ruhe vor den Ämtern kriegen. Ich hoffe das Andreas es mit ihr hinbekommt und mit ihr darüber reden wird. Er hat als außenstehender, grade einen besseren Draht zu ihr als Chris oder ich und auch Herr Pfahl hatte das meinem künftigen Schwager ans Herz gelegt psychologische Hilfe einzufordern. Er hatte ihm das gesagt als er grade am gehen war und das Chris nicht mitbekommen hatte. Ich kann nur für sie da sein und hoffen das der Knoten bei ihr irgendwann von alleine platzen wird und wir endlich heiraten können. Sie muss ihre Trauer auch erst verarbeiten und das geht am besten mit einer Trauerbegleitung. Die braucht nicht nur Fabienne, sondern auch Chris in meinem Augen, denn er fällt wiederholt in seine alten Muster zurück, auch wenn mein Schatz immer wieder von Andreas und seiner Mutter aufgefangen wird. Das haben wir alle versucht ihm zu erklären, aber die Äußerungen von seiner Tochter haben ihm jetzt doch den Ernst der Lage klar gemacht und den letzten Rest gegeben.

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