Kapitel 3

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"Guten Morgen! Aufstehen, Mom hat schon Frühstück gemacht", weckt mich Fabian und reist die Vorhänge auf, sodass mich die Sonne blendet. Ich habe wirklich noch lange mit Leon geschrieben und deswegen eher weniger Schlaf bekommen.

"Komm schon, Maddie", lächelt Fabi, wirft mir einen auffordernden Blick zu und seufzend stehe ich auf. Er gönnt einem nie ein paar Minuten zum wach werden, immer muss man sofort aufstehen.

Lächelnd verlässt er mein Zimmer und ich nehme mir schnell frische Unterwäsche, eine schwarze Shorts und ein weißes Camisole Top. Nachdem ich mich umgezogen habe stecke ich mir noch kurz meine Haare unordentlich nach oben und gehe dann runter.

Der Tisch im Garten ist liebevoll eingedeckt und es riecht hier unten im Haus wunderbar nach Pancakes. Mom hat schon immer die besten gemacht und wenn die Jungs zuhause sind ignorieren sie auch gerne mal ihren Ernährungsplan.

"Guten Morgen", lächel ich in die Runde und setze mich auf den freien Platz zwischen meinem Vater und Mario.

"Du siehst so verpennt aus. Wie lange waren wir denn gestern noch wach?", lacht Mario leicht auf und blickt mich aufmerksam an.

"Das ist deine Schuld. Du hast Goretzka meine Nummer gegeben und er wollte seine neue Mitbewohnerin etwas kennenlernen", erwidere ich sofort und ein Grinsen legt sich auf Marios Gesicht.

"So so, da hat dich der Leon also wach gehalten", grinst er und leicht verdrehe ich meine Augen.

"Heute wieder so lustig unterwegs", meine ich ironisch und nehme mir einen Pancake von dem kleinen Stapel herunter.

"Wann wirst du denn bei ihm einziehen Maddie?", fragt mein Vater neugierig und verhindert so, dass Mario noch irgendwas sagen kann.

"Zum Wochenende. Mit der Uni ist alles so unsicher, sie könnte jeden Tag wieder los gehen und da wäre es wirklich besser in München zu sein", beantworte ich brav die Frage und fange dann an zu essen.

"Kommst du mich demnächst wenigstens mal in Augsburg besuchen? Du warst schon so lange nicht mehr da", meint Felix und schaut mich erwartungsvoll an.

"Kann ich machen", lächel ich meinen älteren Bruder an und zufrieden fängt auch er an zu grinsen, während er weiter isst.

Nach dem Frühstück helfe ich meiner Mom den Tisch abzuräumen, während die Jungs eine Runde Fußball im Garten spielen. Wie kann man morgens nur so motiviert sein? Dad hat sich in sein Arbeitszimmer verzogen, weil er noch kurz was machen wollte. Auf einem Sonntag, aber gut ich frage einfach gar nicht nach.

"Maddie, wie viel Geld brauchst du denn? Reicht es wenn wir dir erst einmal zwei tausend überweisen? Deine Brüder wollten glaube ich auch noch was überweisen", fragt mich Mom, während wir die Spülmaschine einräumen.

"Mom, das ist viel zu viel Geld. Die Hälfte reicht mit Sicherheit auch. Goretzka möchte auch nicht, dass ich Miete zahle, meinte er also fallen solche Kosten ja weg. Ihr müsst mir nicht zu viel Geld geben", murmel ich. Das Thema Geld ist mir irgendwie so unangenehm, vor allem in meiner Familie.

Ich meine, meine Brüder haben alle bis zu ihrem Lebensende ausgesorgt, jetzt schon. Und ich bin immer noch am studieren, verdiene mit meinen Aushilfsjobs nicht einmal ansatzweise so viel wie sie. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl ich bin in der falschen Familie gelandet.

"Du musst dann für Leon wirklich noch etwas besorgen und ihm mitbringen. Es ist nicht selbstverständlich jemanden eigentlich völlig fremdes bei sich aufzunehmen und dann nicht einmal Miete zu bezahlen! Und wegen dem Geld, ich werde nochmal mit deinen Brüdern reden und wir werden dir dann gemeinsam das Geld überweisen und da gibt es dann auch keine Diskussion mehr", meint Mom und hört sich fest entschlossen an.

"Kannst du mir helfen was für Leon zu finden? Ich bin super schlecht in sowas", seufze ich auf und bestätigend nickt meine Mutter, was mich ziemlich erleichtert. Eigentlich bin ich echt gut im Geschenke finden, aber eben nur für Freunde. Leon kenne ich nicht und habe keine Ahnung, was man zu so einem Anlass mitbringen soll.

"Mads, komm mit raus oder willst du dich den ganzen Tag hier drin verkriechen?", kommt Felix plötzlich in die Küche und unterbricht somit unser Gespräch. Mom nickt mir kurz zu, also gehe ich seufzend mit meinem Bruder mit, der ernsthaft an meinem Handgelenk zieht.

Im Garten lasse ich mich auf die Lounge Möbel fallen und schaue den Jungs ein bisschen beim kicken zu. Wenn sie es hier im Garten privat machen finde ich es deutlich besser. Stadion war noch nie wirklich meins. Natürlich war ich bei wichtigen Spielen der Jungs oder wenn sie mich darum gebeten haben vor Ort, aber komplett freiwillig würde ich vermutlich nicht hingehen. Ich weiß wirklich nicht wieso, aber das ist gar nichts für mich.

Als es mir zu langweilig wird den Jungs zuzuschauen nehme ich mir Felix Handy und öffne eines seiner Spiele. Er hat wirklich ziemlich viele davon auf dem Handy, ich selber würde mir nie welche runter laden. Aber auf Felix Handy spiele ich gerne und er hat auch glücklicherweise nichts dagegen.

Jedoch hat er heute scheinbar nicht damit gerechnet. Denn es erscheint eine Nachricht, von einer Mia und er hat sie mit einem Herzchen eingespeichert und zwar einem roten! Felix hat bisher nichts davon erzählt.

"Felix! Wer zur Hölle ist bitte Mia und wieso hast du sie mit einem roten Herz eingespeichert?", rufe ich durch den gesamten Garten und springe grinsend von der Lounge auf. Sofort bleiben alle stehen, Felix dreht sich mit einem schockierten Blick zu mir und schaut auf sein Handy in meinen Händen. Dann läuft er schon auf mich zu.

"Maddie, gib mir sofort mein Handy", mahnt er mich streng, doch ich laufe lachend einfach vor ihm weg und halte sein Handy dabei so, dass ich genau drauf schauen kann. Dann tippe ich auf den gemeinsamen Chat und überfliege ein paar Nachrichten.

"Sie schreibt, dass du ihr fehlst!", rufe ich und fange wieder an zu lachen, während der Abstand zwischen uns deutlich geringer wird. Um mir selber mehr Sicherheit zu verschaffen laufe ich zum Pool, bleibe daneben stehen und halte sein Handy über das Wasser.

"Einen Schritt näher und ich lasse es fallen", drohe ich meinem Bruder und tatsächlich bleibt er stehen und schaut panisch zu seinem Handy.

"Also, wer ist diese Mia?", kommt nun auch Fabi mit Mario an und beide scheinen genauso interessiert wie ich an diesem Mädchen.

"Wir haben uns bei einem Spiel kennengelernt. So richtig kennen wir uns noch gar nicht. Ich wollte einfach schauen ob was daraus werden kann", seufzt er schließlich auf und ergibt sich. Grinsend ziehe ich das Handy wieder in ein sicheres Gebiet.

"Aber sie scheint dich sehr zu mögen. Spiel nicht mit ihr", ermahne ich meinen Bruder und gebe ihm sein Handy zurück.

"Jetzt muss Felix sich von unserer kleinen Schwester schon was sagen lassen", lacht Mario auf und genervt schaue ich ihn an.

"Du lässt dir auch von mir was sagen und außerdem bin ich ein Mädchen, ich weiß wie scheiße sowas ist", verteidige ich mich und gehe dann wieder zurück auf die Lounge. Vor dem Studium und dieser ganzen One Night Stands Sache hatte ich auch eine Beziehung, die allerdings nicht ganz so schön geendet ist. Und ich lasse sicher nicht zu, dass meine Brüder einem Mädchen das Herz brechen. Einmal wegen ihr und zum anderen rückt es sie in extrem schlechtes Licht wenn es an die Presse gelangen sollte.

Habt ihr mehr positive oder negative Erfahrungen mit dem Thema Liebe/Beziehung und so weiter gemacht? Ich bin nämlich auch bei den negativen Erfahrungen dabei hehe.

Lasst gerne Feedback da! <3

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt