Kapitel 119 - Spannende Samstage

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Es war ein regnerischer Samstagmorgen, als Sirius und Regulus sich vor der großen Halle trafen. „Hey, Kleiner.", lächelte Sirius, obwohl Regulus nun ähnlich groß war, wie sein Bruder. „Gehst du heute nach Hogsmeade?", fragte Sirius und stützte seinen Arm auf der Schulter seines Bruders ab, während sie in die große Halle liefen. „Ich habe Quidditchtraining. Mutter und Vater wollen beim nächsten Spiel zusehen!", erzählte er und sah Sirius verwundert von der Seite an. „Haben sie dir nicht geschrieben?", fragte er. Sirius ließ ein „Pff!" hören. „Wieso sollten sie mir schreiben, wenn sie ihren Wunderjungen haben?", grinste Sirius und überspielte mit seinem Lachen den Stich, den er augenblicklich in der Magengrube spürte. „Sag sowas nicht. Unsere Eltern lieben dich genauso sehr wie mich.", sagte Regulus, bevor er zum Slytherintisch abbog. „Wenn du wüsstest.", seufzte Sirius, während er Regulus davongehen sah und setzte sich dann zu seinen Freunden.

„Ich brauche unbedingt neue Tinte!", seufzte James und stopfte sich den Mund mit Toast voll. „Reicht deine nicht mehr für die ganzen Liebesbriefe an Lily?", grinste Remus frech, was James natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte. „Wie sieht es denn mit den Liebesbriefen aus, die du deinem heimlichen Schwarm schickst? Es scheint fast so, als würde deine Taktik dich auch nicht weiterbringen!", stichelte James beleidigt. Remus lief sofort rot an, als er sah, dass Sirius sich in genau dem Moment zu ihnen setzte. „Lass ihn in Ruhe, Remus muss nichts über seinen Schwarm erzählen.", sagte Sirius sofort und setzte sich zwischen die beiden. „Ich hätte allerdings auch nichts gegen einen klitzekleinen Tipp!", fügte er mit seinem typischen frechen Lächeln hinzu, doch Remus schüttelte nur den Kopf.

Sie gingen schon am Vormittag nach Hogsmeade, denn sie wollten später noch das Muggeldorf in der Nähe auskundschaften. Als James im Honigtopf vor roten Herzlutschern stand, seufzte er. „Ich bin in Evans verliebt.", erklärte er und Sirius grinste. „Wirklich, Krone? Das hätte ich niemals gedacht.", antwortete er. „Ich schätze deinen Sarkasmus in keiner Weise.", sagte er beleidigt und kaufte statt den Herzen einen riesigen bunten Lutscher. „Ich fand es wirklich lustig, muss ich sagen.", schmunzelte Sirius und schnappte sich eine Handvoll Schokofrösche.

Sie gingen weiter und kauften neue Tinte für James und Sirius kaufte sich einige Stinkbomben bei Zonkos. Danach trafen sie sich im Drei Besen mit Mary, Lily, Marlene, Dorcas und Alice. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir dich heute sehen!", grinste James mit einem Blick auf Alice. „Wieso das denn?", fragte sie verwundert. „Ich hätte dich bei Madam Puddifoot's am Knutschen erwartet!", stichelte James. „Da gehen sie später noch hin!", kicherte Marlene und suchte nach einem freien Tisch. Sie bestellten sich Pommes und Kürbissaft, Sirius versuchte sogar, ein Butterbier zu kaufen, doch Madam Rosmerta durchschaute ihn sofort und brachte ihm stattdessen Kürbissaft in einem Bierkrug.
Sie genossen ihr Mittagessen, während Lily ständig viel zu auffällige Signale an Remus sendete, sobald Sirius sich auch nur einen Zentimeter bewegte. Jedes Mal musste Remus schmunzeln, was Lily nur dazu brachte, mehr Zeichen zu geben.

Nach dem Mittagessen legten die Jugendlichen ein paar Sickel und Galleonen auf den Tisch, bevor sie den Pub verließen. Die neun teilten sich auf: Lily und Sirius gingen zusammen in das Muggeldorf, in dem es einen Drogeriemarkt gab, um passende Shampoos und Conditioners für Sirius Haare zu finden, Remus schlenderte mit Mary und Dorcas zuerst durch den Honigtopf und dann um den See. Alice verschwand zu Madam Puddifoot's und Marlene, James und Peter machten sich auf den Weg zu dem Dorf, um die Muggel zu beobachten.

„Sehr merkwürdig diese Leute.", sagte James, nachdem sie eine halbe Stunde lang auf einer Bank gesessen hatten. „Ich glaube, dass wir hier die Komischen sind.", grinste Marlene, die in einem ähnlichen Dorf lebte. „Irgendwie wirkt alles so gleich hier. Keine Scherzartikelläden oder Pubs wie das drei Besen! Es gibt nur eine Bar und in die dürfen wir noch nicht rein.", überlegte James weiter. „In so einem kleinen Dorf gibt es sowas nunmal nicht!", sagte Marlene und gähnte. „Wir könnten uns aber ein Eis bei der Eisdiele da vorne kaufen!", schlug sie vor und zog die beiden Jungen mit sich zu der kleinen Eisdiele auf der Ecke.

Sirius und Lily kamen schnell dazu, nachdem sie im Drogeriemarkt gewesen waren. „Ich hätte niemals gedacht, dass Muggelgeld so witzig ist!", grinste Sirius, während er einen Schein in der Hand hielt. Sie bestellten sich ebenfalls Eis und die fünf ließen es sich schmecken. „Wer spielt nächstes Wochenende?", fragte Sirius so beiläufig es ging. „Slytherin gegen Ravenclaw. Sie eröffnen die Saison.", berichtete Marlene. „Ich habe schon drei Wetten am Laufen, dass Ravenclaw gewinnt!", erzählte sie. „Da halte ich gegen! Die Ravenclaws sind zwar stark, aber sie haben einige Fünftklässler in ihrem Team, die für die ZAG's lernen müssen! Die haben ganz andere Sorgen als Quidditch!", erklärte James und stopfte sich seinen Eislöffel in den Mund. „Würdest du Quidditch für die ZAG's vernachlässigen?", fragte Marlene prüfend. „Niemals! Das liegt allerdings auch daran, dass ich der beste Spieler unserer Mannschaft bin!", grinste er. „Ha! Dass ich nicht lache! Musst du nicht irgendwo anders deine Dummheit verbreiten?", lachte sie. „Erst um vier Uhr.", grinste er breit.

Als sie zum Abendessen wieder in der großen halle saßen, flog eine Eule durch das große Fenster. „Ein bisschen spät für Post, oder?", fragte Peter verwirrt, doch als er sah, dass die Eule einen Brief ziemlich genau vor Max Steinfield, einen Treiber aus dem Quidditchteam der Ravenclaws warf, begannen alle breit zu grinsen. Es schien ein Heuler zu sein, daher starrten alle Mitschüler sofort auf Max, der mit großen Augen vor dem Heuler saß. „Öffne ihn lieber sofort!", hörte man ein Mädchen am Ravemclawtisch zischen. „Max du widerliches Schwein! Wie kannst du es wagen, Charlotte Jenkins zu vögeln?! Du bist das widerlichste, hinterlistigste Monster, das Hogwarts jemals gesehen hat! Es ist aus und wage ja nie wieder, mich anzusprechen!", schrie der Heuler und sofort kicherten die Schüler und Schülerinnen. Auch die Lehrer amüsierten sich scheinbar prächtig.

„Ich glaube Max hat nun andere Sorgen als Quidditch!", grinste James Marlene an, die ihre halben Ersparnisse auf Ravenclaw gesetzt hatte. „Wir werden sehen!", zischte sie mit einem Grinsen auf den Lippen.

„Eliza, lass uns das doch allein klären!", rief Max Steinfield und rannte hinter seiner Exfreundin her aus der großen Halle heraus. „Ich liebe Hogwarts", grinste Remus und lehnte seinen Kopf an James Schulter ab. Eines musste man Hogwarts lassen: Es wurde niemals langweilig!

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt