Kapitel 32

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Als sie am nächsten Morgen aufwachten, standen einige Schüler um sie herum und grinsten. „Bei Merlin! Habt ihr wirklich hier geschlafen?", grinste Marlene, als sich ein anderes Mädchen nach vorne drängelte. Es war Malia, die Schülerin aus Ravenclaw, mit der Sirius sich unterhalten hatte.
„Ich glaube es kaum, dass ihr hier übernachtet habt! Das ist so lustig und so cool! Kommt, wir gehen frühstücken.", lachte sie lauter und schriller als sonst, doch das störte James und Sirius keineswegs. Sie merkten, dass die Mädchen sie bewunderten und ihre Aufmerksamkeit suchten, besonders die von Sirius.

„Ich habe gehört, dass ihr jetzt in der Gryffindor-Quidditchmannschaft seid!", lächelte sie auf dem Weg aus der Eulerei und griff nach einer ihrer Freundinnen. Malia war kein unbeliebtes Mädchen in Hogwarts, sie hatte viele Freundinnen, sah hübsch aus mit ihren naturblonden Haaren, dem süßen und gleichzeitig frechem Lächeln und den strahlend braunen Augen. Außerdem war sie unendlich nett, half jedem, dem sie begegnete und gab die besten Umarmungen.

„Ja, ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich angenommen werden würde.", grinste Sirius und schaute schüchtern zu Boden. Er genoss zwar die Aufmerksamkeit, wusste allerdings nicht recht damit umzugehen, er stolperte einige Male, wurde jedoch im letzten Moment stets von James aufgefangen. Dieser ging mit der gesamten Situation gelassen um. Er machte lockere Witze, lachte laut und wirkte überhaupt nicht nervös.

„Wollt ihr euch nicht zu uns setzen?", fragte Sirius schüchtern grinsend und suchte sich einen Platz am langen Tisch. Die beiden Mädchen schauten sich leicht kichernd an, stimmten dann zu und zu viert genossen sie ihr Frühstück.
„Habt ihr gehört, dass wir nächstes Jahr nach Hogsmeade gehen dürfen?", strahlte Malia grinsend. „Oh ja, ich freue mich schon tierisch!", antwortete James selbstbewusst, während Sirius in seinen Bohnen herumstocherte. Ihm fiel es deutlich schwerer als James die passenden Worte zu finden, er verstand wirklich nicht, wie sein Freund so gelassen sein konnte, während er keinen vollständigen Satz herausbringen konnte.
„Kann ich kurz mit dir reden?", fragte eine sanfte Stimme von hinten und Sirius schnellte herum. Remus stand hinter ihm, seine Schultasche fest umschlungen und eine falsch gebundene Krawatte um den Hals. „Klar, gerne.", lächelte Sirius, froh über die kleine Ablenkung.

„Also wenn es um diese schiefgebundene Krawatte geht, helfe ich dir gerne.", grinste Sirius mit seinem normalen Selbstbewusstsein. „Darum geht es nicht in erster Linie, aber wenn du sie richten willst, habe ich wirklich kein Problem damit.", gluckste Remus und so begann Sirius ihm die rot-goldene Krawatte richtig zu binden.

„Eigentlich wollte ich dich nämlich fragen, was mit dir los ist! Es ist nicht das erste Mal, dass du mit Malia sprichst, ich habe euch schon öfter im Unterricht zusammen gesehen. Wieso bist du plötzlich so schüchtern?", fragte Remus leise und suchte Sirius Augen. Dieser starrte jedoch wie angewurzelt auf die Krawatte und seufzte.

„Ich weiß es doch auch nicht. Malia ist nett und alles, deswegen verstehe ich mich ja auch so gut mit ihr! Ich habe in letzter Zeit und besonders heute nur das Gefühl, dass sie mit mir flirtet!", flüsterte Sirius und wagte es nun endlich, seinem Freund in die Augen zu blicken. Remus grinste, als Sirius rot wurde und klopfte ihm auf die Schulter.

„Weißt du, das Gefühl habe ich auch, Kumpel! Ich meine, sie berührt ständig deinen Arm und versucht dich ins Gespräch zu integrieren!", sagte Remus. Sirius nickte langsam und fing an zu lächeln. „Ich kann sowas einfach nicht.", grinste er nun und schüttelte den Kopf, als Remus ihn an der Schulter umdrehte und einen leichten Schubs zurück zum Tisch gab.
Sirius setzte sich, als wäre nichts gewesen, blickte sich noch einmal zum grinsenden Remus um und widmete sich dann Malia, die herzhaft lachte. „Das ward ihr mit dem Schlamm im Korridor vor Filchs Büro?!", lachte sie und warf ihre blonden Haare zurück. Sirius und James blickten sich verstohlen an und grinsten breit.

Sie waren erst seit einem Jahr in Hogwarts, doch mittlerweile waren sie bekannt für ihre Streiche. Die Lehrer ärgerten sich, schmunzelten jedoch über den ein oder anderen Streich, während die Schüler jedes Mal lauthals mitlachten.

Während James und Sirius sich wunderbar mit den beiden Mädchen verstanden, der Name von Malias Freundin war Tina, blickte Marlene immer wieder zu ihnen hinüber.

„Was ist los, Marly?", fragte Lily sie vorsichtig und folgte ihrem Blick. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass ihre beste Freundin sich in einen dieser Vollidioten verliebt haben könnte. „Was soll los sein?", antwortete Marlene trotzig und starrte schnell auf ihre Haferflocken, während sie rot wurde. Lily legte ihren Löffel beiseite und suchte eindringlich den Blickkontakt mit ihrer besten Freundin.

„Du bist ja eifersüchtig auf Malia und Tina!", flüsterte sie, damit niemand anders es mitbekam. Marlene blickte sich schockiert um, um sicherzugehen, dass es keiner gehört haben konnte. „Niemals! Sirius kann reden mit wem er will! Ich habe mich nur gewundert, dass er nicht wie gewohnt mit Remus und Peter bei uns isst, das ist alles!", sagte sie und wurde noch röter, wenn das überhaupt möglich war.

„Du bist eifersüchtig!", grinste Lily nun etwas lauter, während Marlene sich an ihren Haferflocken verschluckte. Unter dem Husten schüttelte sie kräftig den Kopf, ohne Lily anzuschauen. „Sag mal, bist du in Sirius verliebt?", fragte Lily wieder leise und lehnte sich zu ihr hinüber. Noch immer hustete Marlene und als sie sich wieder gefasst hatte, sagte sie mit kratziger Stimme: „Verliebt? In Sirius? Du spinnst doch! Wir sind Freunde!"
Sie stopfte sich den Mund mit Haferflocken voll, als Sirius kurz zu ihr blickt und ihr zulächelte. „Komm schon, Marlene, er mag dich doch auch! Trau dich!", grinste Lily, als sie seinen Blick bemerkte und ihm kurz zuwinkte. Auch wenn sie nicht begeistert von der Idee war, dass ihr beste Freundin in den besten Freund von James verliebt war, wollte sie trotzdem, dass Marlene glücklich werden würde.

„Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich bin nicht in ihn verliebt! Lass mich damit in Ruhe!", trotzte sie und stand auf, um zurück zum Gemeinschaftsraum zu gehen.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt