Am nächsten Abend, als Remus von Professor McGonagall abgeholt wurde, saßen die anderen drei im Gemeinschaftsraum und schmiedeten einen Plan. „Ich will nicht, dass Madam Pomfrey ihn wieder abholt. Wir sind die, die er sehen will, nachdem er sich wieder zurückverwandelt hat.", sagte Sirius. „Was meinst du? Madam Pomfrey muss ihn zum Krankenflügel bringen, daran führt kein Weg vorbei.", antwortete Peter und schmiss sich eine von Bertie Botts Bohnen in den Mund.
Sirius seufzte. „Ich weiß. Wir können Madam Pomfrey allerdings solange ablenken, sodass wir die ersten sein können, die er sieht.", sagte Sirius nachdenklich. „Wie stellst du dir das genau vor?", fragte James müde. „Ein geschickter Streich gegen die Slytherins sollte genügen.", sagte Sirius. „Außerdem müssen wir uns darum kümmern, Animagi zu werden.", fuhr Sirius fort und schlug ein großes Buch auf. „Remus hat gesagt, dass er das nicht möchte.", erinnerte Peter ihn. „Ich weiß! Ich weiß aber auch, dass er es hasst, allein in dieser Hütte zu sein!", sagte Sirius angestrengt und schlug die Seite mit der riesigen Überschrift „Animagus" auf. James und Peter seufzten, halfen ihrem Freund dann aber doch dabei, weitere Informationen über Animagi herauszufinden.
Während Peter mit einem Arm seinen Kopf abstützte und die Wörter nur überflog, riss James seine Augen weit auf. „Bei Merlin.", gab er leise von sich, je weiter er las. Sirius knuffte ihm in die Seite. „Sei still und überleg dir, wo wir diese Zutaten herbekommen!", verlangte er. „Hast du denn auch den letzten Satz gelesen, Sirius?", fragte James scharf und leicht verängstigt. Sirius atmete tief durch. „Geht etwas schief, resultiert dies in irreversible Teilverwandlungen.", las James leise vor. „Was? Bei Merlins Bart! Das willst du riskieren? Wir können schon allein von Hogwarts fliegen, wenn wir erwischt werden, aber den Rest meines Lebens mit einem Tierkörperteil herumlaufen? Das mache ich nicht!", sagte Peter gestresst. „Das wirst du auch nicht. Erstens werden wir nicht erwischt und zweitens wird nichts schiefgehen!", versicherte Sirius. „Ich werde das auf jeden Fall durchziehen, ob ihr dabei seid, oder nicht!", fuhr er trotzig fort und spürte James Hand auf seiner Schulter. „Niemand hat gesagt, dass wir kneifen, okay? Ich will nur, dass wir uns alle über die Risiken bewusst sind, Sirius.", sagte er leise.
„Wie sollen wir überhaupt für einen Monat ein Blatt im Mund behalten, ohne, dass jemand etwas merkt! Wir können kaum sprechen mit so einem Ding!", mahnte Peter. „Geschweige denn Küssen.", fügte er kichernd hinzu und erntete einen genervten Blick von Sirius. „Außerdem müssen wir in der Nacht eines Vollmondes beginnen. Heute Nacht ist das zu schnell und zu viel. Wir müssen Vorbereitungen treffen, wenn wir einen Monat lang nicht sprechen!", warf James besorgt ein. „Das mit Speichel durchtränkte Blatt wird in ein Kristallfläschchen gegeben und an einem mondbeschienenen Ort gebracht. Ist die Nacht wolkenverhangen, geht der Vorgang mit einem neuen Alraunenblatt von vorne los.", las Peter weiter. „Wir haben Winter, einen schneereichen noch dazu! Es hängen ständig Wolken über dem Schloss! Das müssen wir einplanen.", sagte James. „Dann beim nächsten Vollmond. Es wird langsam Frühling, bis wir das Alraunenblatt aus dem Mund nehmen können, ist dann März. Bis dahin kann der Himmel einfach nicht wolkenverhangen sein!", sagte Sirius eindringlich.
„Dann ist es beschlossen. In der nächsten Vollmondnacht starten wir. Bis dahin müssen wir Remus von unserem Vorhaben überzeugen, verstanden? Ich lasse nicht zu, dass er Einwände hat oder uns schlussendlich gar nicht in seine Nähe lässt.", forderte James und wartete auf eine Reaktion der anderen. „Einverstanden.", sagte Sirius sofort. „Abgemacht.", ließ auch Peter nach einigem Zögern hören. „Nun sollten wir uns allerdings um die Slytherins kümmern, wenn wir Remus später in Empfang nehmen wollen.", sagte James und begann mit den anderen einen Plan auszuhecken, wie sie Madam Pomfrey ablenken könnten.
Als sie sahen, wie der Mond verschwand, schlichen die drei dich mit dem Tarnumhang heimlich aus dem Schlafsaal, um zur heulenden Hütte zu gelangen. Sie wussten, auf welche Wurzelknolle sie Druck ausüben mussten. Sie wollten bei ihm sein und ihn nicht den ganzen Weg allein laufen lassen. Als sie im Tunnel waren, war es still. Sie waren sich sicher, dass Remus bereits zurück in seiner normalen Form war, wie sie ihn kannten.

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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...