Kapitel 30 - Veränderung

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James lachte gerade laut über einen Witz, den Peter ihm erzählte, als Sirius und Regulus im Gemeinschaftsraum der Gryffindors ankamen. „Hallo, Sirius, Regulus!", rief James durch den überfüllten Raum, noch immer kichernd. „Wo habt ihr Remus gelassen?", fragte Sirius grinsend, als er zwei seiner besten Freunde bemerkte.
„Er ist drüben und spricht mit Evans und ihren Freundinnen.", spuckte James aus und seine gute Laune verschwand. „James, hör auf, sie so zu hassen! Ich bin mir sicher, dass ihr irgendwann gute Freunde sein werdet. Wer weiß, vielleicht will sie dich sogar heiraten!", grinste Sirius und setzte sich mit Regulus auf die Fensterbank.

„Die heiraten? Niemals! Eher heirate ich einen Bergtroll, als dieses Mädchen!", sagte James schnell und starrte Lily aus der Entfernung an. Während James sich bei Peter weiterhin über Lily beschwerte, kam Marlene zu Sirius hinüber und setzte sich zu ihm und seinem Bruder.

„Hallo Sirius! Wo warst du heute den ganzen Tag?", lächelte sie. Sirius sah kurz unsicher zu Regulus, da er seinen Bruder nicht traurig machen wollte. Doch dieser war bereits in einem Gespräch mit einem anderen Erstklässler.
„Ich war mit Regulus und meinen Eltern hier in Hogwarts unterwegs.", sagte er knapp und Marlene nahm seine Hand. „Willst du über irgendetwas reden? Du weißt, dass ich für dich da bin, oder?", fragte sie leise, doch gerade so laut, dass nur Sirius es hören konnte.

„Eieiei was seh ich da? Ein verliebtes Ehepaar!", lachten Alice, Mary und Lily und kamen schon auf die beiden zugerannt. „Hört schon auf! Wir sind nicht verliebt!", sagte Marlene schnell, wurde rot und stand auf. Sirius, der das ganze eher gelassen nahm, grinste nur. „Küss schon deinen Traumprinzen!", lachte Alice und schubste Marlene zu Sirius, der sie auffing.
„Jetzt hört schon auf!", rief Marlene und nun kamen auch James und Peter dazu. „Sirius und Marlene sitzen auf'm Baum! Knutschen rum, man glaubt es kaum!", sangen die beiden und nun wurde auch Sirius rot. „Mal ehrlich, Leute! Lasst es!", sagte er und rutschte ein paar Zentimeter weiter an den Rand.

„Marls! Du darfst nicht mit Sirius zusammen sein! Dann würde ich Regulus ständig an der Backe haben!", rief Rose, Marlenes kleine Schwester und stellte sich zwischen die beiden. „Ich will auch gar nicht mit ihm zusammen sein! Wir sind nur Freunde!", beharrte Marlene und stolperte einige Schritte rückwärts.

„Lass uns lieber eine Partie Zauberschnippschnapp spielen, Sirius.", schlug Remus vor, der bis jetzt weiter hinten mit Dorcas zugesehen hatte. „Unheimlich gerne, Remus!", grinste Sirius und kam mit Regulus auf ihn zu. Er war in den Sommerferien ein ganzes Stück gewachsen und ragte jetzt einige Zentimeter über Sirius oberste Haarspitze hinaus.
Sie setzten sich gemeinsam an einen kleinen Tisch und Remus mischte die Karten. Immer wieder blickte Sirius zu Marlene hinüber, ohne es zu wollen. Sie verbrachten viel Zeit zusammen, doch wusste er nicht, ob er in sie verliebt war. Es war ihm so unangenehm, als seine Freunde ihn angestachelt haben und er fühlte sich auf seltsame Art und Weise ertappt.

„Erzähl schon, wie war es mit euren Eltern heute?", lächelte Remus, während eine Karte vor ihm explodierte. „Super! Ich habe sie so sehr vermisst! Sirius meint, dass wir sie wahrscheinlich erst an Weihnachten wiedersehen werden!", berichtete Regulus und Remus sah Sirius besorgt an, der von dem Gespräch jedoch wenig mitbekam. Er starrte in eine Kerzenflamme, die hell flackerte. Der Tag war mehr als anstrengend gewesen, daher verlor er jetzt jede Konzentration.
„Nicht zu lange ins Licht starren, mein Freund!", grinste James und setzte sich zwischen Remus und Sirius. „Ich – sorry – ich war nur abgelenkt.", sagte er schnell und atmete tief durch. „Du bist dran, Sirius!", lächelte Regulus und stieß ihn leicht an. „Abgelenkt von was? Deiner wunderschönen Marlene?", stichelte James wieder, woraufhin Sirius ein wenig rot wurde und den Kopf schüttelte.

Sie spielten noch eine ganze Weile, bis Regulus herzlich gähnte und seinen schweren Kopf an der Schulter seines Bruders ablegte. „Ich glaube, hier ist jemand super müde!", grinste Sirius und kitzelte ihn ein wenig.
„Gute Nacht, Sirius.", flüsterte er, stand auf, umarmte seinen Bruder noch einmal und ging dann, ohne sich umzusehen, aus dem Gemeinschaftsraum. „Ich bin auch wirklich müde.", gähnte Sirius und streckte sich. „Wir könnten alle eine Mütze Schlaf gebrauchen.", lächelte James aufmunternd und ging voran in den Schlafsaal.

„Gute Nacht, Marlene.", zwinkerte Sirius noch und sie lächelte ihm zu. „Du kannst mir nicht erzählen, dass zwischen euch nichts läuft.", grinste Peter und schmiss sich auf Sirius Bett. „Auf keinen Fall! Ich will keine Freundin und ich glaube nicht, dass ein Mädchen mich als Freund wollen würde.", sagte er und schmiss sich daneben.
„Weil du ja soo hässlich bist, was?", lachte James und zog sein Hemd aus. „Du bist ganz sicher nicht hässlich, Sirius.", lächelte Remus und zog eine Tafel Schokolade aus der Nachttischschublade. „Flirtest du etwa mit mir, Lupin?", grinste Sirius spielerisch und schnappte sich ein Stück Schokolade. „Ich will eure neu entdeckte Liebe ja nicht stören, aber Remus hat recht. Über die Sommerferien bist du nicht gerade hässlicher geworden!", grinste James und musterte seinen Freund von oben bis unten.

Sirius biss genüsslich von der Schokolade ab und schaute auf das Bild, das neben seinem Bett lag. Es war dasselbe, das sie kurz vor den Ferien aufgenommen hatten, als Erinnerung an ihr erstes Jahr. Es stimmte, in den sechs Wochen der Ferien hatte Sirius sich ein wenig verändert, dass erkannte sogar er. Sein Haar war ein wenig gewachsen, seine Wangenknochen waren definierter geworden und die nervigen Löcher in den Augenbrauen waren verschwunden.
„Jetzt habe ich also schon zwei Bewunderer!", grinste Sirius und begann nun langsam, sich umzuziehen. Es war spät, als der letzte im Schlafsaal seine Kerze ausblies und auch das letzte Gespräch ein Ende gefunden hatte.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt