Kapitel 100

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"Dieser Urlaub war genau das was ich brauchte", seufzt Leon entspannt als die Haustür hinter uns in Schloss fällt. Zustimmend nicke ich, auch mir haben die letzten drei Wochen sehr gut getan. Ich konnte mich ablenken, vergessen was hier zu Hause eigentlich los ist und habe mich sicher gefühlt.

Aber für Leon war es noch besser. Man merkt richtig, dass er deutlich besser drauf ist, mehr als das. Wir haben uns viele Abende über das Geschehene unterhalten. Darüber, wie wir alles besser machen können und wie wir wieder kompletten Frieden in Leons Inneren schaffen können.

Ich bin froh, dass es ihm so viel besser geht. Wenn er jetzt noch die Therapie weiter macht, dann kann es nur noch bergauf gehen. Ich kümmere mich dann um die andere Sache und dann haben wir endlich wieder Ruhe.

"Möchtest du dich etwas hinlegen?", erkundigt sich Leon sanft bei mir, als wir unsere Schuhe bei Seite gestellt haben und das gesamte Gepäck ordentlich an der Seite steht. Die Zeit Umstellung hat mir wirklich zu schaffen gemacht, die meisten Nächte habe ich wenig oder nur sehr schlecht geschlafen. Das hat mich doch etwas geschafft.

"Ich werde erst einmal die Wäsche machen", beantworte ich Leons Frage und will mich bereits den Koffern zuwenden, doch Leons Hand legt sich um mein Handgelenk und hält mich somit zurück.

"Das mach ich schon. Leg dich hin, Liebling. Du siehst erschöpft aus", redet Leon auf mich ein und schaut mich bittend an. Ich lasse einen kleinen Seufzer frei und nicke dann ergeben. Also gehe ich nach oben und lege mich ins Bett. Es dauert nicht lange bis ich eingeschlafen bin.

Erst Stunden später werde ich wieder wach. Nachdem ich mich etwas gestreckt habe, stehe ich gähnend auf, fahre mir einmal durch die Haare und verlasse das Zimmer. Von unten höre ich Stimmen. Besuch hatte sich nicht angekündigt und ich wüsste auch nicht wer vorbei kommen sollte, wenn wir gerade aus dem Urlaub wieder kommen.

Ich gehe die Treppe herunter, sehe eine fremde Jacke an der Garderobe hängen und folge den Stimmen. Ich kann sie nicht identifizieren, was wenn wir die Person nicht kennen? Wenn das einer von denen ist, die uns Schlechtes wollen?

Als ich den Wohnbereich betrete sehe ich jedoch wie Leon sich mit Pavard unterhält. Er ist selten hier, eigentlich so gut wie nie. Bisher vielleicht zwei Mal, wenn überhaupt.

"Hallo Maddie", lächelt mich der Franzose an und wendet sich dann wieder Leon zu. Dieser schaut mich allerdings mich an, weshalb sein Mitspieler nichts weiter sagt. Leon streckt seinen Arm leicht in meine Richtung aus. Ich gehe also zu ihm herüber und sanft zieht er mich, an meiner Taille, näher zu sich heran.

"Gut geschlafen?", erkundigt er sich liebevoll und setzt einen Kuss an meine Schläfe. Kurz nicke ich und wende mich dann Benjamin zu.

"Was machst du denn hier?", frage ich mit einem sanften Lächeln. Nicht, dass er stören würde aber passend nenne ich etwas anderes.

"Tut mir leid, ich weiß ihr seid heute erst aus dem Urlaub gekommen. Ich brauche aber dringend einen Rat und dachte Leon wäre da ein ganz guter Ansprechpartner", teilt Benjamin mir mit und etwas mitleidig schaue ich ihn an. Er hört sich wirklich leicht verzweifelt an. Scheint etwas ernstes zu sein.

"Dann lasse ich euch Männer mal lieber alleine", lächel ich und wende mich Leon zu "Wo ist Taro?"

"Oben im Bettchen, er war auch sehr müde", beantwortet der Lockenkopf meine Frage.

"Ich will dich wirklich nicht vertreiben", gibt Benjamin zerknirscht zu und kratzt sich leicht verlegen am Hinterkopf.

"Nein, alles gut. Bequatscht was ihr zu bequatschen habt", verabschiede ich mich, löse mich aus Leons Arm und verlasse den Wohnbereich wieder.

Wenn Benjamin extra hier herkommt, scheint es wirklich wichtig zu sein und wenn Leon ihm helfen kann, dann freut mich das. Ich werde so lange nach Taro schauen gehen und etwas in den oberen Stockwerken putzen. Die Haushaltshilfe war zwar hier, während wir im Urlaub waren, aber manche Dinge mache ich doch gerne alleine.

Taro ist friedlich am schlummern, also schließe ich schnell wieder die Tür. Dann räume ich einige Sachen weg, räume Reise Souvenirs und Geschenke aus den Koffern, sodass diese wieder in den Keller wandern können. Als ich mit allem soweit fertig bin, beschließe ich noch etwas Yoga zu machen. Also ziehe ich mich in unseren Fitnessraum zurück, schalte entspannte Musik ein und mache etwas Yoga.

Das entspannt immer ganz gut, gerade nach etwas längeren Reisen, wie ich finde.

Scheinbar mache ich es länger als erwartet, denn irgendwann steht Leon im Türrahmen und schaut mir lächelnd zu. Ich löse die Position, schalte die Musik aus und setze mich aufrecht hin.

"Du siehst so wahnsinnig gut aus", schwärmt Leon und schaut mich leicht verträumt an, was mir ein kleines Lachen entlockt und doch meine Wangen dazu bringen sich leicht rosa zu verfärben.

"Du siehst mich seit Jahren", lache ich leicht und streiche mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

"Und jeden Tag wirst du noch hübscher", lächelt Leon zurück, kommt zu mir herüber und setzt sich direkt gegenüber von mir auf den Boden.

"Ging es um etwas sehr wichtiges? Er wirkte betroffen", erkundige ich mich und greife nach Leons Händen.

"Schon. Seine Freundin. Es ist schwierig für ihn die Beziehung ein Geheimnis zu halten und wollte wissen wie wir das damals geschafft haben. Gerade jetzt, wo sie mit der Kinderplanung beginnen", erzählt mir der Lockenkopf und ich höre aufmerksam zu.

"Wie schön, dass sie Kinder wollen. Ich bin mir sicher, dass du ihm sehr gute Tipps gegeben hast", lächel ich sanft, löse meine linke Hand und fahre damit durch Leons Locken.

"Ich habe jedenfalls mein Bestes versucht", versichert er mir und lässt einen leichten Seufzer frei. Dann schaut er wieder in meine Augen und sieht plötzlich so aus, als wäre er in einer ganz anderen Welt.

"Bist du noch da?", lache ich und ziehe fragend eine Augenbraue nach oben. Leons Hand legt sich sanft an meine Wange und er rutscht noch näher heran, so nah wie es geht.

"Ich fasse es einfach nicht, dass diese wunderschöne Frau zu mir gehört", murmelt er und schaut mich ganz verliebt an. Der Urlaub hat deutlich geholfen. Leon hat seitdem öfter solche Momente und eigentlich finde ich das ziemlich süß.

"Du bist so ein Spinner", lache ich und verdrehe spielerisch meine Augen. Leon schlingt ruckartig seine Arme um mich, zieht mich nah an sich heran, sodass ich auf seinem Schoß sitze. Meine Beine schlingen sich um seine Hüfte und meine Hände verschränke ich in seinem Nacken.

"Ich bin Realist", haucht er gegen meine Lippen und schaut auf diese herab, bevor er in meine Augen schaut.

"Der Urlaub tat dir scheinbar sehr gut mein Lieber", lache ich leicht und stupse mit meiner Nase gegen seine.

"Er hat mir einfach noch einmal klar gemacht, was für eine wunderbare Verlobte ich da eigentlich habe und wie unfassbar toll die Mutter meines Sohnes ist", wispert er zurück und setzt dabei immer wieder Küsse auf mein Gesicht, bis er schlussendlich meine Lippen küsst.

Ich sinke etwas mehr gegen ihn und küsse zurück. Eine ganze Zeit sitzen wir so auf der Yogamatte in unserem Fitnessraum, bis sich Leon hinlegt und mich gleich mitzieht. Meine Beine liegen an seinen Seiten, wir küssen uns zärtlich und liebevoll. Trotzdem spüre ich wie seine Hose gerade enger wird. Ein kleines Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen.

Wenn ich nur ansatzweise in Worte fassen könnte wie sehr ich diesen Mann liebe. Aber nichts auf dieser Welt könnte es gerecht beschreiben


So da kommt heute doch noch ein Kapitel :) Ich hoffe ihr hattet bisher alle eine schöne Woche und ich wollte mich kurz bedanken für die ganzen Trauerbekundungen unter dem letzten Kapitel, danke das hat mir wirklich viel bedeutet !

Lasst gerne Feedback da wenn ihr mögt <3

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt