137. Kapitel

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Chris:

Ich machte mich später mit meinen Kindern und meinen unguten Gedanken auf den Weg zu meinem Bruder. Er begrüßte mich mit einer Umarmung wie immer, bemerkte aber sofort das ich heute irgendwie anders drauf sein würde wie die letzten Tage. Den Grund würde ich ihm später im Vertrauen sagen, ohne das es Melanie hören wird.

Melanie ist noch in der Praxis und bekommt von allem was grade passiert nichts mit. Andreas hat mir immer vertraut und wir hören immer auf unser Herz und das wurde trotz der guten Nachrichten wieder schwer. Ich hatte bevor Papa gestorben war schon einmal solche Gefühle in Bezug auf Sandra. Sie waren gleich aber doch irgendwie etwas anders und ich wollte mit Andreas gerne unter vier Augen darüber reden und wollte dafür auf den Friedhof. Andreas wusste sofort was ich wollte und gab Ariane Bescheid das er mich zum Friedhof begleiten wird.

Beim Grab angekommen setzte sich mein Bruder neben mich auf die Bank und begann das Gespräch. Ich saß ja schon.

Andreas:
Chris was ist los mit dir? Du fährst doch nicht umsonst hier zu Papa wenn alles in Ordnung ist? Und schon gar nicht mit mir. Sonst fährst du alleine hier her.

Stille...

Chris:
Ich brauch einen Rat. Melanie hat gestern meinen Antrag angenommen. Das hast du gestern sicher schon geahnt das ich ihr einen gemacht habe. Aber sie hat mir auch noch die schönste Nachricht überhaupt gegeben. Sie ist Schwanger. Aber ich hab seit sie heute morgen weg ist ein komisches Gefühl. So wie damals bei Sandra und dann ist sie bei der Geburt gestorben. Ich hab Angst das sich das wiederholt Andreas. Nochmal ertrage ich das nicht Andy. Melanie weiß das mit den Vorahnungen nicht und ich werde ihr das auch nicht sagen, um sie nicht zu verunsichern. Ich möchte einfach das du auch ein Auge mit auf sie hast, das ihr nichts passiert und ich möchte das Papa sie und das Baby beschützt. Du weißt wie lange es dauert bis ich mich fest auf jemanden einlassen kann und ich liebe sie wirklich. Ich habe gestern das Herz das erste mal schlagen gehört. Ich weiß das du denkst sie hat mich betrogen, aber ich kann dir ganz sicher sagen das ich der Vater des Babys bin und ich möchte das du das akzeptierst und uns so gut es geht unterstützt.
Wir müssen es Fabienne sagen, das Melli Schwanger ist und das ich noch mal heiraten möchte. Sie ahnt es bereits und hat den Ring am Finger schon gesehen. Gesagt hat sie aber noch nichts. Ich vermute das es noch mal knallen wird und das sie noch mal gegen uns schießen wird. Ich weiß nur nicht was sie machen wird. Ich lasse mich aber nicht davon abbringen. Sie ist anders als Sandra. Auch wenn sie meine erste große Liebe war, ändert das nichts an den Gefühlen zu Melanie. Bitte hab auch ein Auge auf Fabienne. Du hast momentan einen besseren Draht zu ihr als ich. Sie wird sicher auch zu dir kommen, ohne das sie uns was sagt. Lass dir bitte nachher nichts anmerken das ich was gesagt habe. Wir wollen es euch nachher beim Essen offiziell sagen.
Andreas:
Ok. Ich sage nichts, aber es wird schon alles gut gehen. Du hast dich nach Sandras Tod schon genug gequält und das du wegen ihr im Rollstuhl sitzt ist doch schon schlimm genug. Papa hat es auch gewusst das sie die richtige ist und das akzeptiere ich auch. Es ist dein Leben und ich helfe dir so gut ich kann. Lass dich bitte nur nicht von den Gedanken runterziehen und genieße es mit ihr zusammen. Deswegen hast du mit Louisa auch so Probleme gehabt, weil du fast die gesamte Schwangerschaft von ihr verpasst hast. Es wird ihr nichts passieren, dafür wird Papa schon Sorgen. Vertrau ihm. Melli hat mir auch zu verstehen gegeben das sie dich nicht betrogen hat und ich glaube ihr. Zumal ich ja auch weiß wie die Akkupunktur bei mir gewirkt hat und du bist ja auch noch jünger als ich.
Chris:
Das hat aber nichts damit zu tun das ich im Rollstuhl sitze. Es gibt ja auch andere Methoden wie du gemerkt hast. Auch wenn du es nicht glauben kannst, kriege ich trotzdem noch ganz gut einen hoch. Ist noch alles fit da. Da mach dir mal keine Sorgen. Ich kann es mir denken das du bei uns gerne mal Mäuschen spielen würdest um mich besser zu verstehen. Das es gut läuft weißt du ja jetzt, aber wann hat sie dir das gesagt?
Andreas:
Gestern Abend, als ich sie an der Straße aufgesammelt habe, weil es ihr nicht gut ging. Ich hoffe nur das die Presse nichts mitgekriegt hat, weil sie verfolgt worden ist. Deswegen war ich ihr ja hinterher gefahren.
Chris:
Warum warst überhaupt bei ihr in der Nähe?
Andreas:
Ok. Jetzt ist es raus. Ich hatte gestern Abend einen Termin bei ihr und hatte gesehen das ihr wer gefolgt war als sie losfuhr, dann aber wieder weg war und als sie angehalten hatte, war er wieder da. Wer das aber war konnte ich im Dunkeln aber nicht sehen. Ich hatte extra einen späteren Termin genommen dass mich keiner sieht. Ich weiß aber nicht ob derjenige ihr oder mir gefolgt war. Wir haben ja fast den selben Weg. Ich vermute das wir demnächst wieder was über uns lesen werden müssen und mach dich besser drauf gefasst, du weißt ja was das für Ausirkungen haben kann und ich hoffe ganz fest das Melanie den Druck der Presse um uns rum aushalten wird, grade jetzt wo sie Schwanger ist.
Chris:
Das hoffe ich doch. Wenn Papa sagt sie ist die richtige, wird er es sicher wissen. Ich vertraue ihm. Lass uns zurück. Die warten sicher schon auf uns und Melanie kommt auch gleich. Hast du Ariane schon was gesagt, das Melanie Schwanger ist?
Andreas:
Nein. Habe ich nicht. Das ist deine Sache. Die wird sicher genauso überrascht sein wie ich gestern Abend. Sie wollte nicht raus mit der Sprache aber sie konnte mir nicht mehr ausweichen. Ich hab es ihr angesehen. Ich habe mit Ariane immerhin auch drei Schwangerschaften durch und kenne die Anzeichen. Aber gratuliere. Du hast es verdient nach der letzten harten Zeit.
Chris:
Danke das du mich nicht aufgegeben hast und Mama auch nicht. Sonst weiß ich nicht wo ich jetzt wäre. Melanie war zum Schluss nur mein letzter Schlüssel zum Glück und ich bin mir sicher das Papa sie mir an die Seite geschickt hat, um mich wieder ins Leben zu schicken. Jeder hat es verdient glücklich zu sein. Oder etwa nicht?
Andreas:
Da hast du recht Bruder.

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