Kapitel 11 - „Du bist kein Monster. Du bist nur ein Werwolf."

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Immer wieder merkten die anderen drei, wie Remus sich unruhig in seinem Bett hin und her wälzte. Offenbar konnte er nicht schlafen, etwas schien ihn zu beschäftigen. James entschied sich kurzerhand dazu, mitten in der Nacht aufzustehen, Sirius und Peter an die Hand zu nehmen und sich mit ihnen zu Remus zu gesellen. Er spürte die plötzlich aufkommende Wärme um sich, die Geborgenheit, die die drei ihm gaben und musste ungewollt lächeln.

„Ich habe nur Kopfschmerzen, es ist alles gut.", sagte er leicht gequält und ließ James unter seine Decke schlüpfen, während Sirius und Peter es sich am Fußende gemütlich machten. „Jetzt ist alles gut, Remus.", gähnte James und schlief wieder ein. Remus entspannte sich, atmete tief durch und schlief schließlich auch ein.

„Guten Morgen, Jungs!", strahlte James, als die ersten Sonnenstrahlen seine Nase kitzelten. Remus war blass und schwach und torkelte leicht, als er sich umzog. „Vielleicht solltest du lieber im Bett bleiben. Wir bringen dich zu Madam Pomfrey.", sagte Sirius müde und stützte seinen Freund ab. „Es ist schon okay, ich muss nur wach werden.", versprach er und lächelte schwach.

„Wie kann jemand eigentlich so hellwach sein wie du, James?", gähnte Peter und drehte sich auf die andere Seite. „Ich bin offenbar ein waschechter Morgenmensch!", grinste er und zog sich blitzschnell um.

Auf dem Weg in die große Halle begegnete ihnen Severus Snape. „Was ist denn mit eurem Freund los?", fragte er abschätzig und zeigte auf Remus. „Halt dich von uns fern, Schniefelus!", zischte James und versuchte ihn zu ignorieren. „Euer kleines Monster muss doch nicht direkt heulen, oder?", grinste Snape und stellte Remus ein Bein. „Ich sagte, halt dich fern!", schrie James und ging mit erhobenem Zauberstab auf den Jungen mit den fettigen Haaren zu. „Es kann schon sein, dass du keine Freunde hast, die sich um dich kümmern, aber dann such dir welche und lass uns in Ruhe!", zischte er, seinen Zauberstab auf die krumme Hakennase gerichtet. „Komm jetzt, James.", bat Peter und zog ihn mit sich.
„Dieser dreckige Mistkerl!", sagte Sirius laut und ließ Remus sich wieder auf seiner Schulter abstützen. „Ob wir ihn jemals loswerden?", fragte Peter und setzte sich zu Lily, Marlene und Dorcas. „Ich denke nicht. Ach, wen haben wir denn da? Schniefelus beste Freundin!", zischte James wütend. „Lass ihn endlich in Ruhe, Potter. Er hat dir nichts getan."

Sie blickte besorgt zu Remus und bot ihm Rührei an. „Nein danke, es geht mir wirklich schlecht.", sagte er und rannte hinaus zu den Toiletten. „Der arme. Was ist nur los mit ihm? Das war schon letzten Monat so, doch es scheint immer schlimmer zu werden.", überlegte James und biss von einem Brötchen ab. „Ich werde nach ihm sehen.", sagte Sirius und lief ihm nach.

„Also erzähl, was hat Severus getan?", fragte Lily wütend. „Er hat sich über Remus lustig gemacht.", gab er zurück. In ihrem Gesicht breitete sich Entsetzen aus. Sie wollte ihren Freund beschützen, ihren besten Freund auf der Welt, doch sie konnte nicht leugnen, dass er immer wieder schlimme Dinge tat, also schwieg sie.

„Denkst du, Remus hat irgendetwas ernstes?", fragte James an Peter gerichtet. „Er hat letzten Monat ähnlich ausgesehen und uns erzählt, er müsste zu seiner Mutter. Ich glaube nicht, dass seine Mutter irgendetwas hat. Ich glaube die Ursache liegt bei ihm.", überlegte Peter und stand ruckartig auf. „Ich muss kurz in die Bibliothek!" So schnell hatte James seinen Freund noch nie laufen sehen, besonders in die Bibliothek, also entschied er sich dazu, ein wenig Essen für seine Freunde einzupacken und zu ihrem ersten Unterricht zu gehen.
„Treten Sie bitte ein, meine Lieben!", sagte Professor McGonagall munter. „Verzeihen Sie, Professor, Remus ist vorhin schlecht geworden und Sirius hat ihn ins Bad begleitet. Sie werden sicher bald kommen.", sagte James und setzte sich, während Peter hinter ihm hereinstolperte. „Was hast du bloß in der Bücherei getrieben?", fragte er und holte sein Buch heraus. „Ich musste nur etwas überprüfen.", antwortete Peter knapp und packte ebenfalls sein Buch aus.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt