Allein in seinem dunklen Zimmer liegend wachte Sirius auf. Er fragte sich, wie es den anderen in ihrem zuhause wohl ergangen war und atmete tief durch, wobei ihm die Wunden auf dem Rücken wieder schmerzhaft bewusst wurden.
Während Sirius grübelte, wachte James voller Vorfreude auf den Tag auf. Er hüpfte durch sein mit Gryffindorfahnen behangenes Zimmer und sprang die Treppe hinab zur Küche, in der bereits seine Eltern auf ihn warteten. „Guten Morgen, mein Großer!", sagte Fleamont Potter, der Vater von James, legte die Zeitung weg und küsste die Stirn seines Sohnes. „Hast du gut geschlafen?", fragte Euphemia und nahm sich Rührei.
„Ja, sehr! Ich habe von riesigen Drachen geträumt, die durch die Berge fliegen!", erinnerte sich James und stopfte sich ein Toast in den Mund. „Unser Drachenjäger!", strahlte seine Mutter. „Erzähl schon, wie ist es in Hogwarts?", fragte Fleamont, als James schon zu schwärmen begann. Er erzählte von seinen drei besten Freunden und von den vielen Lehrern. Er berichtete seinen Eltern von den vielen Streichen, die er und Sirius bereits den Lehrern gespielt hatten und von den wunderbaren Abenden im Gryffindorgemeinschaftsraum.
„Früher war es genauso schön!", lächelte Fleamont und stand langsam auf. „Wir haben dir ein Geschenk besorgt, warte kurz.", grinste Euphemia und trug gemeinsam mit ihrem Mann ein kleines Paket in die Küche. Voller Vorfreude packte James es aus und fand darin einen nagelneuen Umhang, sowie eine rot-goldene Krawatte und einen Schal mit denselben Farben. „Großartig!", strahlte James und umarmte seine Eltern stürmisch.
Währenddessen saßen Remus und seine Eltern eher still beim Frühstück. „Wie kommst du klar in der Schule?", fragte Hope, Remus Mutter, besorgt und streichelte den Arm ihres Sohnes. „Es ist alles gut, wirklich. Ich verwandle mich vollkommen kontrolliert in einer abgelegenen Hütte, wie Professor Dumbledore es euch erklärt hat.", berichtete er und stocherte lustlos in seinen Bohnen herum.
„Ich bin überzeugt, dass das gut funktioniert. Wie ist es mit deinen Freunden?", fragte sie und sah ihren Mann an, der den ganzen Morgen noch kein Wort gesagt hatte. „Ich denke, ich werde ihnen nach dem Frühstück schreiben. James vergisst es in lauter Aufregung sicherlich und Sirius kann uns wahrscheinlich nicht schreiben.", überlegte er und wurde nun munterer. „Remus, du weißt, dass wir dich lieben, aber denkst du wirklich, dass diese Jungen mit jemandem wie – du weißt schon – wie dir befreundet sein möchten?", flüsterte er. Remus und seine Mutter spürten den Kummer und die Sorge in seiner Stimme, doch das hielt Hope Lupin nicht davon ab, ihrem Mann zu widersprechen. „Hättest du dich damals bei Fenrir Greyback zurückgehalten, müssten wir und um sowas keine Sorgen machen!", zischte sie. „Wie oft soll ich es noch sagen, es tut mir leid!", sagte Lyall sehr viel lauter als seine Frau. Während seine Eltern zum millionsten Mal diesen Streit begannen, dachte Remus an die Nacht seiner Verwandlung.Er lag müde in seinem Bett, erst einige Tage zuvor hatte Lyall den gefürchteten Werwolf Fenrir Greyback im Zuge eines Untersuchungsprozesses beleidigt. Er bemerkte, Werwölfe gehörten alle getötet und Greyback versuchte ihn anzugreifen, doch er würde sich auf eine andere Art und Weise rächen. „Dad! Unter meinem Bett ist ein Monster!", rief Remus durch die geschlossene Zimmertür. Der Mond schien hell in sein Zimmer und er war sich sicher, ein knurren unter seinem Bett gehört zu haben. „Das hast du dir nur eingebildet, mein Sohn.", flüsterte Lyall und öffnete die Tür einen Spalt breit. „Ich bin mir ganz sicher! Bitte sieh nach!", flehte der kleine, fünfjährige Junge und kauerte sich in die Ecke seines Bettes, als sein Vater die Tür wieder schloss.
Remus versuchte, einzuschlafen, er presste seine Augen zu, konnte das tiefe, scharrende Atmen jedoch genau hören. Leise begann er sein Lieblingslied zu summen, um sich selbst zu beruhigen, doch das Knurren und Atmen wurde lauter und lauter. Plötzlich sah er, wie sich eine Gestalt vor ihm erhob und hörte das Heulen eines Wolfes, als seine Eltern in das Zimmer stürmten. Doch es war zu spät. Voller Entsetzen sahen sie sie klaffende Bisswunde an Remus Bein und den riesigen Werwolf, der durch das Fenster floh. Sein Vater ließ einen markerschütternden Schrei los, während Hope das weinende Kind in die Arme nahm.

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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...