Kapitel 107

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Silvester stand vor der Tür: Ein neues Jahr. James hatte all seine Freunde zu sich eingeladen, um mit ihnen das neue Jahr zu begrüßen und am letzten Tag des Jahres standen die meisten von ihnen mit Knabbereien und kleinen Feuerwerken vor ihm. Nur einer war nicht gekommen: Sirius saß mit Regulus vor seinem großen Schlafzimmerfenster und schaute in den tiefschwarzen Himmel.

James begrüßte zuerst Remus und Peter, die er fröhlich ins Haus bat und sie in das große Wohnzimmer leitete. „Mum und Dad werden uns heute Nacht nicht stören!", grinste er breit und zeigte seinen Freunden stolz die Partydekorationen, die er mit seinen Eltern vorbereitet hatte.

Kurze Zeit später klingelten Marlene, Dorcas und Lily an der Tür. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass du mich tatsächlich dazu gebracht hast, eine Silvesterparty bei Potter zu feiern.", zischte Lily gerade, als James die Tür aufmachte. „Was für eine Begrüßung!", seufzte er und schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass du nicht gerade begeistert bist, hier zu sein. Können wir trotzdem eine Nacht lang freundlich zueinander sein?", fragte James hoffnungsvoll, als gerade Marlene an ihm vorbeischoss. „Ich kann nichts versprechen.", antwortete Lily sofort. „Aber ich gebe mein Bestes.", lächelte sie dann und setzte das erste Mal Fuß ins Haus der Potters.

Sie setzten sich in das gemütliche Wohnzimmer und breiteten all die Knabbereien und Süßigkeiten vor sich auf dem Couchtisch aus. „Alice und Mary müssten bald nachkommen, ihr ahnt nicht, wie schwer es war, Alice von ihren Plänen mit Frank abzubringen!", grinste Marlene schelmisch. „Marls!", zischte Dorcas kichernd. „Ich sage doch nur die Wahrheit!", verteidigte Marlene sich und griff nach einem Schokofrosch.

„Apropos Nachzügler: Wann will unser König der großen Auftritte denn erscheinen?", fragte Dorcas und sah sich um. „Ich hätte vermutet, dass er bereits die halben Ferien bei dir verbracht hätte!", überlegte Lily. „Sirius hatte – Familienangelegenheiten. Er wünscht uns trotzdem viel Spaß!", log James schnell. Er legte Eine Schallplatte auf den Plattenspieler, um seine Gäste von Sirius abzulenken.

„Lasst uns Ich hab noch nie spielen!", schlug Peter vor. Keiner der Jugendlichen wusste so recht, wie sie anfangen sollten, bis Dorcas eine Frage stellte. „Ich habe noch nie jemanden geküsst!" Ein Kichern ging durch die Gruppe und Lily griff nach ihrem Glas. „Nur Trinken, wenn du es gemacht hast!", protestierte James. Mit einem verschmitzten Lächeln nahm sie einen großen Schluck Limonade. „Hoffentlich nicht Severus!", quietschte Dorcas. „Ihr habt alle noch niemanden geküsst?", fragte Lily schockiert. „Ich glaube, wenn Sirius hier wäre, würde das Spiel ganz andere Ausmaße annehmen!", kicherte Marlene. Unwohl räkelte Remus sich auf dem Sofa.

„Ich habe noch nie meine Hausaufgaben abgeschrieben!", sagte er, um das Thema zu wechseln. Er wollte nicht darüber nachdenken, welche Ich hab noch nie – Aussagen getätigt werden würden, wenn Sirius anwesend wäre. Marlene, Dorcas, Peter und James griffen nach ihren Gläsern. „Du nimmst einen besonders großen Schluck, mein Freund!", lachte Remus und dachte an die vielen Male, als er James sein Heft geliehen hatte.

Es dauerte keine halbe Stunde, bis die Türklingel wieder läutete und Mary und Alice zur Party hinzukamen. „Vielleicht sollten wir die Frage mit dem Küssen jetzt nochmal stellen!", kicherte Marlene, sodass nur Dorcas es hören konnte. „Du kannst wirklich eine Schlange sein, Marls.", grinste Dorcas kopfschüttelnd. „Wie war dein Date?", neckte Marlene und warf Alice Luftküsse zu. „Halt den Mund!", erwiderte sie sofort und wurde rot. „Wir spielen Ich hab noch nie, spielt ihr mit?", fragte James höflich und schenkte den beiden Limonade ein. „Da sag ich doch nicht nein!", strahlte Mary. „Ich habe noch nie das Tagebuch eines anderen gelesen!", sagte James und schaute all seine Freunde der Reihe nach an. „Marlene!", rief er schockiert, als sie peinlich berührt nach ihrem Glas griff. „Erinnere mich daran, dir niemals Geheimnisse anzuvertrauen!", lachte James. „Wessen Tagebuch hast du gelesen?", fragte Lily mit riesigen Augen. „Das von euch allen.", gab sie schuldbewusst zu. „Du – Du -", begann Alice, konnte ihren Satz jedoch nicht beenden, bevor sie in Gelächter ausbrach. „Es gibt sowieso nichts, was ich dir nicht erzähle.", lachte Lily und schüttelte den Kopf.

„Ich habe noch nie meinen Lehrer angelogen!", sagte Alice und sah dabei zu, wie James, Peter und Marlene allesamt einen Schluck aus ihrem Glas tranken. „Über was habt ihr gelogen?", fragte sie überrascht. „Hausaufgaben.", grinste Marlene. „Streiche!", kicherte James und stellte sein Glas wieder ab.

Mit einem breiten Grinsen schaute Mary in die Runde. „Ich bin in genau diesem Moment nicht in jemanden verliebt!", sagte sie und schaute in schockierte Gesichter. „Das ist gegen die Regeln!", protestierte James sofort. „Sei kein Spielverderber! Wenn du verliebt bist, trink!", grinste Peter. Mit rollenden Augen griffen Alice und James ihren Gläsern. Die anderen kicherten. Remus zögerte. Viele Gedanken schossen durch seinen Kopf. Dann fasste er sich ein Herz und griff nach seinem Glas. Er spürte, wie die überraschte Blicke ihn trafen. „Remus ist verliebt?!", fragte Marlene völlig überrascht. „Wer ist sie? Und wieso weiß ich davon nichts?", fragte James. Remus Wangen wurden heiß und liefen rot an. „Es gehört nicht zum Spiel, dass man alles erzählen muss!", grinste Lily und sah in Remus Augen, wie dankbar er ihr war. „Lily hat recht. Ihr fragt Alice ja auch nicht, in wen sie verliebt ist!", sagte Remus schnell. „Wir wissen schließlich auch, dass sie in Frank verliebt ist!", sagte Peter sofort, doch Remus blieb hart. Kein Wort über seinen Schwarm verließ seine Lippen.

„Nicht mehr lange, dann ist ein neues Jahr!", strahlte James, als sie kurz vor Mitternacht auf der Straße standen. Lily hatte kleine Muggelfeuerwerke dabei, über die James sehr staunte. Einige Male wiederholte er: „Ganz ohne Magie! Diese Muggel sind uns um Längen überlegen!"

Um Punkt Mitternacht schossen in der ganzen Gegend Feuerwerke in den Himmel. Euphemia und Fleamont Potter schossen wunderschöne, bunte Lichtblitze mit ihren Zauberstäben in die Höhe. Es sah alles so friedlich und wunderbar aus.

Einige Kilometer weiter saßen Sirius und Regulus unter einer Decke zusammengekuschelt vor dem großen Fenster in Sirius Schlafzimmer. „Das sollten wir jedes Jahr machen.", lächelte Regulus müde. „Unbedingt. Für immer und ewig.", stimmte Sirius zu und legte seinen Arm liebevoll um seinen Bruder. Auch für sie war der Abend unvergesslich.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt