Kapitel 35

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"Kommst du mit zum Training?", fragt Leon lächelnd und schlingt seine Arme um meine Hüfte, während er mich aufmerksam und fragend anschaut.

"Fahr lieber mal alleine", lächel ich zurück und lege meine Hände in seinen Nacken, bevor ich ihm kurz einen Kuss gebe und mich dann aus seinem Griff löse.

Schmollend schaut mich der Spieler an und folgt mir zu der Küchen Insel.

"Ich will nicht, dass Joshua wieder beginnt mit dir zu streiten wenn ich da bin. Ihr solltet euch alle auf das Training konzentrieren und davon will ich niemanden abhalten", lächel ich ihn schwach an.

"Joshua wird sowieso Streit suchen. Aber du hast vermutlich Recht. Wenn du am Rand stehst könnte ich meine Augen gar nicht von dir lassen", grinst mich Leon an, gibt mir einen Kuss auf die Wange und greift nach seiner Wasserflasche, die in der Sporttasche landet.

"Wir sehen uns später", lache ich leicht und schiebe den Spieler dann aus der Wohnungstür. Schnell gibt Leon mir noch einen Kuss und verschwindet dann tatsächlich.

In der Zeit, in der Leon außer Haus ist, setze ich mich etwas an meinen Uni Stoff. Auch wenn die Uni immer noch geschlossen ist wiederhole ich ein bisschen Stoff und bilde mich etwas weiter. Zum einen habe ich es Fabi versprochen, zum anderen ist es für mich selbst wichtig. Außerdem habe ich momentan eh nichts besseres zu tun. Ich bin irgendwann so vertieft in meine Arbeit, das ich um mich herum gar nichts mehr wahr nehme.

"Da ist aber jemand fleißig", haucht mir Leon ins Ohr und erschrocken zucke ich zusammen. Als ich zu ihm schaue, liegt ein Lächeln auf seinen Lippen und er schaut mich belustigt an.

"Ich hab nichts anderes zu tun. Wie war das Training?" lächel ich und ziehe Leon an seinem Nacken zu mir herunter, sodass ich meine Lippen kurz auf seine legen kann.

"Das Training an sich war gut", lächelt  Leon, welches kurz darauf jedoch wieder verschwindet. Er geht zu der Küchen Zeile herüber und greift nach einem Glas. Seine Körperhaltung wirkt angespannt und irgendwie sauer.

"Was ist passiert?", Frage ich und stehe von meinem Stuhl auf. Leon sieht alles andere als begeistert und entspannt aus, irgendwas muss definitiv passiert sein.

Leicht lehne ich mich gegen die Arbeitsfläche, direkt neben Leon und lege meine Hand sanft auf seinen Arm, während mein Blick aufmerksam auf ihm ruht. Natürlich mache ich mir Sorgen wenn er so ist, schließlich ist er mir wichtig.

"Ach Joshua hat nur ne ziemliche Show abgezogen", seufzt er und konzentriert sich weiterhin auf das Glas in seinen Händen. Leon versucht meinem Blick auszuweichen.

"Was hat er getan?", Frage ich, doch Leon schweigt und schluckt schwer. "Amore Mio, was hat Joshua gemacht?", Frage ich sanft erneut nach und lege meine Hand an seine Wange, mit der ich seinen Blick auf mich ziehe. Ein sanftes Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus, ich schätze wegen dem Spitznamen. Dann seufzt er erneut auf und holt Luft.

"Er hatte ein paar Zeitungen dabei in denen der Artikel über dich steht und hat sie dem gesamten Team in der Umkleide präsentiert. Hat Stories über dich erzählt, unschöne Sachen. Scheinbar wollte er somit die anderen dazu bewegen mir ebenfalls zu sagen, dass du mir nicht gut tust. Ich hab dich verteidigt, aber irgendwann konnte ich mir sein Gelaber nicht mehr antun und habe auf Durchzug geschaltet", murmelt er und schaut wieder weg.

"Lass ihn über mich erzählen was er will. Wir kennen die Wahrheit und jeder der Spieler sollte sich lieber ein eigenes Bild machen. Ignorier Joshua einfach, mir ist egal was er erzählt", lächel ich sanft.

"Aber mir ist es nicht egal!", meint Leon wütend, schlägt mit der Faust auf die Arbeitsplatte und spannt seinen Kiefer an. Erschrocken zucke ich erneut zusammen.

"Joshua hat kein Recht darüber etwas über dich zu erzählen, über dich zu urteilen oder irgendwas derartiges. Er kennt dich nicht, hat keine Ahnung wie du tickst! Und die anderen da mit rein zu ziehen ist noch viel schlimmer. Du gehörst zu mir und das soll er einfach akzeptieren. Am liebsten würde ich ihn umbringen, er hat furchtbare Sachen über dich gesagt und dich wie den schlechtesten Menschen der Welt aussehen lassen. Wie soll ich da bitte ruhig bleiben?", presst Leon zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und Wut flackert in seinen Augen auf.

Überrascht weiche ich leicht zurück. So sauer habe ich ihn bisher nie erlebt und es ist doch ein komisches Gefühl. Früher hätte ich damit nie ein Problem gehabt, aber seit ich Leon habe bin ich viel weicher und empfindlicher.

Leons Augen weiten sich etwas, als er merkt, dass ich zurück gewichen bin und sofort wird sein Blick wieder weich.

"Tut mir leid, ich wollte nicht so sauer werden. Aber er raubt mir den letzten Nerv", entschuldigt er sich sanft und zaghaft legt er seine Hand an meine Wange. Sein Daumen fährt behutsam über meine Haut und er wirkt deutlich ruhiger.

"Schon gut, ich kann es ja irgendwo verstehen. Aber wir haben uns, ist Joshua wirklich wichtig? Wir beide kennen die Wahrheit und du weißt wer ich bin. Joshua hat mich bisher einen Abend so richtig gesehen, er weiß nichts über uns. Mir ist egal was die anderen über mich denken. Was zählt ist, was sie über dich denken. Tut was du tun musst um Joshua ruhig zu stellen und die anderen auf deine Seite zu ziehen. Ich werde dich bei allem so gut ich kann unterstützen. Es ist nur wichtig, dein Ansehen zu wahren", lächel ich sanft und schaue Leon in seine wunderschönen Augen.

"Nein Maddie, dein Ansehen ist genauso wichtig. Du bist ein Teil von mir, die anderen müssen dich akzeptieren und gut behandeln. Wir schaffen das zusammen. Ich denke du kennst dich da besser aus, also lass dir ruhig was einfallen damit wir gegen Joshua gewinnen können", seufzt Leon und kurz nicke ich. Ich lasse mir was einfallen, so geht das nicht weiter. Aber Leon sieht trotzdem alles andere als glücklich aus, verständlich.

"Was geht in deinem hübschen Kopf vor?", lächel ich sanft und fahre mit meiner Hand durch seine Haare.

"Mir gefällt es nicht mich gegen Joshua zu wenden, er ist einer meiner besten Freunde. Und außerdem habe ich Angst um dich. Ich kenne nicht deine ganze Vergangenheit, aber du warst an einem Punkt wo du alles beenden wolltest. Ich will nicht, dass dich die jetzige Situation triggert und noch weniger will ich dich verlieren", murmelt er und schaut mich mit traurigen Hundeaugen an.

"Das mit Joshua verstehe ich, aber er hat damit angefangen. Nichts davon ist deine Schuld, er hat es sich ausgesucht. Du verteidigst dich lediglich. Und um mich brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich bin stark, Goretzka. Ich bin nicht mehr so wie damals und jetzt habe ich auch dich", lächel ich sanft und gebe ihm einen Kuss, bevor ich ihn aufmunternd anschaue und er kurz zustimmend nickt.

"Lass uns etwas essen", murmelt Leon und nickend stimme ich diesesmal zu. Gemeinsam kochen wir etwas und versuchen diese, doch eher negativen, Gedanken auszublenden. Das klappt auch ganz gut. Leon bringt mich ständig mit irgend etwas zum Lachen und Joshua haben wir wenige Minuten später vergessen.

"Ich liebe dein Lachen", murmelt Leon und plötzlich wird sein Blick wieder weich. Mein Lachen verstummt, formt sich zu einem Lächeln.

"Und nur du bist der Grund dafür", hauche ich ihm entgegen, während meine Hände in seinen Nacken wandern und ich meine Lippen auf die von Leon lege.

Dieser Mann verändert mich, holt das Beste aus mir heraus und vollendet mich. Wie lange habe ich auf so etwas gewartet?

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Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt