In der großen Halle war reger Betrieb. Die Schüler aller Jahrgänge kamen nach und nach zum Mittagessen und als Remus, Sirius, James und Peter sich einen Platz suchten, mussten sie sich zu Marlene, Lily und Dorcas quetschen. „Lass uns doch mal in Ruhe, Potter!", keifte sie, als sie ihren Löffel mit Suppe füllte. „Tut mir leid, Evans, wie du siehst, ist nirgendwo anders mehr Platz!", gab er zurück. „Streitet euch doch nicht!", bat Marlene und verdrehte die Augen. „Marlene hat recht. Es ist der erste Schultag! Ihr könnt doch nicht jetzt schon einen Streit anfangen!", sagte Sirius und lächelte dem blonden Mädchen zu.
„Nun gut. Wie fandet ihr die ersten Stunden?", fragte James. „Mir hat Zaubertränke besonders gut gefallen!", strahlte Lily. „Natürlich, du wurdest ja auch wegen deinem Slytherinfreund gelobt!", keifte James wieder. „Ich dachte, ihr hättet Frieden geschlossen!", seufzte Sirius, doch Lily und James stritten sich wieder über Severus.
„Also Marlene, was hat dir am besten gefallen?", fragte Sirius. „Ich glaube Zauberkunst. Ich habe zwar den Zauber noch nicht hinbekommen, aber es muss total cool sein, wenn wir das alles können!", überlegte sie. „Mir auch, da konnten wir endlich mal den Zauberstab benutzen, nachdem wir in Verwandlung so enttäuscht wurden!" Die Suppe schmeckte herrlich und der frische Kürbissaft war noch schön kühl. „Ich fand Verwandlung spitze.", überlegte Peter, der möglichst schnell seine Explosion in Zaubertränke vergessen wollte. „Wie kannst du das nur sagen, Peter?" Mit gespieltem Entsetzen ließ Sirius den Löffel in die Suppe fallen, sodass sie überall herumspritzte.
„Was sollte das denn?", fuhr Lily ihn an, als sie den Fleck auf ihrem Umhang sah. „Denkst du etwa, das war seine Absicht?", verteidigte James ihn. „Kommt runter, ihr beiden!", lachte Marlene und half Lily, die Flecken zu entfernen. „Du hast recht. Tut mir leid.", sagte Lily schnell und ging gemeinsam mit Marlene und Dorcas aus der großen Halle.
„Ein wirkliches Biest. Wie kann sie nur jemanden wie Severus Snape mögen?", fauchte James, während er quer durch die Halle zum Slytherintisch blickte. Dort saß der kleine, schwarzhaarige Junge mit der enorm großen und krummen Hakennase. „Nur weil er in Slytherin ist?", fragte Peter beim Essen.
„Nein, natürlich nicht. Er sagte aber, dass Schwarzmagier in vielen Dingen recht hätten und man nur groß rauskäme, wenn man in Slytherin war!", protestierte James. „Viele kommen auch groß raus.", überlegte Remus leise. „Ja, das mag sein, doch ist jemals ein wirklich guter Mann oder eine wirklich gute Frau, die groß rausgekommen ist, in Slytherin gewesen?", fragte James skeptisch. „Du hast recht. Das sehe ich selbst auch bei meiner Familie. Muggelgeborene nennen sie Schlammblüter, neulich in der Zeitung stand etwas über diesen Werwolf Fenrir Greyback. Sie sagten, er hätte seine Ehre und Würde verloren, als er zum Werwolf wurde.", stimmte Sirius ihm zu. Bei der Erwähnung des Namens zuckte Remus so heftig zusammen, dass sein Kürbissaft umfiel und über den Tisch lief.
„Alles okay?", fragten Sirius und James besorgt. „Natürlich, mir ist nur eingefallen, dass ich in die Bibliothek muss!", winkte er schnell ab und stand auf.
„Was hat das wohl zu bedeuten?", fragte James. Ein paar Minuten später standen auch sie auf und gingen in den Gemeinschaftsraum, wo sie auf Marlene, Lily und Dorcas trafen. Sie unterhielten sich mit einem anderen Mädchen.
„Lasst uns mit Zaubertränke anfangen, je schneller wir fertig sind, desto besser.", überlegte Sirius, bevor James zu Lily hinübergehen konnte.Sie zogen die Federn, Pergamente und Bücher heraus und begannen zu schreiben. „James, was hältst du davon, wenn wir Slughorn einen Streich spielen? Er zwingt uns immerhin, diesen öden Aufsatz zu schreiben, dann dürfen wir auch mal unseren Spaß haben!", schmunzelte er, nachdem er gerade einmal zwei Sätze gelesen hatte. „Du bist ein Genie! Hast du schon eine Idee?", fragte er gespannt und legte die Feder beiseite. „Ich denke, wenn wir genügend Zutaten aus dem Vorratsschrank von Slughorn sammeln, sollten wir genügend Material für eine Stinkbombe zusammenkriegen!", schmunzelte er und schon begannen sie, einen Plan zu schmieden.
„Hallo, Remus!", rief Sirius, als er eine Stunde später in den Gemeinschaftsraum kam. „Was habt ihr gemacht?", fragte er so beiläufig und entspannt wie möglich. „Wir waren dabei, den Aufsatz für Slughorn zu schreiben, doch wir hatten plötzlich eine viel wichtigere Mission!", grinste James. „Wie weit seid ihr gekommen?", fragte er schmunzelnd. „Sie haben nach einer Minute das Buch weggelegt.", grinste Peter, der gerade die letzten Zeilen seines Aufsatzes schrieb. „Das hier ist auch viel wichtiger!", beteuerte Sirius und zeigte ihm die Liste mit Dingen, die sie für den Stinkbombenstreich in Zaubertränke brauchten. „Was habt ihr damit denn vor? Und wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass 'Peters alte Socken' nicht zum Rest der Liste passen?", fragte er skeptisch, während er sich zu ihnen setzte. „Wie könnt ihr -", begann Peter, wurde jedoch von James unterbrochen. „Wir wollen eine Stinkbombe in Slughorns Unterricht losgehen lassen!", flüsterte er angeregt. „Ihr seid verrückt!", gluckste Remus. Natürlich war die Idee sehr lustig und er freute sich sehr, dass sie sie mit ihm teilten, doch wusste er natürlich, dass man den Unterricht nicht stören sollte. „Wir sind einfach nur genial!", erklärte Sirius und machte sich gleich daran, eine Hülle für ihre Bombe zu suchen. „Kannst du vielleicht meinen Aufsatz korrigieren, Remus?", fragte Peter und reichte ihm die zwei Seiten Pergament. James begann mit Peter eine Runde Zauberschach zu spielen und Remus kritzelte immer wieder auf dem Pergament herum. „Hogwarts ist wirklich unheimlich cool!", sagte James.
Am späten Nachmittag ging Remus noch einmal in die Bibliothek, Peter setzte sich vor den Kamin und James und Sirius liefen los, um den Vorratsschrank ihres Zaubertränkelehrers auszuspionieren. „Ich vermute, es ist in den Kerkern. Alle Klassen haben dort Zaubertränke.", überlegte Sirius und schon rannten sie durch die langen Korridore.
Auf halbem Weg stießen sie mit Lily und Severus zusammen, die sich angeregt unterhielten. „Severus, was macht das fettige Haar?", fragte James gehässig. Sofort stellte Lily sich vor ihren Freund. „Lass Sev in Ruhe! Er hat dir nichts getan, also verschwinde!", fuhr sie ihn an und zog Severus mit sich mit. James sah ihnen kurz nach. „Severus Snape ist das größte Ekelpaket der Welt! Was sieht sie bloß in ihm?", keifte James und ging dann stampfend weiter.„Ich glaube, das ist es!", flüsterte James und zeigte auf eine hölzerne Tür. Die Räume daneben waren eindeutig Klassenräume, das erkannten sie schnell. Die Tür zur Vorratskammer war nicht verschlossen und so schlüpften sie hindurch und nahmen so gut wie alles mit, was einem den Atem raubte. „Ich denke, wir haben genug!", sagte Sirius, als er ein stinkendes Stück einer Pflanze in seine Tasche stopfte. Sichergehend, dass niemand auf dem Korridor war, schlüpfte die beiden wieder aus der Kammer und rannten lachend zurück in den Gemeinschaftsraum.
„Und was macht ihr nun mit dem ganzen stinkenden Zeug in euren Taschen?", fragte Peter. „Wir verstecken es später vor dem Abendessen in der Jungentoilette hinter einem Waschbecken, da wird keiner suchen.", erklärte Sirius und ließ sich zu James in den Sessel fallen. „Wirklich gute Idee, Jungs.", grinste Peter.
Schließlich gingen James, Peter und Sirius langsam aus dem Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg versteckten sie ihre Zutaten unbemerkt und gingen weiter zur großen Halle. Die Lehrer saßen am Kopfende der Halle, aßen bereits gemächlich und es dauerte nicht lange, bis die Jungen Remus ausgemacht hatten. Er saß bei Lily, Marlene, Dorcas und dem Mädchen, mit dem sie sich vorhin unterhalten hatten. „Hallo, Remus!", sagte Sirius und setzte sich neben ihn. „Hey ihr!", lächelte er. Er war noch immer schüchtern und schreckhaft, schien sich als einziger nicht völlig auf die Freundschaft einzulassen. „Habt ihr eigentlich den Aufsatz geschrieben?", fragte er und erhielt nichts als ein Kopfschütteln als Antwort. „Remus hat mir bei dem Aufsatz geholfen, das war wirklich nett!", grinste Lily und nahm sich Kartoffeln. „Das war doch selbstverständlich!" Sie wünschten einander einen guten Appetit und schlugen sich die Bäuche voll. Nach dem ausgiebigen Essen gingen sie schnell in den Schlafsaal, redeten jedoch die halbe Nacht hindurch, diesmal mit Peter und Remus.

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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...