Im Verwandlungsunterricht am nächsten Morgen saß Sirius nur zwei Plätze von Malia entfernt, weshalb er sich kaum konzentrieren konnte. Immer wieder gingen seine Sprüche schief, obwohl er sich die größte Mühe gab, klappte heute einfach nichts.
„Was ist nur los mit mir?", fragte er seine Freunde, nachdem Malia den Raum verlassen hatte. Die drei anderen sahen sich grinsend an und murmelten nur unverständliche Worte. „Könnt ihr mir bitte erzählen, was los ist?", fragte er nun mit strengem Blick auf James. „Wir haben dir alles gesagt, Kumpel. Du bist eindeutig verliebt!", grinste er und schlug seinem Freund spielerisch auf den Arm.
Sirius griff lustlos nach seiner Tasche und machte sich auf den Weg zu Zauberkunst. „Vielleicht solltest du mit ihr reden! Sie mag dich ganz sicher auch!", schlug Peter vor und kratzte sich am Hinterkopf. „Wieso glaubst du, dass sie mich mag?", fragte Sirius. „Nun ja, sie lacht über jeden dummen Witz von dir und sucht ständig ein Gespräch mit dir!", überlegte er und starrte gedankenverloren in die Luft. „Sicher. Das macht sie mit jedem!", verteidigte Sirius sich und beeilte sich ein wenig, als er die vollen Flure sah. Professor McGonagall stand in der Mitte und half Erstklässlern, ihre Räume zu finden. „Ich kann nur wiederholen, was die anderen sagen, da ist was in der Luft!", grinste Remus. „Können wir bitte das Thema wechseln?", drängte Sirius und fing seinen kleinen Bruder ab, der drohte, in die falsche Richtung abzubiegen.
„Wo willst du denn hin, Kleiner?", fragte Sirius. „Zu Verwandlung!", antwortete dieser perplex und starrte seinem Freund Quentin hinterher, der ohne ihn weiterging. „Du hast Verwandlung im dritten Stock. Du musst die Treppe hoch und dann den rechten Gang hinunter.", erklärte Sirius ruhig. Regulus rief nach seinem Freund und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
„Wie kann man nur so verwirrt sein?", grinste er kopfschüttelnd. „Erinnerst du dich nicht mehr, wie wir damals waren? Wir kannten nicht einen einzigen Raum im ganzen Schloss und sind stundenlang umhergeirrt!", lachte Remus und schlug seinem Freund spielerisch auf den Rücken. Sirius begann nun auch zu lachen und folgte seinen Freunden.
Am Nachmittag saßen die Gryffindors im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich angeregt, doch Sirius und Remus saßen etwas abseits. Die Kerzen brannten, das Sonnenlicht war bereits beinahe verschwunden und die beiden Jungen saßen in einer Ecke und unterhielten sich leise.
„Was steht in dem Brief?", flüsterte Sirius seinem Freund zu. Remus wirkte sichtlich aufgebracht, kratzte sich am Hinterkopf und hauchte mit seinem Zauberstab kleinen Papierschnipseln Leben ein. Sie tanzten nahe des Kamins herum und wurden von einer Reihe Erstklässler beobachtet.
„Ich wünschte, ich wüsste es. Meine Mum hat nur gesagt, ich soll ihn schnellstmöglich zu Dumbledore bringen." „Also hast du ihn nicht geöffnet?"
Die Verwunderung stand Sirius geradezu ins Gesicht geschrieben und er versuchte, nach dem kleinen Umschlag zu greifen, den Remus etwa eine halbe Stunde zuvor per Eule erhalten hat. „Sirius, nicht. Ich bitte dich! Ich kann mir vorstellen, dass meine Mutter mich von der Schule holen will. Ich habe die Grundlagen des Zauberns begriffen und sie versuchen schon eine ganze Weile im Ministerium durchzubringen, mich von Zuhause unterrichten zu dürfen.", erklärte Remus leise und ließ seine tanzenden Figuren nun nacheinander ins Feuer marschieren.„Du wirst es nie wissen, wenn du den Brief nicht öffnest! Dumbledore wird dich niemals aus Hogwarts rauslassen, er sieht doch, wie gut es dir hier geht!" Seine Worte brachten ihm nicht mehr ein, als einen skeptischen Blick von Remus. „Wenn meine Eltern das Okay vom Ministerium bekommen haben, kann auch Dumbledore sie nicht mehr aufhalten!", antwortete Remus und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen.
„Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass sie dich zuhause unterrichten. Du bist ein Rumtreiber! Einer von uns! Wir werden uns was überlegen. Vielleicht will sie auch nur von Dumbledore wissen, wie es dir geht oder wann sie sich auf einen Tee treffen können!", überlegte Sirius. Er zückte seinen Zauberstab und ließ nun den Brief vorsichtig zu ihm herüberfliegen.

DU LIEST GERADE
Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...