Die letzten Monate des Jahres rückten an: Halloween war vorüber, Sirius Geburtstag war gefeiert, nun machten sich die meisten Schüler und Schülerinnen daran, Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten zu überlegen. Als eines Nachmittags ein Zettel am schwarzen Brett hing, ging ein Stöhnen durch die Reihen.
„Nur noch knapp zwei Monate bis zum Weihnachtsball! Als wäre der letztes Jahr nicht mehr als genug gewesen!", seufzte Peter, der scheinbar vergessen hatte, dass der jährliche Weihnachtsball näher rückte. „Komm schon, so schlimm wird es nicht! Wir hatten doch alle Spaß letztes Jahr!", strahlte Sirius und erinnerte sich flüchtig an die großen Streitigkeiten zwischen ihm und James kurz vor dem Ball. Er erinnerte sich an Peters ewige Maulen, dass er noch kein Date gefunden hatte und vor allem erinnerte er sich an den Tanz mit Remus.
„Natürlich hattest du Spaß, dir schmeißen sich die Mädchen auch geradezu hinterher!", sagte James. „Außerdem hast du mir mein Date geklaut!", sagte Peter genervt. „Was habe ich?" Sirius verstand nicht recht. „Ich war letztes Jahr mit Marlene auf dem Ball! Dieses Jahr wirst du mit ihr hingehen, das ist so unfair!", sagte er. „Such dir eine Freundin, dann musst du dir über sowas keine Gedanken mehr machen.", grinste Sirius nur und wandte sich Remus zu, der gerade etwas in sein Tagebuch schrieb. „Weißt du schon, mit wem du zum Ball gehst?", fragte er so beiläufig er nur konnte. Remus schrieb weiter, er hatte Sirius scheinbar gar nicht bemerkt.
Erst als Sirius seinen Finger vorsichtig auf das Tagebuch legte und ein wenig nach unten drückte, hob Remus den Blick und wurde rot. „Schreibst du etwa über mich?", fragte er mit einem verführerischen Grinsen und sofort schubste Remus ihn weg. „Was?! Auf keinen Fall!", sagte er viel zu laut und ließ Sirius verwirrt auf dem Boden sitzen, auf den er gerade gefallen war.
James sah sich im Raum um und seufzte. „Ich werde wohl allein gehen müssen.", sagte er, als sein Blick auf Lily fiel. „Fragen hat noch niemandem geschadet!", warf Peter ein. Einen Moment lang blieb James still. Dann drehte er sich zu seinen Freunden und grinste breit. „Ich werde sie nicht einfach so fragen. Ich werde etwas Großes für sie vorbereiten, sodass sie einfach nicht ablehnen kann!", erklärte er begeistert und sprang auf, um sich den Vorbereitungen zu widmen.
„Mir ist so langweilig.", beschwerte Sirius sich und setzte sich zurück auf das Sofa. „Hier hast du ein Zauberkunstbuch. Lerne.", sagte Remus, ohne von seinem Tagebuch aufzuschauen und schmiss das Buch auf Sirius Bauch. „Kannst du mir nicht etwas Spannenderes zu Lesen geben?", murmelte Sirius. „Ist das dein Ernst?", fragte Remus überrascht und schaute endlich von seinem Tagebuch auf. „Wenn ich schon lesen soll, dann kannst du mir vielleicht eine deiner mitreißenden Lektüren empfehlen.", schmunzelte Sirius und lehnte sich zu Remus.
Für einen kurzem Moment schauten sie sich in die Augen. Alles war gut. Dann stand Remus auf und hüpfte hoch in den Schlafsaal. Wenige Minuten später kam er wieder hinunter und überreichte Sirius ein Buch. „Das könnte dir gefallen.", sagte Remus mit einem Grinsen, bevor er seine Nase wieder im Tagebuch vergrub. „Danke.", flüsterte Sirius und schlug das Buch auf.
Die Zeit verging wie im Fluge und Sirius ließ sich nicht ablenken. Er las, als hänge sein Leben davon ab. Erst spät am Abend kam James die Treppen wieder herunter und grinste geheimnisvoll. „Was hast du wieder ausgeheckt?", fragte Peter, den das Neuentdeckte Lesefieber von Sirius langweilte. „Das wirst du morgen früh sehen!", grinste James und zwinkerte Lily vielsagend zu, die sich sofort genervt wegdrehte. „Ich glaube sie mag mich.", säuselte er und Peter schaute ihn skeptisch an. „Ich glaube nicht, Krone.", murmelte er, doch James überhörte den Kommentar geschickt.
Irgendwann schloss Sirius das Buch und schaute zu Remus, der sofort sein Buch zur Seite legte. „Bist du etwa schon durch?", fragte er und legte den Kopf schräg. All das Lesen hatte ihn so müde gemacht. Sirius dagegen wirkte wie das blühende Leben. „Das war mit Abstand das beste Buch, das ich je gelesen habe!", schwärmte er und reichte es Remus, der breit grinste. „Das freut mich.", sagte er schüchtern. Remus streckte sich und stand auf. „Ich muss wirklich schlafen gehen.", verkündete er, doch Sirius hatte eine andere Idee. Er stand auf, schaute sich kurz um und fragte ihn leise: „Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Schlafengehen?"
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Die Rumtreiber - die ganze Geschichte
FanfictionDa Jk kein Buch über die Ära der Rumtreiber geschrieben hat und ich (wie sicher viele andere auch) mir ein solches Buch sehr wünschen würde, habe ich mich daran versucht!🥰 Die genaue Richtung der Geschichte weiß ich noch nicht, doch ich vermute, es...