Kapitel 132 - Die Reise in die fünfte Klasse

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Die Zeitungen waren voll mit skandalösen Überschriften und magenverdrehenden Nachrichten. Für den Rest der Sommerferien waren Sirius und Regulus gezwungen, ihren Eltern die Zeitung vorzulesen und all die Namen der Ermordeten auszusprechen. Sirius betete jeden Tag, nicht die Namen seiner Freunde vorlesen zu müssen. Ihm wurde schlecht, als den Namen Fortescue las. Es musste eine von Alice Verwandten sein, dachte er und schluckte schwer.

„Ist es nicht wunderbar zu hören, wie die Gesellschaft gereinigt wird?", fragte Orion stolz. Walburga und er waren viel unterwegs, sie waren Tag und Nacht im Ministerium, sie schienen unentbehrlich in diesem Krieg zu sein. Für Sirius war das ein Glück: nur selten bestraften ihn seine Eltern, da sie so selten zuhause waren.

Sirius und James schafften es einige Male über den Spiegel in Verbindung zu treten. Auch für die Potters war es eine schlimme Zeit. Ständig hörten sie von Todesfällen in ihrer Nachbarschaft. James durfte nicht mehr allein vor die Tür. Euphemia und Fleamont hatten sich des Öfteren in einer Weise zu diesem Krieg geäußert, die bestimmten Zauberern ganz und gar nicht gefiel. Die Potters hatten Angst. So wie jeder Angst hatte, der nicht auf der Seite des Lord Voldemorts war, wie er in den Zeitungen genannt wurde.

Als die Sommerferien vorbei gingen, standen viele Eltern vor einer schweren Entscheidung. Stundenlange Diskussionen, unzählige Briefe und Beratungen mit Freunden und Familie standen ihnen bevor, um zu entscheiden, ob ihr Kind das nächste Schuljahr in Hogwarts verbringen sollte. James, der sich eigentlich nichts anderes hätte vorstellen können, als zurück nach Hogwarts zu fahren, zuckte unsicher mit den Schultern, als seine Mutter ihn fragte, ob er denn überhaupt zurückfahren wollte. Sie nahm ihn in den Arm.

Bei den Blacks stand keine Diskussion an. „Natürlich geht ihr zurück nach Hogwarts.", sagte Walburga, als Sirius sie unsicher fragte. „Dieser Trottel von einem Schulleiter mag vielleicht nicht verstehen, was es heißt, ein wahrer Zauberer zu sein, doch diese Schule gehört und reinblütigen Zauberern. Keine Sorge, bald wird das die ganze Welt begreifen.", erklärte sie.

Dieses Jahr waren die Straßen in der Winkelgasse wie leergefegt. Nur wenige trauten sich hinaus, die meisten Läden blieben geschlossen in diesem Sommer. Keine Scherartikel von Freud und Leid, keine neuen Umhänge von Madam Malkins und keine Abkühlung bei Florean Fortescues Eissalon. Sirius fragte sich, ob dieser vielleicht der verstorbenen gehört hatte und versuchte sich daran zu erinnern, ob Alice jemals etwas davon erwähnt haben könnte, dass ihre Familie den Eissalon besaß.

Es war ein schneller Besuch in der Winkelgasse, überall blickte man in verängstigte Gesichter. Sirius seufzte. Noch vor einem Jahr war diese Straße so voller Leben gewesen, doch in diesem Sommer regierte die Angst.

Am Tag der Abreise standen ungewöhnlich viele Auroren am Bahnsteig. Sirius und Regulus verabschiedeten sich von ihren Eltern, gingen dann jedoch sofort in den Zug. Um sie herum standen Eltern und Großeltern, die sich an ihre Kinder klammerten und bitterlich weinten. „Wir sehen uns im Winter wieder, Mum." Sirius lächelte – es war eindeutig James Stimme. Doch etwas schien ihm auf dem Herzen zu liegen, das hörte Sirius. Er klapperte die Abteile ab, bis er Peter gegen das Fenster gelehnt in einem sitzen sah.

„Hey, Kumpel.", grinste Sirius und setzte sich zu ihm. Peter drehte sich um. Er hatte tiefe Augenringe und scheinbar gerade eine Träne weggewischt. „Hey.", begrüßte Peter seinen Freund. „Was ist los? Ist etwas passiert?" Sirius ging all die Namen in seinem Kopf durch, die er den Sommer über hatte vorlesen müssen. Pettigrew war nicht dabei gewesen. „Es ist nur – sie haben meine Oma letzte Nacht ermordet." Sirius ging zu seinem Freund und schloss ihn in eine enge Umarmung. „Bei Merlin – ich hatte keine Ahnung.", sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich habe die ganze Nacht mit Mum überlegt, ob ich trotzdem fahren soll, aber wo sind wir sicherer als in Hogwarts?", fragte er und zwang sich zu einem Lächeln. „Das tut mir so unfassbar leid." Sirius drückte Peter fester an sich. Er konnte es sich nicht ausmalen, wie es war, jemanden so nahestehenden so plötzlich zu verlieren.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt