Den Rest seiner Ferien verbrachte Sirius mit Klavierspielen in seinem Zimmer, dem Ertragen von schmerzhaften, verbotenen Flüchen und ein wenig Zeit mit seinem kleinen Bruder, den seine Eltern so gut es eben ging, überwachten.
Endlich war es Neujahr und nach einem geschenkelosen Weihnachten freute Sirius sich darauf, in ein paar Stunden wieder in Hogwarts zu sein. Schweigend und voller Trauer und Schmerzen lief er die Treppen hinunter und schleppte den großen Koffer hinter sich her.
Per Seit-an-Seit-Apparieren gelangten sie zum Bahnhof, wo James, Peter und Remus beisammenstanden und ihren Freund herbeiwinkten. Gerade als er zu ihnen hinüberrennen wollte, packte sein Vater ihn unsanft am Kragen seines Hemdes, um ihn zurückzuhalten. „Du denkst doch wohl nicht, dass du in aller Öffentlichkeit unseren Namen beschmutzen wirst!", zischte Orion seinem Sohn ins Ohr, der seinen Freunden kurz traurig zulächelte.
James tippte seine Mutter an und zeigte auf Sirius. Sie sah den kleinen, schwachen Jungen zum ersten Mal, doch die Familie Black kannte sie nur zu gut. Ihr Ehemann, Fleamont Potter, hat selbst Wurzeln in dieser Familie, die er verabscheute.
„Ich erwarte gutes Benehmen von dir und keinen einzigen Brief, verstanden?!", fragte Walburga scharf und stieß ihren Sohn unsanft in den Zug. Euphemia Potter war kurz davor sich auf Walburga und Orion zu stürzen, doch ihr Mann hielt sie zurück. Es war zu spät, Sirius saß bereits im Zug, die Ferien waren vorbei.James, Remus und Peter liefen nun, nach einer Verabschiedung der Eltern, hinter Sirius in den Zug und setzten sich in sein Abteil. „Erzählt schon, wie geht es euch?", fragte Sirius mit gespielter Fröhlichkeit. In Wahrheit war er einfach nur erschöpft von den Albtraum behafteten Nächten und den schmerzerfüllten Tagen, die er in den letzten beiden Wochen ertragen musste.
„Das ist nicht so wichtig, wie geht es dir? Mehr als diesen einen Brief habe ich nicht bekommen, du hast mir nicht mehr auf meinen geantwortet.", berichtete James besorgt. „Ich habe ihn nie bekommen. Die ersten Tage waren die Schlimmsten, danach wurde das Schlimme zu Normalität.", grinste Sirius schwach und wendete sich an Remus. „Du hast dich verwandelt, stimmts?", fragte er besorgt und bot ihm ein Stück Schokolade an. „Ja, es ging schon. In der Hütte habe ich mehr Platz, aber meine Eltern tun ihr Bestes.", erzählte Remus. Die Narben, die seinen Körper zierten, schienen noch mehr geworden zu sein, doch offensichtlich wollte er nicht weiter über dieses Thema reden. „Sirius erzähl schon. Wir sind deine Freunde!"
Der Zug setzte sich langsam in Bewegung, Remus, Peter und James winkten kurz ihren Eltern zu, hörten allerdings recht schnell auf, damit Sirius sich nicht noch schlechter fühlte. „Am ersten Tag war alles wie immer, nun ja, mein Vater verpasste mir Wunden auf dem Rücken.", begann er und sah das schockierte Gesicht von den drei anderen.
„Was ist dann passiert?", fragte James vorsichtig und Remus bot ihm Süßigkeiten an. „Meine Mutter – sie hat es vorher noch nie getan, das müsst ihr mir glauben, sie wird einfach ausgerastet sein.", flüsterte er beschämt und schaute auf den Boden. „Was ist passiert, Sirius?", fragte James erneut sanft und nahm die Hand seines besten Freundes. „Sie hat den Crutiatusfluch benutzt.", flüsterte er und erinnerte sich an die schrecklichen, zerreißenden Schmerzen, die er in den letzten Wochen hatte durchmachen müssen.
„Bei Merlins Bart! Das glaube ich nicht!", rief James und stand wutentbrannt auf. „Das ist nicht dein Ernst!", sagte Peter halblaut und starrte seinen Freund an. „Das reicht nun endgültig. Die Sommerferien wirst du bei uns verbringen, Sirius.", entschied James und machte sich gleich daran, einen Brief zu schreiben.
„Übrigens, ich habe hier noch Weihnachtsgeschenke für euch!", sagte Remus nach einiger Zeit, um alle ein wenig zu beruhigen. Er überreichte allen kleine, fein säuberlich eingepackte Geschenke und lächelte zufrieden.

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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...