„Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?", fragte Professor McGonagall in scharfem Ton, als sie die vier Jungen um Mitternacht auf dem Weg zur Küche erwischte. Die Rumtreiber standen für einige Sekunden wie versteinert dar, bevor sie sich langsam zu ihrer Lehrerin umdrehten und Blickkontakt vermieden. Professor McGonagall blickte streng über ihre Brillengläser hinweg. Sie war sichtlich empört, ihre Schüler so spät außerhalb des Gyrffindorturms zu erwischen.
Plötzlich hatte Sirius einen Geistesblitz: Er hob seinen Kopf und schaute mindestens genauso streng zu seiner Lehrerin. „Minerva McGonagall, was Glauben Sie, tun Sie so spät auf den Korridoren?!", fragte er.
Professor McGonagall wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Passierte das gerade wirklich? Versuchte ihr eigener Schüler sie gerade mit ihren eigenen Waffen zu schlagen?
„Wir haben uns unglaubliche Sorgen gemacht! Sie hätten sterben können!", sagte Sirius mit sicherer Stimme. Er und besonders seine Freunde versuchten nicht laut loszulachen. Die Blicke wanderten von Sirius zu Professor McGonagall.
„Hogwarts ist der sicherste Ort der Zaubererwelt, Mister Black!", antwortete sie perplex und richtete ihre Nachtrobe.
„Das haben sie auch über Pompeji gesagt. Wissen Sie was dann passierte? BUMM!", sagte Sirius und gestikulierte eine Explosion. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den fünfen aus, bevor Professor McGonagall sich wieder fassen konnte.„Ich bin noch nicht fertig mit Ihnen, kommen Sie zurück!", rief sie, als die Rumtreiber sich versuchten aufzuteilen. Sirius war in dem Moment an seiner Lehrerin vorbeigeschlüpft und drehte sich nun abrupt zu ihr um. „Jungs, es ist Zeit für den Initiative Fluchtplan 3,75 Alpha Paragraph 27a mit unterstrichenem Sternchen zur Seite 753 des Quidditchplans in der F-Sektion sieben – zwölf – dreiundzwanzig – siebenundvierzig –", sagte Sirius, während er die restlichen Rumtreiber dabei beobachtete, wie sie davonsprinteten.
„Was versuchen Sie da zu tun?", fragte Professor McGonagall verwirrt. „Sie ablenken.", grinste er und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon. Für ein paar Sekunden stand Professor McGonagall äußerst verwirrt auf dem Korridor, bevor sie schmunzelte und zu sich selbst sagte: „Oh Merlin, lass sie bitte niemals älter werden."
Sie trafen sich im Gemeinschaftsraum wieder und brachen in unaufhaltsames Lachen aus. „Wenn das mal nicht gut lief!", lachte James. „Wie bist du so schnell darauf gekommen?", fragte Remus, dem vor Lachen die Tränen aus den Augen liefen. Sirius konnte nicht antworten, er war viel zu sehr damit beschäftigt, neben dem Lachen Luft zu holen.
Sie versuchten so leise wie möglich, die Stufen zum Schlafsaal hochzugehen, doch natürlich wurden einige Mitschüler von dem Lachen aufgeweckt. „Pst!", zischte Frank Longbottom, der offensichtlich unter Schlafmangel litt.
Die Jungen schlüpften in ihre Pyjamas und kuschelten sich schnell in ihre Betten. „Wir müssen unbedingt einen Weg finden, wie wir nicht entdeckt werden!", zischte James. „Wie wär's, wenn wir nächstes Mal den Unsichtbarkeitsumhang wieder mitnehmen, ihr Hohlköpfe?", kicherte Remus, der von Anfang an darauf bestanden hatte. „Viel zu unsicher. Was ist, wenn einer von uns den Umhang gerade braucht?", fragte Sirius nachdenklich. „Was haltet ihr von so etwas wie einer Karte?", mischte sich Peter ein. „Eine Karte vom ganzen Schloss?", fragte James. „Pete du Genie! Wir nutzen ein wenig unsere magischen Fähigkeiten und erschaffen eine Karte, die genau anzeigt, wer sich wann wo aufhält! Und ich meine jede und jeden! Alle Zauberer und Muggel zu jeder Zeit auf der Karte sichtbar!", sagte Remus und setzte sich aufrecht im Bett auf. „Wahnsinn!", gab Sirius von sich und begann in seinen Gedanken bereits die Möglichkeiten auszumalen, was sie mit einer solchen Karte wohl anstellen könnten.Remus schlief als erster der vier ein. Sirius bemerkte es sofort, da Remus immer einmal tief einatmete, wenn er einschlief. Er musste lächeln. Sie hatten noch ein wenig geplaudert, die ruhigen Stimmen müssen ihm geholfen haben, einzuschlafen, sonst hatte Remus immer mehr Probleme damit, dachte Sirius und schloss nun auch seine Augen. „Nur die Guten sterben jung.", flüsterte James mit müder Stimme, bevor auch er tief und fest schlief. Sirius grinste. James hatte recht, ihre nächtlichen Ausflüge waren sehr gefährlich, wenn sie noch weiter in Hogwarts leben wollten.
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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...