Ich sinke neben dem Mann auf die Erde und das Atmen fällt mir plötzlich so unglaublich schwer. Mein Blick fährt an mir herunter und ich sehe wie sich Blut an meiner Hüfte ausbreitet. Er hat mich angeschossen und es ist definitiv schlimmer als der Oberarm. Er hat genau dort getroffen wo die Weste endet.
Leon fällt neben mir auf den Boden und ich spüre seine warmen Hände an meinen Wangen.
"Mads", bringt er verzweifelt hervor, nimmt seine Hände wieder zurück und zieht sich hastig die Schutzweste aus. Dann zieht er sich sein Shirt über den Kopf und presst es mit ziemlich viel Kraft auf die Schusswunde.
"Nicht so stark", hauche ich und der Druck geht etwas zurück. Ich versuche so ruhig zu bleiben wie möglich. Wenn ich zu viel Sauerstoff verbrauche oder mein Herzschlag unnötig steigt wird es bloß schlimmer. Stattdessen konzentriere ich mich einfach etwas auf Leon. Dieser schaut sich verzweifelt um.
In der Ferne sind schwere Schritte zu hören. Vermutlich die Polizei, das hoffe ich jedenfalls. Leon beginnt zu rufen. Ich verstehe nicht was aber kurz drauf erscheinen tatsächlich einige Männer der Polizei im Korridor. Sie sind vollkommen ausgestattet und eine Kugel hätte denen überhaupt nicht weh getan.
Zwei von ihnen kommen zu mir und Leon herüber. Sie geben über Funk die Verletzungen durch.
"Können Sie uns sagen was mit den anderen ist?", fragt mich einer der Polizisten.
"Tod", hauche ich und kurz nicken die beiden. Sie drücken Leon zur Seite. Es gefällt ihm nicht, aber gerade hat er keine andere Möglichkeit. Er ist zu schwach sich zu wehren oder irgendetwas anderes zu tun.
Die Polizisten versorgen meine Wunde provisorisch und kurz darauf taucht auch ein Notarzt mit einer Liege und zwei Sanitätern auf. Es ist eine ziemliche Erleichterung sie zu sehen und ich weiß, dass ich bei ihnen in guten Händen bin.
Ich werde auf die Liege gelegt und dann rauschen wir los Richtung Krankenwagen. Ich höre viele Stimmen um mich herum und sehr viele hastige Schritte. Eine Sauerstoffmaske findet Platz auf meinem Gesicht und durch die Gewissheit in Sicherheit zu sein sinkt das Adrenalin in meinem Körper wieder. Ich spüre das erste Mal und bei vollem Bewusstsein die Schmerzen und wie müde ich eigentlich bin.
Meine Augen schließen sich fast automatisch und ich schlafe ein bisschen.
Wach werde ich das nächste Mal als ich in einem weißen Raum liege. Ich schaue mich etwas um und setze mich schwach auf. Krankenhaus, definitiv. Mir wurde ein Zugang gelegt und einige Kabel verbinden mich mit irgendwelchen Geräten. Ich liege einige Minuten in der Stille und genieße es irgendwie. Es ist bereits am dämmern also sind einige Stunden vergangen.
Dann öffnet sich allerdings die Tür und Leon tritt in den Raum. Er hat noch nicht aufgeschaut. Doch als er die Tür geschlossen hat und aufblickt sieht er direkt in meine Augen. Seine eigenen sind gerötet und etwas dick. Ein erleichtertes Lächeln legt sich auf seine Lippen und er kommt hastig zu mir herüber.
"Wie geht es dir?", erkundigt er liebevoll und setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett. Zaghaft greift er nach meiner Hand und drückt sie vorsichtig.
"Ganz gut. Wie geht es dir?", lächel ich zurück und lüge nicht einmal. Ich fühle mich tatsächlich ganz gut. Zwar spüre ich wo die Schusswunden sind aber ansonsten fühle ich mich relativ fit.
"Ich hatte ziemlich Angst um dich. Im Krankenwagen ist dein Herz stehen geblieben. Das Adrenalin in deinem Blut war zu viel und dann noch die zwei Schusswunden", informiert er mich niedergeschlagen und kurz nicke ich.
"Aber es ist alles gut gegangen. Was ist mit dem letzten Mann?"
"Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben"
DU LIEST GERADE
Roommates // Leon Goretzka FF
FanfictionMaddie Götze. Leon Goretzka. Als das Leben der 19-Jährigen droht auseinander zu brechen sucht sie Hilfe bei ihrer Familie und landet kurze Zeit später in der Wohnung von Leon Goretzka, wo sie die nächsten Wochen wohnen wird. Ein junges rebellisches...