Kapitel 55

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Remus, James und Peter waren beinahe so aufgeregt, wie Sirius, als er mit seinen pinken Haaren, der lässigen Lederjacke und dem T-Shirt seiner Liebling-Muggel-Band, die Lily ihm gezeigt hatte, vor der großen Halle stand. Der Schriftzug „Pink Floyd" war auf seiner Brust zu lesen, darunter das typische Regenbogen-Symbol. Er knackte mit den Fingern, so aufgeregt war er selten gewesen.

Die restlichen Rumtreiber gingen zu den anderen Schülern im Hof und begannen damit, Lily, Marlene, Dorcas, Mary und Alice mit kleinen Blätterkugeln abzuschießen.

„Hallo Malia!", sagte Sirius, als er sie um die Ecke kommen sah. „Hi, Sirius.", lächelte sie und umarmte ihn unbeholfen. „Lass uns zu den anderen gehen.", schlug er vor und nahm ihre Hand. Sie gingen nach draußen, wo Professor McGonagall die Einverständniserklärungen der Eltern einsammelte.

James lehnte sich unauffällig zu Sirius hinüber und fragte: „Hast du eine bekommen?" Sirius nickte und antwortete: „Direkt nach Bellas Hochzeit." James lächelte. Gemeinsam gingen sie nach Hogsmeade, wo sie sich sofort in die verschiedensten Läden stürzten. „Hast du Lust, zum Honigtopf zu gehen?", fragte Malia freundlich und schon machten sie sich auf den Weg. Die Rumtreiber gingen währenddessen schnurstracks zu Zonkos Scherzartikelladen.

„Glaubt ihr, dass Sirius sich geschickt anstellen wird?", fragte James kichernd, als er den Laden durchstreifte. „Wenn alles gut läuft, wird er wahrscheinlich heute Abend eine Freundin haben!", kicherte Peter und stellte sich vor ein Regal mit Jaulenden Jo-Jos. „Quatsch. Das geht doch niemals so schnell!", protestierte Remus und schaute auf einige Fangzähnige Frisbees, die in einem Glaskasten herumschwebten. Sie gingen durch den ganzen Laden, hier und da probierten sie einige Scherzartikel aus und verbrachten fast den ganzen Nachmittag in dem Laden.

„Hier, probiere mal!", sagte Malia und hielt Sirius die Augen zu. Er öffnete seinen Mund, während sie ihm eine Süßigkeit hineinlegte. „Oh man!", rief er plötzlich aus, als er vom Boden abhob. „Was bei Merlin hast du mir gegeben?", lachte er und hielt sich an Malia fest, um nicht völlig den Halt zu verlieren. „Zischende Wissbies natürlich!", lachte sie und versuchte, ihn bei sich zu behalten, da er immer weiter in die Luft flog. „Ich liebe es!", lachte Sirius und konnte sich kaum halten.

Als er nach einiger zeit wieder auf den Boden zurückgekehrt war, suchte er eine Süßigkeit für Malia heraus. Nun war er es, der ihr die Augen zuhielt und schon schob er eine Süßigkeit in ihren Mund. „Sirius!", lachte sie, befreite sich aus seinem Griff und sah zu, wie Rauch aus ihrem Mund kam. „Dein Ernst, Pfefferkobolde?", kicherte sie. „Die sind doch schon ewig alt!"

Sirius blickte sie etwas verwundert an. „Kennst du sie etwa nicht?", fragte Malia und ging einen Schritt auf ihn zu. „Nie von gehört!", antwortete er. Sein Blick wanderte zu all den anderen Süßigkeiten im Regal. „Hattest du nie solche Süßigkeiten, als du noch jünger warst?", fragte sie erstaunt. „Meine Eltern haben uns nicht oft Süßigkeiten gegeben. Nun ja, mir zumindest.", sagte er, woraufhin sie ihn äußerst verwundert ansah. „Aber egal!", grinste er und zog sie mit zum nächsten Regal, wo jeder sich einige Bertie Botts Bohnen griff und gleichzeitig verspeisten.

„Ihh! Pfeffer!", sagte Malia, während Sirius genüsslich auf seiner nach Karamell schmeckenden Bohne herumkaute. Malia versuchte, sofort den Geschmack aus dem Mund zu verbannen, indem sie gleich die nächste Bohne aß. „Das gibt es doch nicht! Diese schmeckt nach Tinte!" Beide begannen herzlich zu lachen. Sie probierten einige Zeit die verschiedenen Süßigkeiten, bis sie sich für eine Auswahl entschieden, die sie kauften. Sirius wollte seinem Bruder auch einige mitbringen, daher packte er noch einige Toffees, Schokofrösche und Pfefferkobolde ein.
„Wo wollen wir jetzt hin?", fragte Malia, als sie den Laden verließen. Die Sonne strahlte wunderbar an diesem Nachmittag, also zogen sie ihre Jacken aus und gingen ein Stück spazieren. „Was machst du gerne in deiner Freizeit?", fragte er, als sie an einem Teich vorbeigingen. „Ich liebe es, zu zeichnen, Quidditch und zuhause spiele ich in den Ferien Fußball!", lächelte sie und setzte sich ins Gras. „Cool! Aber, was ist Fußball überhaupt?", fragte er unbeholfen. Sie erklärte ihm gründlich, wie das Spiel funktionierte, welche Regeln es gab und wie die Spieler aufgestellt wurden. „Also ist es wie Quidditch – nur etwas anders und auf dem Boden!", überlegte er und sah sie stolz an. „So könnte man es natürlich auch sagen!", grinste sie und bot ihm einen Schokofrosch an, den sie gerade gekauft hatte.

„Ich spiele gerne Klavier und natürlich Quidditch.", erzählte Sirius. „Wirklich? Du spielst Klavier?", fragte sie überrascht. „Wieso denn nicht?" Sie musterte ihn von der Spitze seines krausen Haares, über die Lederjacke, bis nach unten, zu den lässigen Sneaker, die er trug. „Du wirkst mehr wie ein Draufgänger als wie ein ruhiger Typ. Für mich waren Klavierspieler immer eher ruhigere Leute.", überlegte sie. Ihr Ton war in keiner Weise abwertend, sie wirkte einfach überrascht.

„So kann man sich irren!", grinste sie und griff nach einem Toffee. „Was magst du denn besonders an Quidditch?", fragte sie und sah auf den großen Teich vor ihren Füßen. „Das Team, würde ich sagen. Und natürlich das Feiern, nachdem man gewonnen hat! Aber auch das Gefühl so weit oben in der Luft zu sein und einfach für den Sieg zu spielen!", strahlte er und zog seine schuhe aus. „Was tust du da?", lachte sie, als er seine Füße in das kühle Wasser steckte. „Es ist unheimlich warm, findest du nicht?", antwortete er und sie tat es ihm gleich. „Was magst du an Quidditch?", fragte er und sie überlegte kurz.

„Das Gefühl von absoluter Schwerelosigkeit.", sagte sie und schaute verträumt in den Himmel hinauf. Sie beide schwiegen. Es war wunderbar, dort in der Sonne zu sitzen und mit den Füßen im kühlen Teichwasser zu baden.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt