Kapitel 114

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"Wie geht es ihm denn jetzt?", frage ich Ann am Telefon. Nebenbei koche ich etwas und warte darauf, dass Leon wieder nach Hause kommt.

"Ganz gut. Er ist wach und macht auch schon wieder Witze. Aber die Prellungen werden definitiv noch etwas bleiben", beantwortet sie meine Frage und seufzt auf.

"Aber das hört sich doch schon ganz gut an. Wie geht es dir?", hake ich nach. Es muss schwer sein. Ann liebt ihre Familie und ist mit ihren Brüdern wahnsinnig eng. Ich weiß ja selbst wie das ist. Damals, als Fabi den Unfall hatte und im Krankenhaus lag, ging es mir schließlich auch nicht besser.

"Was willst du hören, Maddie? Zu sagen mir würde es gut gehen, wäre eine Lüge", seufzt sie und hört sich immer noch ziemlich fertig an. Die letzten zwei Tage waren bestimmt sehr anstrengend.

"Das ist mir bewusst. Wenn du irgendwas brauchst, dann sag einfach Bescheid. Ich kann auch nach Spanien kommen", schlage ich vor.

"Auf keinen Fall", protestiert meine Schwägerin sofort "Bleib bei Leon und Taro. Mario ist hier, er hilft mir wirklich sehr. Du musst nicht auch noch extra einfliegen"

"Es war ja bloß ein Vorschlag"

"Danke, aber das wird schon alles. Du bist momentan zuhause besser aufgehoben", meint Ann und ich höre das leichte Lächeln aus ihrer Stimme heraus. Sie hat vermutlich Recht. Ann ist mit ihrem Mann und ihrem Sohn zusammen. In so einer Situation würde mir Leon und Taro auch ausreichen. Zu viele Leute würden mich bloß verrückt machen.

"Ich muss jetzt auflegen. Mario kommt gerade mit Essen zurück. Wir hören uns Maddie, bis dann", verabschiedet sich Ann am Telefon und wir legen auf. Ich wende meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf das Essen und mache es fertig.

Während dieses auf dem Herd vor sich hinköchelt, spiele ich ein bisschen mit Taro und höre dann die Haustür ins Schloss fallen. 

"Ich bin wieder da", ruft Leon durch das Haus und Sekunden später tritt er in den Wohnbereich ein. Seine Haare noch nass.

"Es ist kalt draußen. Nicht, dass du krank wirst", meine ich und schaue auf seine Haare, während ich Taro hochhebe und ihn auf meiner Hüfte absetze. Langsam ist es nicht mehr so bequem wie am Anfang. 

"Ich wollte einfach so schnell es geht zu euch", lächelt Leon und beugt sich zu mir herunter um mir einen Kuss zu geben. Dann nimmt er Taro auf seinen Arm und begrüßt auch den Kleinen "Joshua und Lina haben uns morgen Abend eingeladen"

Überrascht schaue ich ihn an. Wir haben schon etwas länger keine Einladung mehr von ihnen bekommen. Zwar ist das Verhältnis wieder besser geworden, was einem Gespräch zu verdanken ist, aber es war trotzdem noch komisch.

"Du hast vermutlich zugesagt?", frage ich und bestätigend nickt der Spieler "Sollen wir irgendwas mitbringen?"

"Jo meinte es ist für alles gesorgt. Wir sollen bloß uns drei mitbringen", lächelt er. Taro versteht sich ganz gut mit den Kindern von Joshua und Lina, auch wenn diese ein paar Jahre älter sind.

Wir essen gemeinsam und schauen uns dann ein paar Unterlagen bezüglich der Hochzeit an. Bei dem Floristen hatten wir noch einmal einige Kataloge angefordert und ich schlage mich schon ein paar Tage durch diese hindurch. Auch die Tischdeko ist für mich persönlich wichtig und deswegen ein Thema, das uns die letzten Tage sehr beschäftigt.

"Hast du schon einen Termin wegen dem Kleid?", fragt Leon neugierig und lächelt mich schief an.

"Neugierig bist du ja überhaupt nicht. Ja, habe ich", beantworte ich seine Frage und ich sehe Leons Augen, die beginnen zu strahlen. Sein Lächeln wird noch breiter.

"Ich kann es gar nicht mehr abwarten dich in einem Hochzeitskleid zu sehen", meint er begeistert "Weißt du schon wen du mitnehmen wirst?"

"Ja, aber das werde ich dir nicht erzählen. Am Ende quetschst du meine Begleitungen noch aus", schmunzel ich und gebe Leon einen Kuss. Entrüstet schaut er mich an.

"Das würde ich niemals machen", grinst er und kann selbst nicht ganz ernst bleiben "Ich kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen was du kaufen wirst. Alles würde dir stehen"

"Du bist so ein Schleimer", lache ich und boxe ihm leicht gegen die Schulter. Leon schlingt grinsend seine Arme um meine Hüfte und beugt sich näher zu mir herüber. Ernst schaut er mir in die Augen.

"Maddie, ich will, dass du das Kleid kaufst, das dir wirklich zu einhundert Prozent gefällt. Das Geld ist egal und wenn es eine halbe Million kostet. Ich will, dass du dich wohl fühlst und dass du dieses Kleid liebst", meint er ernst und hebt eine Augenbraue an. 

"Leon, ich werde sicher kein super teures Kleid nehmen", entgegne ich mit ruhiger Stimme, lege meine Hand an seinen Arm und schaue ihn genauso ernst an wie er mich. 

"Wenn es dein Kleid ist, dann wirst du das tun", besteht der Spieler.

"Man gut, dass du bei dem Kauf nicht erwünschst bist", lache ich leicht und sofort beginnt der Lockenkopf zu schmollen. 

"Du bist unmöglich", murmelt er und beginnt dann zu schmunzeln. Er lehnt sich noch weiter vor und küsst mich sanft. Das Thema ist sehr schnell vergessen und stattdessen sitzen wir vor den Hochzeits Unterlagen und küssen uns innig. 

"Mama", meint Taro nach ein paar Augenblicken und hört sich ziemlich entrüstet an. Ich spüre wie er mit seiner Hand gegen Leons Bein schlägt und lachend löse ich mich von meinem Verlobten. 

"Kleiner, was soll denn das werden?", fragt Leon mit einem Schmunzeln und einer hochgezogenen Augenbraue. 

"Nicht", meint unser Sohn und schaut entrüstet zu seinem Vater auf. Lachend hebe ich Taro auf meinen Schoß. 

"Tja, dein Sohn beschützt seine Mama scheinbar außerordentlich gut", grinse ich und gebe Taro einen Kuss, bevor ich zu Leon rüber schaue.

"Sieht ganz so aus. Aber da beschützt du die Mama vor den falschen Sachen", lächelt Leon seinen Sohn an. Entschlossen schüttelt Taro den Kopf und grinst seinen Vater strahlend an. Er ist so süß. Manchmal kann ich immer noch nicht so ganz realisieren, dass Leon und ich zu so etwas wunderschönem und perfektem in der Lage waren.

"Ich finde er macht da einen guten Job", schmunzel ich Leon an. 

"Das überrascht mich nicht", entgegnet der Spieler und verdreht leicht seine Augen "Aber weiter sind wir hier ja doch noch nicht"

Seufzend wende ich mich wieder den Katalogen zu und blätter ein paar Seiten durch.

"Ich hatte ja keine Ahnung, dass das alles so ein Problem werden kann. Wenn wir uns für Blumen und Tischdeko entschieden haben, mache ich drei Kreuze", seufzt Leon auf und rutscht auch wieder näher an den Tisch heran.

"Glaub mir, ich auch. Aber es muss einfach passen. Es soll alles perfekt werden"

"Ja, natürlich und das wird es auch, versprochen", meint Leon und lächelt mich aufmunternd an. 

Diese ganze Hochzeits Sache ist wirklich anstrengend. Ich bin wirklich froh wenn alles fertig geplant ist und wir den Tag genießen können. 

Ein kleines Übergangskapitel

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Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt