Kapitel 24 - Zurück „zuhause"

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Die Tage vergingen schnell im Haus der Potters. Sirius und James lachten viel, zwar schreckte Sirius noch immer zusammen, wenn die Erwachsenen das Zimmer betraten oder ihn direkt ansprachen, doch alles in allem entspannte er sich langsam. Die Zeit bei seinem besten Freund machte Sirius fast so glücklich, wie die Zeit in Hogwarts.

Doch am vorletzten Tag der Sommerferien klopfte es mit geradezu roher Gewalt an die Tür. Mr. und Mrs. Potter schauten sich schockiert an und schickten die Kinder in James Zimmer. Mrs. Potter öffnete mit gezücktem Zauberstab vorsichtig die Tür, die sofort weit aufgestoßen wurde. Vor Euphemia und Fleamont Potter standen Orion und Walburga Black, Sirius Eltern.

Von James Zimmer konnten sie durch die Zimmertür nach unten spähen und als Sirius sah, wie seine Mutter Euphemia einen Schockzauber verpasste, schnappte er nach Luft. Er konnte seine Augen nicht von Fleamont Potter abwenden, der sofort zu seiner Ehefrau stürzte und seine Arme um sie schlang.

„Wo ist unser Sohn?", fragte Walburga ruhig. „Wie kommst du darauf, dass er bei uns ist?", schrie Flemaont und Sirius und James sahen sich an. Sie wussten nicht, was sie tun sollten, sie waren doch nur Kinder. Zwei Kinder, die verängstigt auf dem Boden saßen und dabei zusehen mussten, wie jemand angegriffen wurde.

„Ich will es nicht noch schlimmer machen. Ich gehe.", sagte Sirius und stand auf, doch James hielt ihn zurück. „Ich werde nicht zulassen, dass sie dir so etwas antun, Sirius!", flüsterte er eindringlich. Von unten hörte man nur das Schluchzen Fleamonts und einige zu Bruch gehende Vasen. „Fleamont Potter, der berühmte Geschäftsmann. Ich bin froh, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen.", säuselte Orion und schlug ihm ins Gesicht.

„Es reicht wirklich, James. Sie werden mich so oder so finden. Ich will nicht, dass deine Eltern für mich leiden müssen.", sagte Sirius schnell und stand plötzlich vor der Zimmertür, dicht gefolgt von James. „Lass sie in Ruhe!", rief Sirius. Fleamont blickte hoch und stellte sich sofort schützend vor die beiden Jungen. „Fass sie nicht an!", rief er, doch Walburga bahnte sich ihren Weg zu Sirius. „Wie konntest du es wagen, zu gehen?! Nach Allem, was wir dir ermöglichen! So wenig Dankbarkeit ist in dir, Junge. Zuhause werden wir dir Manieren beibringen.", sagte sie und Sirius sank in sich zusammen. Er konnte seiner Mutter nicht in die Augen sehen, starrte auf den Boden und kniff die Augen zusammen.

„Das dürfen Sie nicht!", schrie James und warf sich vor seinen Freund. „Die Potters, eine so aufopfernde Familie. Eines Tages werdet ihr alles verlieren.", flüsterte Walburga, griff nach dem Arm ihres Sohnes und dem ihres Mannes und apparierte gemeinsam mit ihnen zum Grimmauldplatz zurück. Regulus saß Nägel kauend auf der Treppe und sprang auf, als er seine Familie sah.

„Da seid ihr ja wieder!", rief er fröhlich. Dann sah er die Art, wie Walburga seinen Bruder festhielt und er machte einen Schritt zurück. „Das tut ihm weh, Mutter! Siehst du das nicht?", fragte Regulus verständnislos. „Sirius hat dich verlassen, weißt du noch? Dafür muss er bestraft werden, denn man verlässt seine Familie nicht.", sagte Walburga und verdrehte Sirius Arm. Seine schwarzen Haare fielen in sein schweißgebadetes Gesicht und blieben an der Stirn kleben.

„Ist das wahr, Sirius? Hast du das verdient?", fragte Regulus und schaute seinem Bruder tief in die Augen. Sirius konnte sein Gesicht nicht abwenden, er sah in diese unwissenden, unschuldigen Kinderaugen. Zwar war Regulus nicht viel jünger als er, doch hatte er weniger Leid erfahren. Er hatte nie die Enttäuschung seiner Eltern tragen müssen, er war nie auf diese Weise bestraft worden, wie Sirius, er war das perfekte Kind, das Kind, das sich seine Eltern immer gewünscht hatten.

„Es ist wahr.", sagte Sirius nur, bevor er in das nächste Zimmer gestoßen wurde. Sirius kroch zum Fenster, möglichst weit weg von seinen Eltern. Seine Augen waren riesig vor Angst, sein Atem ging ungewöhnlich schnell.

„Sirius Orion Black. Du hast den Namen unserer Familie wiederholt beschmutzt. An dem Tag, an dem du nach Hogwarts kamst, war jede Hoffnung für dich verloren. Du hast dieser Familie nichts gegeben, außer sie in den Dreck gezogen! Du bist das Problem dieser Familie! Das größte Problem!", schrie Walburga ihren Sohn an.

Sirius konnte nichts sagen, er spürte Panik in sich aufkommen, er konnte über nichts anderes nachdenken. Seine Gedanken kreisten um die Angst, er konnte nicht mehr Atmen, spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte, sah sich im Raum um, konnte seinen Blick aber nicht stillhalten. Er schlang seine Arme um die Knie, während er vor und zurück wippte und Walburga weiter auf ihren Sohn einschrie. Er zitterte, die Angst stieg weiter in ihm auf, er schaffte es nicht, sie wie sonst zu unterdrücken, er konnte sie nicht bewältigen. Wie wild kratzte er seine Beine und Tränen stiegen in seine Augen. „Ich kann nicht Atmen!", sagte er nach Luft ringend.

Walburga nahm ihren Sohn nicht ernst. „Hör mir zu, wenn ich mit dir rede!", brüllte sie und schlug ihrem Sohn ins Gesicht. Sirius fiel auf die Seite, fühlte sich, als würde die Angst und Panik seinen Körper völlig übernehmen, er fühlte sich hilflos. „Du bist eine Schande, Sirius! Denk immer daran!", schrie sie und verließ Türknallend das Zimmer.

Auch nachdem seine Mutter das Zimmer verlassen hatte konnte Sirius sich nicht beruhigen. Ihm wurde furchtbar heiß, er konnte sich nicht konzentrieren, alles, was er spürte, war die Panik und Angst langsam immer weiter in sich aufsteigen.

Er verkrampfte die Muskeln, führte eine Hand an seine Kehle, noch immer konnte er nicht richtig atmen. Er versuchte nach Hilfe zu rufen, doch alles, was er herausbrachte war ein „Hil-", das auch ein verzweifelter Versuch zu Atmen hätte sein können.

Einige Minuten später kam Regulus in das Zimmer und ging sehr nahe an seinen Bruder heran, der versuchte, von ihm wegzukriechen. Regulus merkte nicht, dass jede Berührung alles nur noch schlimmer machte. „Beruhige dich, Sirius!", rief Regulus verzweifelt. Er hatte noch nie jemanden in einer solchen Verfassung gesehen und wusste nicht, was er tun sollte.

„Lass mich dir doch helfen!", rief der kleine Junge und versuchte, seinen Bruder in den Arm zu nehmen. Dieser trat und schlug um sich, nahm jede Berührung als schmerzhaft und unangenehm wahr und schließlich gab Regulus auf. Er setzte sich neben Sirius, weinend und hilflos.

Sirius spürte seinen Körper nicht. Alles fühlte sich taub an, er konnte Regulus verzweifelte Schreie nur als dumpfe Töne wahrnehmen, sein Herz raste wie wild, er hatte starke Schmerzen beim Luft holen. Er hatte Angst zu ersticken, ihm wurde unendlich heiß, sein Körper war schweißgebadet.

Er wollte, dass alles einfach aufhört, die Schmerzen, die Angst, die Überforderung und Machtlosigkeit. Es fühlte sich an, als würde sein Körper von der Angst übernommen werden, es war schrecklich.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt