Die Rumtreiber - die ganze Geschichte

Kapitel 96

Remus schrieb gerade in sein Tagebuch, als Sirius nach seinem Date mit Sarah den Schlafsaal betrat. James schaute skeptisch auf die Uhr. „Schön dich wiederzusehen zu dieser späten Stunde!", grinste er. Remus schaute von seinem Tagebuch auf. Sirius feixte James an, der sofort die Hand vor den Mund schlug. „Harte Nacht gehabt, Sirius?", kicherte Peter. „Bei Merlin – dein Hals!", entfuhr James und zeigte auf die Knutschflecken, die er trug. „Halt die Klappe, James.", sagte Sirius schnell und rieb sich den Hals.

Remus schaute zu Sirius Hals. Die dunkelroten Flecken bereiteten ihm Übelkeit. Sofort schossen Tränen in seine Augen, also schaute er zurück in sein Tagebuch. Er atmete tief durch, um nicht den Tränen zu verfallen. Er nahm seine Feder in die Hand und schrieb die Worte: „Sei bitte nicht in jemand anderen verliebt."

Seine Hand zitterte, als er die Feder auf den Nachttisch legte. „Ich wünschte, ich hätte es so leicht bei den Mädchen!", seufzte Peter und schob seinen Koffer unter das Bett. Remus pustete die Kerze aus und drehte sich von Sirius weg. „Gute Nacht, Remus.", flüsterte er in dem Moment, in dem Remus eine einzelne Träne seine Nasenspitze hinabtropfen spürte.

Mitten in der Nacht schlüpfte Remus aus seinem Bett. Er hatte nicht ein Auge zubekommen, da seine Gedanken bei Sirius und Sarah waren. Er schlich sich in den Gemeinschaftsraum, setzte sich an eines der großen Fenster und überlegte sich geschickte Wege, wie er Lily wecken und hinunterlocken könnte. Er brauchte jemanden zum Reden mehr als alles andere.

Gerade als er versuchen wollte, eine Eule loszuschicken, hörte er Fußstapfen die Treppe hinabsteigen. „Wer ist da?", fragte Remus und kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas zu erkennen. „Ich bin's.", flüsterte Sirius müde. „Wieso bist du wach?", fragte Remus verwirrt und spürte ein Kribbeln auf seiner Haut. Sirius streckte sich und ging zum Kamin. „Ich kann nie schlafen, wenn du es nicht kannst.", grinste er und entzündete kurzerhand die Hölzer im Kamin. „Du solltest zurück gehen. Ich will dich nicht wachhalten.", sagte Remus schnell und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hör schon auf. Wieso kannst du denn nicht schlafen?", fragte Sirius vorsichtig und schnappte nach einer großen Decke, die quer über dem Sofa lag.

Remus zögerte. Er starrte in die Flammen und trippelte von einem Fuß auf den anderen. „Steh da nicht so rum. Komm schon her!", verlangte Sirius und hob die Decke ein Stück an. „Vergiss es.", fuhr Remus ihn an. Für einen kurzen Moment war Sirius sprachlos. „Wow, ganz ruhig.", sagte er überrascht und ließ die Decke los. Remus rollte mit den Augen. „Hast du nicht jemanden, bei der du jetzt lieber wärst?", fragte er trotzig. „Wovon redest du?", fragte Sirius und stand auf. Er verstand nicht, was in Remus Kopf vorging; wie auch?
„Nichts. Vergiss es einfach.", zischte Remus und drehte sich weg. Sirius griff nach seinem Arm und hielt ihn leicht fest. „Bist du irgendwie sauer oder so? Wegen heute Abend?", fragte er mit Nachdruck. „Nein, das kümmert mich nicht.", gab Remus zurück, wohl wissend, dass es sein Herz zerriss, Sirius mit irgendeinem Mädchen zu sehen. „Du scheinst aber auch nicht besonders glücklich darüber zu sein. Ist es wegen dem Weihnachtsball?", fragte Sirius und schaute Remus von einem Auge ins andere. Das Feuer flackerte seinen Tränennassen Augen. „Was?!", fragte Remus fassungslos. Sirius schreckte zurück. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Nein, es ist nicht wegen diesem blöden Ball.", antwortete er stutzig und ging zurück in den Schlafsaal.
Sirius blieb allein in der Mitte des Gemeinschaftsraumes zurück und starrte Remus entgeistert nach. Er verstand nicht, was in ihn gefahren war.

Als sie am nächsten Morgen aufwachten, fühlte Remus sich so schlecht wie noch nie. Er konnte Sirius nicht verbieten zu daten, besonders, wenn Remus ihm nicht einmal erzählte, was er fühlte!

James und Peter waren gerade aus dem Schlafsaal verschwunden, als Remus Sirius am Handgelenk packte. „Warte.", sagte er nervös. Sirius drehte sich zu ihm und setzte sich auf ein Bett. „Ich war furchtbar gestern Abend. Das hattest du nicht verdient. Ich war nur so aufgebracht wegen -", er holte tief Luft. „- wegen etwas, das Lily mir anvertraut hat.", log Remus. „Sie ist verliebt.", flunkerte er weiter, was Sirius dramatisch Luft holen ließ. „Unsere Evans?", fragte er schockiert. „Bitte sprich sie nicht darauf an. Es ist nur so, dass es ein guter Freund ist und sie Angst hat, es ihm zu sagen. Sie erwartet aber, dass er auf magische Weise merkt, dass sie ihn mag und aufhört, sich mit anderen Mädchen zu treffen.", schwindelte er und traute sich nicht, Sirius anzuschauen.