25.Kapitel

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Sandra:

Ich konnte Chris ansehen das es ihn sehr weh tat das zu sagen, aber das jeder jedem aus den Weg gehen würde, so konnte es auch nicht weiter gehen und das wussten wir alle. Er hatte natürlich recht mit dem was er da von sich gab. Sie lagen sich in den Armen und Andreas kämpfte auch mit den Tränen als er das sah. Es war nach dem Gespräch aber nicht wirklich eine bessere Stimmung, denn jeder hing noch immer seinen Gedanken nach.

Auch wenn er jetzt etwas gesagt hatte, wusste ich das er sich trotzdem mit dem Gedanken seinen Vater bald zu verlieren nicht abgefunden hat und es innerlich in ihm immer noch arbeitete, was er aber nicht vor seinem Vater zugeben wollte, doch Andreas und auch ich spürten seinen inneren Schmerz der ihm grade die Luft zum atmen nahm, was man ihm auch ansah.

,,Hast Du mir die Zauberbücher oben hingelegt? Ich will mir was für die Meisterschaften raus suchen". Fragte er Andreas und versuchte so vom Thema abzulenken. Sein Bruder gab ihm auch die Antwort die er hören wollte und ging dann nach dem Essen nach oben.
Andreas ging ihm dann nach, um ihm die Bücher in unser Zimmer zu bringen und ich half Marlene in der Küche. So verbrachten wir alle einen recht ruhigen Abend nachdem Andreas wieder gegangen war. Ich hoffte das er mit Chris auch noch mal gesprochen hatte und er ihn etwas beruhigen konnte. Ich verabredete mich mit Andreas am nächsten Vormittag um nach Hause zu fahren. Aber erst wollte ich mir mit Chris einen ruhigen Abend verbringen. Nach körperlichen AKTivitäten war uns heute beiden nicht, denn diese Nachricht hatte uns beiden die Stimmung dafür verdorben. So blieb es beim kuscheln miteinander. Irgendwann schliefen wir ein, doch ich wurde in der Nacht wach, weil Chris kaltschweißig und schwer atmend im Bett saß, weil er wieder einen Albtraum hatte. Mir fiel dabei auf das er sich die Narbe hielt als er Luft einzog, deshalb fragte ich ihn was er geträumt hatte, doch er wollte es mir nicht sagen und das akzeptierte ich auch. Er legte sich wieder erschöpft hin und schlief mit Tränen in den Augen ein. Auch wenn er dachte das ich es nicht gesehen hatte. Er nahm mich von hinten in den Arm und murmelte im Schlaf immer wieder ,,Bitte bleib bei mir, verlass mich nicht". Er sprach immer wieder den selben Satz, er flehte fast das ich bei ihm bleiben sollte. Aber warum? Was hatte das zu bedeuten? Darüber konnte ich mir nur alleine Gedanken machen, denn ich bin mir sicher das er mir den Grund nicht sagen wird. Ich schlief mit diesen vielen Fragen im Kopf wieder ein und beschloss morgen auf der Rückfahrt mit Andreas da drüber zu reden, denn aus Chris selber würde ich nichts raus kriegen. Also sollte Andreas mal bei ihm nachfühlen, ob Chris ihm was sagt.

Am nächsten morgen bekam ich eine Nachricht von meiner Mutter das sie alle Unterlagen bekommen hatte. Chris war heute für seine Verhältnisse schon recht früh auf. So konnte ich mit Andreas dann die Sachen schon zeitig holen. Er saß mit den Büchern von Andreas im Garten, blätterte die Seiten langsam durch und machte sich Notizen dazu. Er saugte sie förmlich in sich auf.

Man konnte von seinem Zimmer aus herrlich in den Garten sehen und beobachten ohne das es wer mitbekam. Er sah gelöst aus, aber war er es wirklich? Ich würde grade nur zu gern in sein Herz sehen. Von außen wirkte er stark, doch innerlich war sein Herz nach der Nachricht gestern zersplittert. Ich hätte jede Scherbe einzeln fallen hören können und das tat mir weh. Er ist so sensibel, hat aber viele Talente, wie ich erfahren hatte. Das hätte ich nicht erwartet. Er hat ein fotografisches Gedächtnis was ihn auch schneller durch das Studium gebracht hatte. Er hatte mir das mal erzählt das er gut ein halbes Jahr eingespart hatte weil er durch sein gutes Gedächtnis die Scheine alle früher als die anderen hatte. Jetzt sah ich es selber wie er das machte und es ist unfassbar. Ich wünschte ich könnte das auch. Ich sammelte meine Gedanken wieder und rief Andreas an das wir los können und er her kommen sollte. Ich wollte in der Zeit schon die Autoschlüssel holen und mich bis später von ihm verabschieden.

Wenn wir wieder zurück sind, wird uns etwas erwarten mit dem wir nicht gerechnet hätten. Vor allem nicht Andreas und ich.

Auf der Fahrt Nach Hause machte ich mir Gedanken was ich mit Andreas später im Auto besprechen wollte, ich konnte nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen und machte letztendlich das Radio an und gab Gas. Ich hatte grade so richtig das Bedürfnis mich auszutoben und meinen Kummer auch rauszulassen. Andreas hatte schon zu tun hinter mir her zu kommen, obwohl Chris auch einen PS starken Wagen hat. Andreas war wohl nicht der jenige von den beiden, der einen Bleifuß hat. Er würde zügig und gesittet fahren meinte er zu mir, aber er musste schon drauftreten um an mir dran zu bleiben. Ob er wollte oder nicht.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt