31.Kapitel

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Chris:

Meine Eltern schauten nicht schlecht als ich vollkommen aufgelöst mitten in der Woche vor der Tür stand. Meine Mutter öffnete mir die Tür und ließ mich rein. Sie sah mir an das ich mir grade Tränen weggewischt hatte, denn die schon nachrückenden waren noch in meinen Augenwinkeln zu sehen. Sie sagte aber erst mal nichts, denn sie wollte mir erst mal etwas Zeit lassen, um mich zu sammeln. Ich zog meine Schuhe und meine Jacke aus und verschwand ohne weitere Worte in mein Zimmer. Die Tür flog laut genug zu das es auch die Aufmerksamkeit meines Vaters erregte, der dann aus dem Keller hoch kam und bei meiner Mutter nachfragte, was das grade war.

Ich hörte sie nur sagen das ich grade angekommen war und das wohl meiner Reaktion nach zu urteilen was passiert sein musste, sie mich aber erst mal in Ruhe lassen wollte. Sie wusste genau das ich nicht lange vor Problemen davon laufen kann, weil es mir sonst keine Ruhe lassen würde. Die Tatsache, dass ich Klamotten mit hatte, machte ihr aber klar das es für mich was sein würde wovor ich davon renne.

Ich war bei Sandra so vor den Kopf gestoßen, das ich wirklich Abstand brauche um mir der Lage klar zu werden. Ich musste mir klar werden, dass meine Freundin Schwanger von mir ist und sie das Kind nicht bekommen will, aus welchen Gründen auch immer. Ich kann mir das nicht vorstellen das sie wirklich unser Kind töten lassen will, nur weil es zeitlich nicht in ihre Pläne passt. Ich fragte mich grade ob sie mich wirklich liebt, wenn sie solche Gedanken hat. Die Reaktion von Jasmin war verständlich und ich hoffe das sie Sandra davon abbringen kann und sie ihr Herz entscheiden lässt, denn wenn sie das wirklich tut, kann ich nicht mehr mit ihr zusammen sein. Zu sehr würde es mich immer wieder daran erinnern, daß ich die Chance verpasst habe Vater zu werden. Meine beginnende Karriere als Magier in den Vordergrund zu stellen kann ich verstehen, aber es gibt immer Mittel und Wege alles unter einen Hut zu bekommen.

Mein Vater klopfte bei mir am Zimmer an und kam rein. Ich lag auf dem Bauch auf meinem Bett. Niemand sollte sehen wie sehr mich das wirklich getroffen hatte. Er setzte sich zu mir und strich mir über meinen Rücken, wie er es immer machte wenn ich Kummer hatte und er meine Aufmerksamkeit wollte. Ich hob meinen Kopf an, den ich in meinen Armen in meinem Kissen vergraben hatte und nahm ihn erst mal in den Arm. Er sah mitgenommen und sehr schmal aus. Man sah ihm schon seine Krankheit deutlich an, aber er blieb für uns alle stark und wollte kämpfen.

Meine Tränen liefen noch immer, aber diesmal wischte er mir die Tränen weg und zog mich vom Bett hoch meinte

Werner:
Komm lass uns ein paar Schritte raus gehen und Du erzählst mir warum Du hier bist und warum Du so durch den Wind bist. Mama macht sich Sorgen.
Chris:
Ich weiß das sie sich Sorgen macht, aber bei mir ist alles ok, nur....
Werner:
Nur was...? Ich seh doch das Dich was bedrückt. Sonst wärst Du doch nicht hier.
Chris:
Es fiel mir schon schwer mir bei Andreas mein Herz auszuschütten, aber ich brauche von Dir als Vater einen Rat, was ich tun soll.
Werner:
Na dann mal raus damit. Was ist los?
Chris:
Sandra ist Schwanger, aber....
Werner:
Aber?
Chris:
Kannst Du dir das nicht denken? Sie überlegt es nicht zu bekommen. Ich war so fertig, dass ich erst mal raus musste. Ich hab ihr Bedenkzeit bis zum Wochenende gegeben und bin dann hier her gefahren. Ich liebe sie, aber wenn sie abbricht weiß ich nicht, ob ich ihr das verzeihen kann. Das hat schon weh getan. Ich habe das kleine Herz schon auf dem Ultraschall schlagen sehen.
Werner:
Was hat sie selber dazu gesagt?
Chris:
Das sie eigentlich studieren will und das mit Kind nicht geht und das sie dann alleine wäre wenn unsere Karriere weiter so rasant vorran geht. Sie hat Angst das sie dann keine Hilfe hat, aber ich habe ihr gesagt das sie nicht allein sein wird. Es ist alles gesagt. Jetzt muss sie entscheiden. Ich hoffe so sehr, dass sie es nicht tun wird.
Werner:
Vertrau auf euch und das Schicksal, das geht manchmal ungewöhnliche Wege. Sie ist vielleicht auch grade mit allem etwas überfordert. Deine Entlassung in der Schule, euer Karriereschub als Magier und jetzt ist sie so kurz vorm Abi Schwanger. Das muss sie auch erst mal verdauen. Gib ihr Zeit und redet in Ruhe noch mal darüber.
Chris:
Aber sich dann sofort dagegen zu entscheiden, ohne darüber nachzudenken? Sie hat aber nicht viel Zeit, weil sie die ersten 3 Monate fast rum hat.
Werner:
Jetzt versteh ich warum Dich das so packt. Du hast Angst das sie es alleine ohne dich entscheidet.
Chris:
Ja genau. Ariane wird am Wochenende auch noch mal mit ihr reden. Die kleine ist ja so süß.
Werner:
Du wirst früher oder später auch dein eigenes Kind im Arm haben. Da bin ich mir sicher. Komm lass uns rein gehen, wir sind wieder zu Hause. Willst Du es Mama selber sagen oder soll ich das später machen?
Chris:
Ich kann das nicht noch mal, aber Du weißt immer wie Du mich wieder aufbauen kannst. Danke Papa.
Marlene:
Und alles geklärt?
Werner:
Ja war ein Gespräch unter Männern. Es gibt Neuigkeiten, aber das erzähle ich Dir später wenn wir alleine sind. Chris bringt das nicht noch mal übers Herz, was er mir eben gesagt hat.
Marlene:
So schlimm?
Chris:
Für mich schon Mama, aber bohr jetzt bitte nicht weiter nach. Bitte.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt