‼️TW - Homophobie‼️
Die Verabschiedung auf dem Bahnsteig gestaltete sich außerordentlich kurz, da Walburga und Orion ihre Söhne sofort mit sich zogen und zum Grimmauldplatz apparierten.
Wie jedes Mal nach den Ferien setzten sie sich an den langen Tisch im Esszimmer, während Kreacher ihre Koffer in die Zimmer brachte. „Wie war das Schuljahr?", fragte Walburga distanziert. Ihr Blick haftete an ihrem Teller, sie schaute keinem ihrer Söhne in die Augen. „Der Weihnachtsball war wunderschön!", schwärmte Regulus. „Wen habt ihr als Begleitung gewählt?", fragte sie, bereit, von Sirius enttäuscht zu werden.
„Regina Carrow. Sie ist in meinem Jahrgang in Slytherin.", erzählte Regulus. „Ich war mit Thalia Reign beim Ball.", sagte Sirius und Walburga und Orion horchten auf. „Das ist – wunderbar! Sie ist eine sehr geeignete Partnerin!", sagte Orion stolz. „Ich bin nicht mit ihr zusammen. Wir sind gute Freunde.", antwortete er und dachte daran zurück, wie sie ihm erzählt hat, dass sie sich in Mädchen verliebt.
„Trotzdem. Mit Thalia Reign gesehen zu werden ist gut für unsere Familie. Sie wird ebenfalls an deinem Ball dabei sein.", erklärte Walburga, woraufhin Sirius sich sofort an einer Bohne verschluckte. „Ihr wollt das wirklich machen?", fragte er peinlich berührt und blickte zwischen seinen Eltern hin und her. „Natürlich! In deinem Alter waren dein Vater und ich bereits verlobt.", erklärte sie. „Ich muss aber nicht meine Cousine heiraten, oder?", fragte Sirius gequält. Sofort schreckten Orion und Walburga auf und Regulus sah gespannt auf seinen Bruder. „Ist dir das noch nie aufgefallen? Schau dir unseren Wandteppich an. Unser Stammbaum ist förmlich ein einziger Kreis!", erzählte er leicht angewidert seinem Bruder. „Das reicht.", sagte Walburga streng und schickte Sirius auf sein Zimmer.
Er öffnete seinen Koffer und begann damit, seine Klamotten auszupacken. Nach und Nach hängte er die Hemden ordentlich gebügelt in seinen Kleiderschrank, doch als er fast am Kofferboden angekommen war, fiel ihm ein Pullover ins Auge, der sicher nicht ihm gehörte. Mit einem breiten Grinsen zog er den dunkelgrünen Strickpullover heraus. Als er ihn vor sich in die Höhe hielt, fiel ein kleiner Zettel auf den Boden.
Lieber Sirius, du hast erzählt, dass du uns über die Ferien sehr vermisst, vielleicht hilft dir das ein wenig!
PS: Ich vermisse dich auch
RemusEr drückte den Pullover an sich und roch Remus Parfüm, dass er ständig trug, da seine Eltern es ihm geschickt hatten. „Danke.", flüsterte er in den Pullover hinein und legte ihn auf sein Bett. Er schob den gewaltigen Koffer mit den Büchern darin unter sein Bett und legte sich neben den Wollpullover. Als er sich dabei ertappte, wie breit er lächelte, versuchte er sofort, es zu unterdrücken, doch mit einem Blick auf das Bild, das noch immer über seinem Bett klebte, kam das Lächeln zurück.
Sirius dachte daran, wie Remus ihn einmal durch das halbe Schloss verfolgt hatte, weil er seinen Pullover genommen hatte. Obwohl dieser Pullover Sirius noch immer viel zu groß war, war Remus bereits rausgewachsen. Sirius wunderte sich, dass Remus den Pullover noch immer mitgenommen hatte, obwohl sein Wachstumsschub im Sommer dafür gesorgt haben muss, dass ihm viele seiner Klamotten nicht mehr passten.
Mit einem Schwung stand er auf und setzte sich an das Klavier, um seine Gedanken zu ordnen. Seine Finger glitten über die Tasten, er wusste nicht, was er spielte, doch Klavierspielen war das einzige, das ihm half, wenn seine Gedanken sich überschlugen. Sein ganzes Leben war er sich sicher gewesen, dass er sich in Mädchen verliebte. Er dachte über die Mädchen aus seiner Vergangenheit nach: Cindy? Er hatte sie gemocht, doch das war keine Liebe. Malia? Sie war zu viel für ihn, alles musste schnell gehen. Marlene? Er hatte stets viel Spaß mit ihr gehabt und schon oft hatte er darüber nachgedacht, ob er in sie verliebt war, doch dann schoss ihm dieser Gedanke in den Kopf: Ist es Liebe, wenn man darüber nachdenken muss?
Er dachte darüber nach, ob man sich überhaupt verlieben müsse, vielleicht konnte man es auch einfach abschalten? War das Liebe? Jemandem so nah zu kommen, dass man alles hinter sich lassen will? An einem Pullover zu riechen und in eine so tiefe Entspannung zu geraten, dass man auf der Stelle einschlafen könnte? Schmetterlinge im Bauch? Nervöser Blickkontakt? Die Gedanken ständig bei ihm?
Mit einem Mal stand er auf und ging nach unten. Walburga saß gerade im Wohnzimmer, las einen Brief und hatte neben sich einen Brandy stehen. „Mutter?", fragte Sirius vorsichtig und ging langsam auf sie zu. „Was ist, Kind?" Sie schien noch immer wütend zu sein, wegen dem Streit beim Abendessen. „Ich möchte dich etwas fragen.", sagte Sirius und setzte sich auf das Sofa. „Raus mit der Sprache, Junge. Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit.", sagte sie gestresst und faltete den Brief zusammen.
Sirius holte tief Luft. „Kann man sich als Junge in andere Jungen verlieben?", fragte er und wagte es nicht, seine Mutter anzusehen. Sie kniff die Augen zusammen und ihr Mund kräuselte sich angespannt. „Nein.", presste sie zwischen ihren Lippen hervor. „Es gibt Menschen, die das tun, aber nicht wir. Du wirst eine Frau finden, die dir Kinder schenken wird und du wirst die Blutlinie der Blacks sichern. Hast du mich verstanden? Männer, die Männer lieben kommen in die Hölle.", sagte sie eiskalt. Sirius fuhr es wie ein Schauer den Rücken hinunter. Er nickte gequält und verzog sich schnell auf sein Zimmer, wo er tief durchatmete.
Was konnte er tun? Sich von Remus fern halten? Was war, wenn er überhaupt nicht fühlte, was Sirius fühlte? Sirius war sich sicher, dass ihre gesamte Freundschaft zerstört werden würde, wenn er Remus darauf ansprach. Sirius war sich noch nicht einmal selbst sicher, was genau seine Gefühle bedeuteten, was könnte er überhaupt sagen?
Ein letzter tiefer Atemzug. „Ich werde warten. Irgendwann wird es schon verschwinden.", sagte er zu sich selbst, nahm den Pullover von seinem Bett und schmiss ihn zurück in den Koffer.
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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
Fiksi PenggemarDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...