Kapitel 92

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"Guten Morgen", begrüßt mich Leon als er das Badezimmer betritt, in dem ich mich gerade schminke.

"Morgen", entgegne ich und rutsche ein Stück zur Seite, damit er genügend Platz für sich hat. Zwischen uns herrscht eine sehr angespannte Stimmung und natürlich missbilligt mir das ziemlich.

"Wie hast du geschlafen?", erkundige ich mich bei dem verschlafenen Spieler, der gerade etwas Zahnpasta auf seine Zahnbürste schmiert. Ich beobachte ihn durch den Spiegel. Seine Locken sind wild, so wie jeden Morgen. Er hat Augenringe, was untypisch für Leon ist. Seine Augen wirken müde.

"Ganz gut. Wie geht's dir?", antwortet Leon. Er hat heute Nacht im Gästezimmer geschlafen.

"Taro war etwa unruhig", murmel ich und fahre mit dem Pinsel durch das Puder, während Leon beginnt seine Zähne zu putzen.

"Aber er schlägt sich jede Nacht besser", stellt er nuschelnd fest und kurz halte ich inne, schaue Leon erneut durch den Spiegel an und nicke dann zustimmend.

Ruhe kehrt ein und schweigend machen wir uns nebeneinander fertig. Ich schminke mich zu Ende, flechte meine Haare und sehe dabei immer mal wieder zu Leon. Dieser verzweifelt am Ende an seinen Haaren. Frustriert stöhnt er auf und beginnt noch einmal von vorne.

"Lass mich das machen", meine ich ruhig und greife nach seinem Unterarm. Sanft ziehe ich seine Hand aus den lockigen Haaren und auch seine zweite sinkt. Leon wäscht sich die Hände, um das Produkt los zu werden. Ich stelle mich vor ihn und schaue abwartend zu ihm auf.

Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen und kurz darauf seine Hände an meine Hüfte. So wie jedesmal wenn ich Leon seine Haare mache, hebt er mich hoch und setzt mich auf unserem großen Waschtisch ab. Sanft lächel ich ihn an, greife nach den Haarprodukten und beginne mit meinen Fingern durch Leons Haare zu fahren.

Er schließt seine Augen und ein sanftes und liebevolles Lächeln legt sich auf seine Lippen. Vor mir sehe ich den Leon in den ich mich so sehr verliebt habe. Es ist wie am Anfang unseres zweiten Anlaufs. Als unser Leben perfekt war und alles gepasst hat.

"Es tut mir leid. Ich bin einfach so sauer auf mich selbst. Ich weiß, dass ich es nicht an dir auslassen sollte. Das war mehr als falsch und die letzten Tage werde ich mir nicht verzeihen können", bringt Leon hervor und öffnet seine Augen wieder. Er schaut mich direkt an, ich schaue zurück und sehe den Schmerz in seinen Augen.

"Ich möchte dir bloß helfen. Es ist okay was du momentan fühlst aber lass das nicht zu einem Dauerzustand werden. Lass das nicht zu etwas werden, was unser Leben zerstört. Nicht erneut", bitte ich und lasse meine Hände ruhen.

"Ich hab dich damals verlassen und dich von mir gestoßen. Wieso tust du es nicht?", fragt Leon ernst und schaut mich so aufrichtig an, dass mein Herz ganz schwer wird.

"Wir sind eine Familie, wir haben einen Sohn. Ich liebe dich Leon und egal wie schwer es ist, ich werde dich nicht verlassen. Wir haben uns so viel aufgebaut zusammen, mit so viel Mühe. Ich lasse nicht zu, dass alles wieder zerfällt", meine ich ruhig und mit sanfter Stimme.

"Lass uns frühstücken", schlage ich vor und rutsche von dem Waschtisch herunter. Schnell wasche ich mir die Hände und schaue Leon auffordernd an. Ich möchte nicht länger darüber reden, das zieht doch bloß die Stimmung runter.

Kurz nickt der Lockenkopf und folgt mir dann.

"Hast du Lust auf Pancakes?", fragt Leon und schaut mich abwartend an.

"Klingt gut", lächel ich und er beginnt alles zusammen zu suchen. Früher haben wir oft Pancakes zum Frühstück gegessen. Besonders am Wochenende oder an trainingsfreien Tagen, wenn man morgens eben genug Zeit hatte.

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt