Auch wenn Sirius es sich nicht anmerken lassen wollte, trafen ihn die Kommentare seiner Mitschüler sehr. Immer wieder suchte er Andromeda auf, verbrachte Stunden mit ihr, sodass die anderen schnell das Gefühl bekamen, er würde sich von ihnen fernhalten.
Als Sirius eines wunderschönen Schneetages erneut mit Andromeda in dicken Wintermänteln und Schals eingepackt auf dem Schlossgelände saß, kamen zwei ältere Gryffindors, die der kleine Junge schon einmal im Gemeinschaftsraum gesehen hatte und ein Ravenclaw zu ihnen.„Andromeda! Es ist Samstag und wir dürfen endlich wieder nach Hogsmeade, wo bleibst du?", lachte das Gryffindormädchen mit den roten Haaren und umarmte sie. „Ist das schon heute? Ich dachte, die Hauslehrer hätten sich besprochen, den Ausflug wegen dem Schneetreiben heute Morgen abzusagen!", rief sie aus und begrüßte den Hufflepuff mit einem Kuss. „Du musst Sirius sein, schön, dich kennenzulernen!", lächelte Ted Tonks und reichte ihm die Hand. „Dromeda hat schon so viel über dich erzählt, besonders seit den Winterferien.", sagte er und Sirius schüttelte seine Hand. „Ich bin Molly und das ist mein Freund Arthur.", lächelte das rothaarige Mädchen. „Schön, euch kennenzulernen!", lächelte Sirius leicht eingeschüchtert, doch das aufgeschlossene und fröhliche Lachen stimmte ihn gleich froh. „Ist es okay, wenn ich mit meinen Freunden nach Hogsmeade gehe?", fragte seine Cousine. „Natürlich! Wir sehen uns dann später.", lächelte er und ging hinaus auf den Rasen.
Er musste sich über vieles klar werden, denn natürlich liebte er es, ein Gryffindor zu sein, mit seinen Freunden etwas anzustellen und seiner Familie zu trotzen, doch es schien so viel einfacher zu sein, wäre er ein Slytherin. Er könnte trotzdem mit James, Remus und Peter befreundet sein und eine wunderbare Zeit haben, gleichzeitig hätte er weniger Probleme zuhause. Traurig blickte er auf den Rasen unter sich und den Schnee, der als dicke Schicht auf dem Gras lag.
„He, du!", rief eine tiefe Stimme und als Sirius sich umdrehte, blickte er in das Gesicht von dem Wildhüter Hagrid. „Hallo, Hagrid!", lächelte Sirius etwas scheu. „Ist dir nicht kalt? Komm doch auf einen Tee rein.", lud Hagrid ihn ein und schon saßen sie in der schmalen Hütte. Hagrid setzte Sirius eine riesige Tasse heißen Tee und ein paar Kekse vor. „Was machst'n ganz alleine draußen?", fragte Hagrid und setzte sich ihm gegenüber. „Nichts Besonderes, einfach ein wenig spazieren. Darf ich dir eine Frage stellen, Hagrid?", überlegte Sirius und nahm sich einen der Kekse. „'türlich darfst du, Kleiner!", lächelte der Halbriese breit, während er einen großen Schluck aus der Tasse nahm. Sirius wollte in den Keks reinbeißen, doch er schaffte es nicht, da der Keks viel zu hart war.
„In welchem Haus warst du damals?", fragte er und legte den Keks beiseite. „Ich war 'n Gryffindor. Nun ja, solange ich an der Schule war.", antwortete er und versuchte, sich zu erklären. „Ich wurd' rausgeschmiss'n nach'n paar Jährchen." Sirius nickte und nahm einen Schluck Tee. „Hast du dich jemals gefragt, ob der sprechende Hut bei dir einen Fehler gemacht hat?", fragte er schließlich. „Ob ich mich jemals gefragt hab – ständig! Ich hab mich auch gefragt, warum ich als Halbriese 'ne Einladung nach Hogwarts krieg'n sollte! Ich dachte immer, ich wär 'n guter Hufflepuff geword'n, das hab'n auch die Lehrer gesagt, aber der sprechende Hut irrt sich normalerweise nich.", antwortete er. „Ich denke, dass er sich bei mir geirrt hat.", überlegte Sirius traurig. „Quatsch, wie kommst'n da drauf? Als wir uns kennengelernt hab'n, hast du mir stolz erklärt, dass ihr Gryffindors seit! Dann konnt' ich's sehen, in deinen Aug'n!", lächelte Hagrid. „In meinen Augen?", fragte Sirius skeptisch und trank noch einen Schluck. Es war kein besonders leckerer Tee, doch die Wärme durchfuhr seinen ganzen Körper. „Du hast so wilde, feurige Aug'n! Ein richtig echter Gryffindor, hab ich gedacht. Für die Familie kann man nix. Ich bin 'n Halbriese und du eben 'n Black. Wir müssen nur unser'n eigenen Weg finden und uns wohl fühl'n!", sagte er. „Ich fühle mich so aber nicht wohl. Die anderen machen ständig Bemerkungen, dass ich ein Spion für die Slytherins bin und ich nur versuche, Gryffindor zu schaden.", sagte er traurig und sah aus dem Fenster. Es wurde langsam dunkel und das Schneetreiben setzte wieder ein. „Deine drei Freunde? Hast du Professor McGonagall davon erzählt?", fragte Hagrid schockiert und schmiss aus Versehen durch seine Armbewegung einen Krug um. Während er aufstand, um die Scherben einzusammeln, zuckte Sirius heftig zusammen. „Nein, James, Remus und Peter sind nett zu mir und halten zu mir, aber die anderen Gryffindors reden über mich und beleidigen mich dann. Ich denke einfach, dass ich es in Slytherin leichter gehabt hätte! Meine Familie wäre jedenfalls begeisterter.", sagte er traurig. „Sirius, hör mir mal gut zu. Familie sind nicht die Leute, bei denen du geboren bist! Es sind die Leute, für die du sterben würdest, vergiss das nicht! Un' die Leute sin' immer für dich da, das weißt du doch! Du hast drei wunderbare Freunde, die alles für dich tun würd'n!", lächelte er und legte seine massige Hand auf Sirius Schulter. „Danke, Hagrid.", lächelte Sirius und stand schnell auf. „Ich hoffe, ich bin dir nicht auf die Nerven gegangen." Er lief nun zu Tür und blickte in die Dunkelheit. „Ich bring dich hoch zum Schloss.", sagte Hagrid und gemeinsam liefen sie den Weg hinauf, durch den dicken Schnee.
„Nun geh schon zu dein'n Freund'n, die warten sicher schon auf dich!", grinste er drinnen angekommen. „Ich danke dir, Hagrid.", lächelte der kleine Junge und umarmte den Halbriesen noch einmal.

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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...