Kapitel 12 - Weihnachtsferien

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Am frühen Morgen rannten die drei Jungen geradewegs zum Krankenflügel. Die Tür war noch geschlossen, es war erst sieben Uhr am Morgen, doch sie konnten es nicht abwarten zu Remus zu gehen, also klopften sie gegen die große Tür und Madam Pomfrey öffnete leise die Tür und streckte den Kopf heraus.

„Es ist sieben Uhr am Morgen!", gähnte sie, offenbar noch im Schlafanzug. Die Jungen blickten sie mit riesigen Augen an. „Wir möchten gerne Remus Lupin besuchen!", flüsterte Sirius mit großen Augen. „Ich kann leider nur eine Person hereinlassen, tut mir leid.", sagte sie und die drei Jungen sahen sich an. „Geh du, Peter. Sirius und ich finden einen anderen Weg.", lächelte James verheißungsvoll und ging mit seinem Freund um die Ecke.
Peter schlüpfte durch den Türspalt und sah den von Kopf bis Fuß mit Wunden übersäten Remus im Bett liegen. Ansonsten schien der Krankenflügel leer, daher setzte er sich in das freie Bett neben Remus. „Guten Morgen.", sagte Peter vorsichtig und legte ihm eine Tafel Schokolade auf sein Kopfkissen. „Guten Morgen.", antwortete Remus, der wach zu liegen schien. „Wie geht es dir?" Remus setzte sich vorsichtig auf und öffnete die Tafel Schokolade. „Es war ein wirklich schlimmer Vollmond, das hätte ich nicht erwartet. Ich habe mir scheinbar viele Verletzungen zugezogen.", antwortete er, ein wenig benommen.

Kurze Zeit später klopfte es wieder an der Tür und hindurch kamen James und Sirius, der eine mit einer blutenden Nase und der andere mit einem blauen Auge. „Was ist denn mit euch passiert?", fragte Madam Pomfrey besorgt und sah dann, wie sich beide die Fäuste rieben. „Ihr habt doch nicht -", sagte sie und bat die beiden sich zu setzen. „Ihr werdet hier warten, während ich euch einen Trank zusammenstelle.", sagte sie schnell und verschwand in einem anderen Zimmer. Sirius und James standen auf und gingen zu Remus hinüber, um sich auf sein Bett zu setzen.
„Habt ihr euch eben gegenseitig geschlagen, um in den Krankenflügel zu kommen?", grinste Remus und bot ihnen Schokolade an. „Wir lassen nichts unversucht.", grinsten sie gleichzeitig. „Wo verwandelst du dich eigentlich, Remus?", fragte James beiläufig und biss von einem Stück Schokolade ab. „Zwischen Hogwarts und Hogsmeade ist eine große Hütte.", antwortete er und lächelte ihm zu. „Und wie kommst du dahin?", fragte Sirius, der sich nicht vorstellen konnte, dass Professor McGonagall jeden Monat mit einem elfjährigen Jungen kilometerweit zu einer Hütte lief. „Ihr habt doch sicher schon die peitschende Weide bemerkt auf dem Schlossgelände. Sie wurde gepflanzt, als ich hierherkam und darunter ist ein geheimer Weg, der direkt zur Hütte führt."
„Nichts für ungut, aber die Weide hat doch nicht ohne Grund den beinahmen „peitschend", oder?", fragte Peter verwundert. „Natürlich, aber es gibt eine Wurzelknolle, auf die Druck ausgeübt werden muss, dann hält die Weide still. Professor McGonagall macht das immer mit einem Zauberspruch.", antwortete er. Sirius stopfte sich den Mund mit Süßigkeiten voll, die James eigentlich für Remus mitgebracht hatte. „Also wissen es alle Lehrer?", fragte Peter. „Ja, ich denke schon. Sie müssen es wissen. Wenn der Vollmond naht, bekomme ich schneller Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich kann dann nicht immer am Unterricht teilnehmen und die Lehrer müssen schließlich wissen, wieso." Die anderes drei schauten sich kurz an und ein langes „Ohh!", entfuhr ihnen, als ihnen auffiel, dass Remus tatsächlich immer vor Vollmond über Kopfschmerzen klagte.

„Und tut es weh?", fragte Sirius vorsichtig und legte die Zitronendrops zur Seite. „Ja, es ist schon schmerzhaft. Das schlimmere ist aber das Aufwachen. Scheinbar langweile ich mich allein in der Hütte, also zerkratze ich mich.", sagte er. „Das tust du dir selbst an?", fragte James und sah, wie Madam Pomfrey nun aus dem Hinterzimmer kam.

„Mister Black, Sie können das Eis nun von ihrem Auge nehmen.", sagte sie, während Remus scheu James zunickte. „Danke Madam Pomfrey.", sagte Sirius, als sie eine Salbe auf sein blaues Auge strich und James einen Trank gab. „Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass Sie nun zu viele Besucher sind für Mister Lupin.", sagte sie liebevoll. „Aus James Nase kommt aber noch ein wenig Blut, also bin ich sein Besucher und Peter ist Remus Besucher!", grinste Sirius und stahl sich unter ihrem Arm hindurch zu seinem Freund. „Nun gut, aber in zehn Minuten ist hier nur noch einer!", forderte sie, sah einen Jungen in den Krankenflügel stolpern, dessen Fingernägel nicht aufhören wollten zu wachsen und wandte sich ihm zu.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt